Sind Ausländer rassistischer als Deutsche?

8 Antworten

Viele sind es zumindest, ja.

stern TV: Rund 80 Prozent aller Lehrer, die sich an stern TV gewandt haben, sind selbst Opfer von Deutschenfeindlichkeit geworden. Von 115 Lehrerzuschriften berichten 67 Prozent von Beschimpfungen, weil sie Deutsche sind. 17 Prozent wurden sogar gewalttätig angegangen.
Dieser Lehrer unterrichtete bis vor Kurzem an einer Berliner Grundschule. Schon bei den ganz Kleinen erlebte er, wie ausländische Mitschüler deutsche Kinder mobben. Er möchte nicht erkannt werden:
“Weil das eigentlich schon so ist, dass man sich heutzutage doch nicht mehr wirklich trauen kann, wenn solche Probleme existieren, diese eben deutlich zu schildern, weil man doch irgendwie die Befürchtung hat, dass man deswegen von den Personen mit Migrationshintergrund angefeindet wird und dass man ganz schnell in diese rechte Ecke gedrängt wird und selbst und wieder als Rechtsradikaler oder Neonazi hingestellt wird.”
stern TV: 80 Prozent der Schüler an seiner Grundschule haben einen Migrationshintergrund. Deutschenfeindlichkeit in Form von Beschimpfungen erlebte er fast täglich:
“Wir haben vor den Ferien ein gemeinsames Frühstück gemacht und auf einmal stand ein Mädchen vor uns, völlig aufgelöst, weinend, ein deutsches Kind, und wir haben gefragt: “Was ist denn los? Was ist passiert?”
Und sie hat uns dann gesagt: “Ja, mein Mitschüler hat mich gerade als Schweinefleischfresser bezeichnet und ich wäre total eklig deswegen.” Es gab auf jeden Fall des Öfteren an dieser Schule Vorfälle in dieser Art, wo deutsche Kinder doch ganz gezielt mit solchen Ausdrücken beschimpft wurden, also eben Worte wie “Schweinefleischfresser” oder “deutsche Kartoffel”, das kam regelmäßig vor.”
stern TV: In Deutschlands Schulen gibt es heute eine klare Trennlinie: Auf der einen Seite die Migranten, auf der anderen die Deutschen. So hat es auch diese Schülerin aus Süddeutschland erlebt. Sie ist eine der Jugendlichen, die stern TV geschrieben haben. Zwei Jahre lang litt sie unter den Anfeindungen ihrer ausländischen Mitschüler. Aus Angst möchte die 16-Jährige nicht erkannt werden. Bereits in der fünften Klasse begann das Martyrium des Mädchens, denn Deutsche waren dort in der Minderheit:
“Ja, am Anfang waren sie freundlich zu einem, und dann wo sie herausgefunden haben, dass ich Deutsche bin, war das wie Tag und Nacht. Also die sind dann auf mich los und haben dann angefangen mit dem Mobbing.
Also die haben die Hausaufgaben rausgerissen, dann haben sie auf den Rucksack, auf meinen Stuhl und auf meinen Tisch gespuckt. Haben “Nazisau” an die Tafel geschrieben. Mich im Klassenzimmer eingesperrt.
Ich konnte das gar nicht verstehen. Ich war da viel zu überfordert und verwirrt, warum mich das jetzt betrifft. Aber als ich dann gesehen habe, dass das in anderen Klassen auch so ist, dass sie sich alle zusammentun und auf eine Person los gehen und das ausgerechnet Deutsche waren, dann ist es mir irgendwo klar geworden, dass die einfach was gegen Deutsche haben.”
stern TV: Die Schülerin ist den Anfeindungen einer ganzen Klasse ausgesetzt, weil sie Deutsche ist. Ähnlich wie ihr geht es 60 Prozent der Schüler, die stern TV geschrieben haben:
“Ich werde mit Sachen beworfen und als dumme Deutsche beschimpft, wenn ich gute Zensuren habe.”
“Ich werde nahezu täglich von ausländischen Mitschülern angespuckt, verprügelt und abgezogen … ich habe keine Kraft mehr mich zu wehren.”
“Von 30 Schülern waren meine Freundin und ich die einzigen Deutschen. Es wurde ausschließlich türkisch gesprochen, Lehrer beschimpft. Deutsche sollen aus Deutschland verschwinden, da Deutschland den Türken gehöre. Es war der Horror.”
stern TV: Dass gerade die Schule der Ort der Ausgrenzung ist, zeigt die genaue Auswertung der E-Mails der 1.585 Schüler, die uns geschrieben haben: Von Anfeindungen in der Freizeit berichten 22 Prozent, von Übergriffen in der Schule aber 62 Prozent.
Die Schülerin Mandy Schmidt wollte sich so etwas nicht gefallen lassen. Die 18-Jährige besuchte eine Hauptschule in Düsseldorf. Hier waren Auseinandersetzungen Alltag:
“Die Ausländer haben halt mit ihren Sprachen die ganze Zeit den Unterricht gestört, die haben nur in ihrer Muttersprache geredet und nicht halt in deutsch und deswegen, wenn wir dann mal gesagt haben: “Könnt ihr mal bitte aufhören, beteiligt euch mal am Unterricht”, dann war wieder eine Eskalation vorprogrammiert.”
stern TV: In diesem spanungsgeladenen Umfeld geriet jeder Streit in der Pause schnell außer Kontrolle:
