Sollten in der Schule andere Bücher gelesen werden?
Also nicht diese alten Bücher aus dem gefühlten Mittelalter, in einem Deutsch, das nicht mehr existiert. Denkt ihr deswegen, lesen immer weniger?
11 Antworten
Natürlich ist es sinnvoll anspruchsvolle Literatur zu wählen. "Der Name der Rose" von Umberto Ecco ist im hervorragenden Deutsch übersetzt und sollte sprachtechnisch das Herz jedes Germanisten erfreuen. Die Handlung ist spannend und zusätzlich erfährt man viel über die Denkweise des mitteleuropäischen Mittelalters.
Es kann auch ein klassisches Werk, nach Absprache mit den Schülern, gewählt werden, wenn es inhaltlich gerade passend ist. Beispielsweise empfand ich "Die Leiden des jungen W." von Plenzdorf absolut unleserlich und völlig langweilig und unverständlich geschrieben, da war das Orginal "Die Leiden des jungen Werthers" von Goethe verständlicher.
Von Lessing "Die Ringparabel" aus "Nathan der Weise" ist als Ausschnitt gut zu lesen und inhaltlich ideal für mehr als eine Schulstunde geeignet.
Ja, wäre vielleicht keine schlechte Idee. Man kann ja moderne Bücher durchaus auch gut interpretieren oder analysieren. Und wenn ich da an meine Schulzeit denke, war ich oft die Einzige oder eine der Wenigen, die die Bücher überhaupt gelesen haben. Manche haben einfach gegoogelt, gar nichts gemacht oder sich von uns kurz erklären lassen worum es geht. Die Motivation wäre sicher höher gewesen, hätten wir Harry Potter oder Herr der Ringe gelesen.
Klar, weil ja auch nur Kinder diese Bücher lesen...War auch nur ein Beispiel, weil die Bücher zum einen sehr beliebt sind (und Schüler motivieren würden zu Lesen) und sie zum Anderen auch anspruchsvoll sind und sich gut zum Analysieren oder Interpretieren eignen würden.
Übrigens wurde Herr der Ringe für ein erwachsenes Publikum geschrieben...
Ja? Gäbe reichlich Stoff zum Analysieren oder Interpretieren, ist verständlich geschrieben und würde Schüler eher motivieren zu Lesen als die aktuellen Lektüren in der Schule
Es geht ja um Kultur, Literatur und Sprache - und nicht um Unterhaltung.
Ein Hermann Hesse, Günter Grass oder Thomas Mann eignet sich dafür halt besser als die Werke von Dieter Bohlen ("Meine Hammer-Sprüche") oder Thomas Anders ("100% Anders").
Bei uns in der Schule war es damals aber auch so, dass man als Schüler auch selbst mal Bücher vorstellen durfte. Da hat man sich vor die Klasse gestellt, erklärt warum einem das Buch gefallen hat - und worum es darin überhaupt geht - und dann hat man ein paar Seiten zitieren dürfen. Das fand ich immer toll! :)
Nein. Es gehört zur Kultur und Geschichte unseres Landes.
Vor allem sollte im Ethikunterricht viel mehr über die Vorstellungen von Marx gesprochen werden. Wir haben in der Oberstufe damals dutzende Stunden mit Idioten wie Hobbes verbracht und vielleicht 2-3 Stunden über Marx geredet, obwohl der Marxismus nie seine Aktualität verloren hat.
Kinderbücher in der Oberstufe?