Viele fordern eine Rentenreform - wie sollte die Eurer Meinung nach aussehen?
Welchen der dort skizzierten Vorschläge bevorzugt Ihr:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/rente-positionen-parteien-100.html
Oder habt Ihr andere Vorschläge?
13 Antworten
Umstellen auf ein Kapitalmarktfinanziertes System, weg vom Pyramidenspiel. Geringerer Rentenbeitrag, ziel muss es sein damit nur die Basisrente zu finanzieren. Für alles darüber sollten die Leute selbst verantwortlich sein.
Auslaufsystem nach Renteneintritt. Und.... wie es jetzt eh schon ist und immer mehr steigen wird... der Steuerzahler. Wir sind in der harten Realität dass das Rentensystem eh schon nicht mehr funktioniert und gestützt wird. Wir sind inzwischen bei über 55 Mrd pro Jahr zuschuss aus dem Steuersystem und das wird immer weiter wachsen... und bevor jetzt die AFD jünger hier drauf anspringen: Nicht durch Flüchtlinge sondern schlichtweg aufgrund einer Geburtenrate von unter 1,5 und einfachster Mathematik. Pyramidenspiele crashen zu 100% immer wenn sie nicht immer wieder durch externes Kapital gestärkt werden... aktuell geschieht dies eben durch Steuerzuschüsse so lange wir uns das noch leisten können, da wir jetzt aber 20 Jahre lang die Babyboomer haben die in die Rente gehen wird sich das ganze jetzt noch extrem verschärfen.
Was heißt Auslaufsystem nach Renteneintritt?
Wir sind inzwischen bei über 55 Mrd pro Jahr zuschuss aus dem Steuersystem und das wird immer weiter wachsen.
Und du meinst, dass kann der Staat finanzieren, wenn es keine Einzahlungen gibt?
wie gesagt... auslaufendes system über z.B. 30 jahre laufzeit. Rentenbeitrag fällt immer mehr, dafür fällt auch das Rentennivau immer mehr je nach Renteneintrittsalter. Bis man eben bei der Grundrente angelagt ist. Hier sollten dann auch selbstständige mit rein fallen bei der Abgabe.
Und ja, die künftige Steuersubventionierung der Rentner wird schwierig. Dieses Problem hätte man schon vor 30 Jahren anpacken sollen (aka "die Rente ist Sicher"). Es existiert aber in jedem Fall
Rentenbeitrag fällt immer mehr, dafür fällt auch das Rentennivau immer mehr je nach Renteneintrittsalter.
Und wer liefert dann die Gelder für die Investitionen am Kapitalmarkt? Wer finanziert die Lücke im Rentensystem?
Nö, es sind weit mehr als 100Mrd. Steuergelder, die in die Rente gehen.
48,03 in die allgemeine Rentenkasse. Dazu kommen so späße wie Mütterrente, Grundrente & co die sonst im heutigen Bürgergeldtopf landen würde. Generell sind fast alle Systeme kaputt
Das ändert nichts an der absoluten Zahl von über 100 Mrd Steuergeld, die in die Rentenkasse fließen.
Dann frag mal die amerikanischen Rentner, die von der Finanzkrise 2008 auf dem falschen Fuß erwischt wurden. Es ist extrem riskant, sich allein vom Kapitalmarkt abhängig zu machen. Es kann eine Ergänzung sein, so wie es die Schweden machen mit ihrem überaus erfolgreichen Staatsfond AP7.
Die gesetzliche Rentenversicherung hat übrigens immer ausgezahlt, auch in Krisen- und Kriegszeiten.
man kann auch in eigene Staatsfonds investieren, sagt ja niemand dass man hochriskante investments machen soll.
Die gesetzliche Rentenversicherung hat übrigens immer ausgezahlt, auch in Krisen- und Kriegszeiten.
Die Rente ist sicher... das war nie gelogen. Aber von einer 500€ Rente kann sich halt niemand was kaufen und dann wird sie aufgestockt (was jetzt schon bei 2/3tel ALLER Leute die jetzt anfangen zu arbeiten der Fall sein wird). Ein Umlagensystem wird niemals nichts auszahlen.... aber wenn exemplarisch nur 20 Mio € /Monat rein gehen und die auf 20 Mio Rentner umgelegt werden bekommt halt jeder nur 1€/Monat rente.
Ohne die 45 Mrd /Jahr aus steuermitteln wäre das Rentennivau heute schon dramatisch gefallen, und diese 45 Mrd werden eben Jahr für Jahr steigen so lange man alles so belässt wie es ist.
man kann auch in eigene Staatsfonds investieren, sagt ja niemand dass man hochriskante investments machen soll.
Was sind eigene Staatsfonds? Investitionen am Kapitalmarkt haben immer ein gewisses Risiko, besonders kann der Zeitpunkt, an dem man das Kapital dann benötigt, ungünstig sein, wie man 2008 gesehen hat.
Ohne die 45 Mrd /Jahr aus steuermitteln wäre das Rentennivau heute schon dramatisch gefallen, und diese 45 Mrd werden eben Jahr für Jahr steigen so lange man alles so belässt wie es ist.