“Die Prügelei ist so entstanden, dass ich aufs übelste beleidigt worden bin von einer Ausländerin, die meinte dann: “Ja, du deutsche Schl., du bist so asozial, du gehst ja jedes Wochenende nur feiern.” Und hat mich dann sehr angegriffen.
Diesbezüglich habe ich dann auch zurückbeleidigt, weil ich mir das nicht gefallen lassen habe. Dann hat sie meine Familie beleidigt und das muss nicht sein. Dann habe ich gesagt: “Lass mich in Ruhe!” und bin weitergegangen. Und dann hat sie angefangen mich zu schubsen, dann habe ich zurückgeschubst. Dann ist sie erstmal auf den Boden gefallen.
Dann bin ich weitergegangen und das hat sich dann alles so entwickelt, dass im Endeffekt sie mit einer Flasche auf mich losgegangen ist, hat mich auf den Kopf gehauen, und ich habe sie mit dem Kopf gegen eine Mauer gehauen.”
stern TV: Nach der Schule wird Mandy dann von einer ausländischen Mädchengang zusammengeschlagen. Danach ist für das taffe Mädchen nichts mehr wie vorher:
“Ich hatte natürlich Angst zur Schule zu gehen, weil sie haben auch zu mir gesagt: “Wenn wir dich nochmal sehen und wenn du eine Anzeige machst, dann wirst du noch sehen, was passiert. Wir finden dich, egal wo du bist.” Da war auch eine deutliche Drohung da. Ich bin danach zwei Wochen nicht mehr zur Schule gegangen.”
stern TV: Und hatten Sie das Gefühl, dass das nur passiert, weil Sie Deutsche sind?
“Das hatte ich schon.”
stern TV: Ein Hass gegen alle, die anders sind. Das ist nicht nur ein Problem an den Schulen. Schon die ganz Kleinen sind von den Vorurteilen ihrer Eltern geprägt. Die Lehramtsstudentin Maike Gerschermann hat während ihres Praktikums in einer Kindertagesstätte in Gladbeck schon die ganz frühen Auswüchse der Deutschenfeindlichkeit kennengelernt:
“Zum einen von den Kindern selbst wurde ich beschimpft, bespuckt wurde ich teilweise, ich wurde getreten – das waren vier- bis fünfjährige Jungen.
Das waren vor allen Dingen türkische Kinder, von denen ich das erfahren habe. Darüberhinaus habe ich halt auch zu hören bekommen: “Du bist eine Frau, du hast mir nichts zu sagen!” Und da hat man dann einfach kein Argument mehr gegen, man hat dann kein Wort mehr, was man sagen kann, weil die sind dann auch darauf versteift und sagen dann auch wirklich: “Du bist deutsch, deutsche Frau.”
stern TV: Mit den Eltern der Kinder hat sie über diese Vorfälle aber nie gesprochen:
“Das war auch ziemlich beschämend für mich selbst, also da habe ich mich teilweise gar nicht getraut, zu sagen, wie ich da behandelt wurde, weil es mich selbst schockiert hat, weil es mich selbst fertig gemacht hat. Und vielleicht auch ein bisschen aus falscher Rücksicht gegenüber den Müttern. Dass man denen nicht vorm Kopf wirft: “Was haben Sie für ein Kind, wie verhält sich das?”
stern TV: Zu den türkischen Eltern findet die Erzieherin keinen Zugang. Ihre Meinung von deutschen Frauen zeigen sie ihr deutlich:
“Also es war durchaus mal so, dass ein Vater an mir vorbeigegangen ist – ich stand an der Tür und habe gesagt: “Hallo, guten Tag.” Und er ging an mir vorbei und hielt mir die Hand so vors Gesicht. Und einfach durch, hat sein Kind genommen und ist dann an mir vorbei gegangen. Ich habe noch “tschüss” gesagt und einen “schönen Tag” gewünscht und auch da kam keine Reaktion – Kind genommen und raus gegangen.”
stern TV: Ausgrenzung schon in der Kindertagestätte. Wie die Kinder im weiteren Leben vor allem mit weiblichen Pädagogen umgehen, erlebt diese Lehrerin jeden Tag. Für ein Praktikum arbeitet sie an einer Berliner Schule und möchte auch nicht erkannt werden:
“Man versucht den Schülern zu helfen, die wirklich gewillt sind zu lernen und zu arbeiten. Und als sich dann ein Schüler meldete und mich fragte – ich dachte, der wollte mir jetzt ein Fachfrage stellen – , aber er war der Meinung, er müsste mich fragen, ob ich vergeben bin.
Daraufhin meinte ich dann zu ihm, dass es ihn in dem Sinne nichts angeht, wir haben jetzt hier den Unterricht, und im Hintergrund habe ich bloß gehört: “Diese deutsche Schl., mit der kann man es auch so machen, wie man möchte.” Und in dem Augenblick war ich sehr schockiert, ich konnte aber gar nicht darauf reagieren, weil ich damit in dem Maße überhaupt nicht gerechnet habe.”
stern TV: Zum ersten Mal in ihrem Leben unterrichtet sie eine Klasse mit so vielen Ausländern:
“Der Unterschied ist der Respekt. Deutsche Schüler bringen dem Lehrer immer noch mehr Respekt entgegen als arabische oder türkische Schüler.”
stern TV: Von den 4.278 Zuschauern, die stern TV geschrieben haben, haben 84 Prozent Deutschenfeindlichkeit erlebt.