Es sind sogar über 100 Milliarden. Da man aus der DDR Millionen Rentner übernommen hat, die nie eingezahlt haben, ist das nur logisch. Man hätte das sauberer trennen und von Anfang an aus Steuermitteln finanzieren müssen.
sorry, staatsanleihen natürlich.
Es sind sogar über 100 Milliarden.
nope, es waren 2023 44,3 Mrd, der wert steigt aber jahr für jahr und das hat nichts mit den DDR Rentnern zu tun (sonst würde er sogar fallen) sondern mit dem Schrumpfen der (arbeitenden) Bevölkerung.
Hier sieht man schön dein einfall bis Anfang der 70er. Und genau dieser Abfall ist jetzt eines der Hauptprobleme, langfristig aber das bleiben unter der Bestandslinie von der wir ewig weit weg sind. zum funktionieren des Rentensystems müssten wir uns aber auf dieser Linie oder darüber bewegen.
Zur Einführung des Rentensystems von Bismark war ja alles ok, seit 1970 eben nicht mehr.
sorry, staatsanleihen natürlich.
Mit deutschen Staatsanleihen ist aber kein Staat mehr zu machen.? Da hat ja die gesetzlicher Rentenversicherung eine höhere Rendite.
nope, es waren 2023 44,3 Mrd,
Das ist nur ein Teil. Laut Hubertus betragen die Zuschüsse mittlerweile über 120 Milliarden.
der wert steigt aber jahr für jahr und das hat nichts mit den DDR Rentnern zu tun
Das kann man so nicht sagen. Für diejenigen, die nicht in das System eingezahlt haben, muss das Geld ja irgendwo herkommen. Das gilt für DDR Rentner genau so wie für Auswanderer aus Russland. Allerdings müßte sich das Problem mit der Zeit rauswachsen.
Zur Einführung des Rentensystems von Bismark war ja alles ok, seit 1970 eben nicht mehr.
Klar, die meisten Industriestaaten haben Probleme mit den Geburtenraten. Deshalb sind ja auch mehrere Säulen sinnvoll.
48,03 Mrd in die allgemeine Rentenversicherungen, der rest sind ja andere töpfe. Natürlich haben die neuen Bundesländer auch ein Loch gerissen, genau wie Spätaussiedler oder andere posten. Aber sie haben nichts an der grundsätzlichen Problematik eines Pyramidenspiels zun tun. Man kann so systeme immer an verschiedenen stellen stützen oder schwäche, aber auch ganz ohne funktionieren sie immer nur eine gewisse Zeit.
48,03 Mrd in die allgemeine Rentenversicherungen, der rest sind ja andere töpfe.
Der Rest sind auch Steuergelder, mit denen versicherungsfremde Leistungen bezahlt werden.
Aber sie haben nichts an der grundsätzlichen Problematik eines Pyramidenspiels zun tun.
Kann man so nicht sagen. Je mehr man ins System reinholt, die nicht einbezahlt haben oder Leistungen erbringt, für die keine Beiträge entrichtet wurden, desto mehr Steuergelder muss man zuschießen.
das ist korrekt, allerdings wäre es auch komplett ohne externe eingriffe und egal wie und unter jeder denkbaren Konstellation immer dem Untergang geweiht einfach weil es von der theoretischen Grundannahme des endlosen Wachstums ausgeht. So was existiert aber nun mal nicht. Wir leben in einer endlichen Welt, das ist die letzte Grenze. 1 Mrd menschen passen nicht aufs deutsche Bundesgebiet, aber auch dass wäre mal Grundvorraussetzung bei endlosen Wachstum dass es irgendwann auch so viele wären.
Kapitalmarktfinanziertes System
und wer bestimmt, welche Risiken eingegangen werden, diesmal nicht vom Einzelnen, sondern von der Solidargemeinschaft? Das ist genau das System das die FDP vorgeschlagen hat, Gewinne kapitalisieren und mögliche Verluste sozialisieren.
das wiederum ist aufgabe der poilitik. Gewinne werden allerdings nicht kapitalisiert, sondern wie verluste im system der Rentenversicherung umgelegt
Und genau das ist mein Problem damit. Die Politik darf das nicht bestimmen, derartige Summen wecken Begehrlichkeiten, und seien es nur die Millionenposten, die man sich dann nach dem Ausscheiden selbst zuschanzt und die natürlich aus dieser Kasse bezahlt werden. Ich würde nur zustimmen, wenn dies ähnlich wie bei der Bundesbank unabhängig geregelt wird, aber nur inklusive eines staatlichen Ausgleichs im Verlustfall, das ist wichtig.