Quelle

Auch werden Deutsche eher Opfer von Ausländern als andersherum. Beispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=lBXDnoGLvc4


Crodoggy  02.09.2024, 15:28

Das war schon 1995 vor ca. 30 Jahren auch schon so ,wenn man in einer bestimmten Schule,Viertel gelebt hat .Aber da waren sie nicht so viele wie heute .Der Vater und der ältere Bruder Türken haben unseren Direktor mit den Messer bedroht und durch das Rektorat gejagt und gedroht, weil er ihn aus der Schule werfen wollte nachden er auf unseren Direktor ;der auch Englisch Lehrer war ein Stuhl geworfen hat .Deswegen wundere ich mich heute nicht .

AMoll52074  22.06.2024, 22:37

Mein Problem mit dem Stern Artikel ist, dass bei solchen Umfragen doch vor Allem die Leute mitmachen, die auch betroffen sind. Lehrer in Berlin-Neukölln machen doch andere Erfahrungen als Lehrer in der Eifel. Ein dreizügiges Gymnasium in NRW hat so ca. 60-70 Lehrer plus ein paar Referendare. Da haben sich die Leute, die echte Nöte wegen Rassismus leiden (ja, der Job ist hart und in Brennpunktschulen noch härter, keine Frage) zu Wort gemeldet.

Abgesehen davon bin ich natürlich der Meinung, dass Migranten selbstverständlich in der Pflicht stehen, sich in die Gesellschaft, die sie aufnimmt, zu integrieren. Bei Verstößen und Straftaten muss natürlich rechtstaatlich gegen diese Menschen vorgegangen werden, aber man darf auch reale humanitäre Probleme nicht ignorieren. Ist halt kompliziert.

Zum Alltagsrassismus gegen Deutsche hab ich noch das hier:
https://www.youtube.com/watch?v=hSXuqWcEKCw

BelfastChild  22.06.2024, 22:44
@AMoll52074

Muslime leben halt nicht überall. Es gibt auch den Film Kampf im Klassenzimmer. Danke für deinen Link.

AMoll52074  23.06.2024, 09:41
@BelfastChild

Der hier? https://www.youtube.com/watch?v=zVArH6JraJw

Hab ich mir gerade angesehen. Spannend. Die Stelle bei 29:10 fand ich super.

Es sind deutlich andere Zustände an einer städtischen Hauptschule als an einem ländlichen Gymnasium. Es fällt auch ein paar mal die Bemerkung, dass nur wenig Bildungsehrgeiz vorhanden sei. Ich sag mal überspitzt: die meisten muslimischen Migranten in dem Film sind auch nicht besonders helle. Nur die wenigsten haben große Karriereaussichten.

Auch Neid wird in dem Film thematisiert, sowohl was die Noten angeht, also auch - gerade bei den Mädchen - die Freiheiten, die von deutschstämmigen Mädchen genossen werden.

Den Rassismus in dem Film sehe ich daher eher als Ergebnis anderer Probleme als als eigenständige Ursache (gilt in anderen Zusammenhängen ja auch des öfteren).

Dass es dann in dem Stadtteil und schließlich an der Schule zu so einem hohen Migrantenanteil hängt auch damit zusammen, dass (wird im Film erwähnt) viele Deutsche einfach weggezogen sind. An den Schulen wird der Trend dann noch dadurch verstärkt, dass Schulen mit kirchlichem Träger immer beliebter werden, zum Beispiel hier:

https://www.sueddeutsche.de/bildung/schule-und-religion-ii-katholisches-i-tuepfelchen-1.3030117

Wenn man sich den Film angeschaut hat, ist auch klar, warum mehr Leute ihre Kinder in kirchliche Kitas und Schulen unterbringen.

Bei dem Stern-Artikel, auf den wir uns bezogen haben, vermute ich mal, dass ein großer Teil der Lehrerzuschriften aus genau solchen Hotspots wie im Film kam. In anderen Regionen haben Lehrer solche Probleme zum Glück nicht.

Ich hab jetzt leider keine Quelle gefunden, aber irgendwo hab ich vor langer Zeit mal gehört, dass solche Ballungen wie im Film in der Schweiz aktiv verhindert werden, indem Migranten aus anderen Kuturkreisen bewusst gleichmäßig über die Gemeinden verteilt werden. Das soll die Integration erleichtern, aber wer dann nach einem gewissen Zeitraum das Angebot nicht annimmt, darf eben auch nicht bleiben. Quelle fehlt leider.

Nochmal danke für den Film.

Gibt überall solche und solche.

Zumindest können sie sehr rassistsich sein.
Der Islam etwa ist stark ausgrenzend und verurteilend und bringt zu viele Psychos hervor.
Wenn Ausländer sich nicht recht integrieren wollen, ist dies wohl auch ein Zeichen von Rassismus.

Rassismus hat viel mit der Angst vor Fremden und Fremdem zu tun, so Menschen haben Angst vor Andersartigkeit und allem, was ihnen unbekannt und fremd ist.
Schnell fühlen sie sich in ihrem Selbstwertgefühl geschädigt und wollen daher andere Ethnien herabsetzen, um sich selbst wieder besser zu fühlen.

Es geht um die Unterscheidung "Wir" und "die".
So denken viele Menschen und viele Menschen wurden entsprechend geprägt, müssten also Rassismus quasi erst wieder verlernen.
Wer ist offen für die Vielseitigkeit der Welt und des Lebens?
Wer wird entsprechend geprägt?
Meist wird einem gelehrt, dass man zur Familie halten muss, dann zum eigenen Land ..... usw .... und Fremde und Fremdes muss gemieden werden, um selbst stark zu sein.

Das Staatsbürgerschaftsrecht von 1913 hat festgelegt, dass nur deutsch sein darf, wer deutschen Blutes ist. Das galt fast hundert Jahre lang und sitzt sehr tief in unserer Gesellschaft.
Ausländer sind durch anderes geprägt, aber auch rassistisch.

Sind Ausländer rassistischer als Deutsche?

Kann so erscheinen.
Das pauschal so behaupten möchte ich nicht, ist wohl schwer messbar.
Rassismus ist weltweit zu beobachten.
Deutsche sind schon dafür bekannt, dass sich möglichst nichts ändern sollte.

Womöglich zeigen und spiegeln uns Ausländer unseren eigenen Rassismus, unsere eigenen Ängste.
Und wir können etwas daraus lernen oder sinnlos dagegen ankämpfen.

Bezogen auf Deutschland: Sie sind nicht "rassistischer" im Sinne von "Ähnlichkeit der Chromosomen".

Sondern gerade die eine Riesenproblemgruppe ist besessen bezüglich "Zusammenhalt der Gläubigkeit", weil das zur Kampfgruppe zusammenschweißt.

Naja, die Rassistischsten Staaten sind alle außerhalb Deutschlands.


MarkusReichts  22.06.2024, 21:50

Vallah junge, die deutschen sind auch krass rassistisch

Verstehe ich nicht. Deutsche sind doch auch Ausländer. Also jeder ist überall Ausländer bis auf in einem Land (oder 2)