Du kannst doch nicht andere mit deiner Zukunft spielen lassen. Wer bestimmt die Anlageformen, die Provisionen, wer verhindert, dass diese angelegten Gelder nicht dazu verwendet werden Haushaltslöcher zu stopfen? Genau dies passiert seit knapp 15 Jahren in meinem Heimatland BW. Die Beamtenalimentierung wird jährlich um 0,2 % bei Erhöhungen gekürzt um die Gelder für die zukünftigen Pensionen "anzulegen". Und was passiert? Es wird einfach entnommen und Löcher gestopft, in dem Fond ist eine schwarze Null, aber den Beamten wird das Geld abgezogen.....
das thema haben wir sowiso, unabhänig davon dass das Geld im Kapitalmarkt verwendet wird. Die Antwort wäre: der wähler. Der Ist aber zu dumm diese dinge zu begreifen. Andere Möglichkeit wäre zu sagen es gibt keine Rentenkasse mehr, aber wie viele würden kein Geld zur Seite legen wenn sie den Rentenbeitrag weniger zahlen müssten oder es verzocken. Dann dürfte es aber auch keien Grundsicherung mehr geben.
Soweit korrekt. Aber die einfache FDP Lösung wäre letztlich nur eine Umverteilung von unten nach oben.
Klar ist, so kann es nicht weitergehen, aber nicht nach den Vorschlägen der gelben Partei.
ich sehe da keine umverteilung bei der prinzipiellen tatsache dass das vermögen des Rentenkasse am Kapitalmarkt investiert wird (und sei es z.B. durch ein Ankaufprogramm deutscher Anleihen... quasi wir leiten Kreditzinsen aus deutschen Schulden um ins Rentensystem).
Das wir keine vernünftigen Parteien haben ist ja ein anderes Problem
Ich würde eine betriebliche Altersversorgung zur Pflicht machen.
Da ein Klempner oder ein Bäcker nicht wissen wird, wie er das am besten macht, würde ich die Zusatzversorgung des öffentlichen Dienstes für die Privatwirtschaft öffnen, sodass die Arbeitgeber dort die betriebliche Altersversorgung sicherstellen können.
Ansonsten würde ich nichts ändern. Ständige Änderungen führen nur zu Verunsicherung.
Wer glaubt, es käme zu finanziellen Schwierigkeiten in der Rentenversicherung, weil jetzt geburtenschwächere Jahrgänge in's Berufsleben treten lese bitte :
Weniger sind mehr von Karl Otto Hondrich (Soziologe, Professor) und
Der Untergang ist abgesagt von Thomas Straubhaar (Volkswirt, Professor)
Das System von Österreich komplett abschreiben und umsetzen. Und beachten, alles was - weniger - als - VOLLE - 10 Jahre eingezahlt hat, wird an die einheimische Rentenzahlstelle verwiesen (Herkunftsland, dorthin werden auch die österreichischen Arbeitszeiten gemeldet und sind dort zu berechnen).
Zuallererst bin ich dafür, dass Rentner sich nicht mehr mit einer Steuererklärung herumquälen müssen, dass also die Deutsche Rentenversicherung und auch die Träger der Betriebsrenten, z.B. VBLU, die Steuern per Steuerabzug selber abführen. Bei Kapitalerträgen und bei der Lohnsteuer funktioniert das doch auch.
Wir haben schon jetzt den Zustand, dass Rente und Betriebsrente so gerade eben das Existenzminimum decken, mehr nicht, keine Reisen, keinen Tabakkonsum, keinen Luxus, und dass alles was darüber hinaus geht freiwillig mit Kapitaleinkünften aus dem angesparten Vermögen gedeckt werden kann. Das kann IMHO so bleiben. Wer Angst vor Aktien oder ETFs hat und sich mit festverzinslichem begnügt verzichtet eben auf zweistellige Renditen und auf Genuss im Alter, jeder wie er möchte.
Was geändert werden muss: die Umlagefinanzierung ist duch Renditefinanzierung zu ersetzen, damit nicht immer weniger Arbeitende immer mehr Rentner versorgen müssen. Die Umstellung kostet leider einmalig sehr viel Geld, die Rentenversicherung müsste das Kapital erstmal ansparen. Man kan die Umstellung nur allmählich und stufenlos bewerkstelligen, über mehrere Generationen hinweg. Ich bin also ähnlich wie die FDP für die Aktienrente, allerdings ist die FDP nicht mehr im Bundestag, und deshalb sollte man auch andere liberale Parteien anhören. Was schwebt z.B. der PdH vor?
Das Problem an der FDP Lösung ist die Risikoverteilung einer sehr sehr großen Menge Geld, die allerlei Begehrlichkeiten wecken wird. Wer bestimmt die Anlageformen, wer bestimmt die Provisionen, usw. Mir fallen da noch viele Bedenken ein.
So etwas muss abgesichert sein und kann nur unabhängig von der Politik entschieden werden, die z.B. wie bei Beamtentöpfen in BW, bei denen jeweils pro Jahr 0,2 Prozent vom Gehalt abgezogen werden um "das Geld anzulegen" und die zukünftig immensen Ruhegehälter zu bezahlen. Und was passiert? Das Geld wird seit 15 Jahren nicht angelegt, sondern sich selbst als Billigkredit in den Haushalt gegeben.
Das funktioniert so nicht. Die Politik denkt nur bis zur nächsten Wahl. Vollmundige Versprechen sind immer zu prüfen. Denn diese Herrschaften haften hinterher nicht.
Die Berechtigten kriegen eine genügende Rente und die Nicht-Berechtigten Stütze.
Und wer finanziert dann die nächsten 40 Jahre die Rentenauszahlungen?