Warum Ausländer nie rassistisch aber Deutsche schon?

4 Antworten

Rassismus ist strukturell. Demzufolge gibt es keinen Rassismus gegen Deutsche, es sei denn man ist schwarz. Alles andere darf als Diskriminierung verstanden werden, aber eben nicht als Rassismus.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Engagierte Antifaschistin

Wir haben Russen UND Ukrainer bei uns im Wohnblock (9 Parteien), was zu einigen, sagen wir mal, "unschönen Gesprächen" führte. Daneben sind beide Parteien sehr stark gegen die Syrer und Afghanen bei uns im Haus eingestellt. Ich bin der einzige Deutsche und muss diese Machtkämpfe ertragen. Es geht ihnen dabei primär um die Herkunft bzw. manchmal einfach nur Hautfarbe des Kindes ihres rhetorischen Gegners. Tatsächlich würde ich diese Problematik bereits als Rassismus definieren, da hier nicht die Personen selbst kritisiert werden, sondern ihre Herkunft, Religion oder Aussehen. Mein Vermieter (mit 4000 Mietern) scheint sich einen Spaß damit zu erlauben, denn er weiß worum es geht, steckt aber die verschiedenen Leute so zusammen, dass sie sich bald an die Gurgel gehen. Mir macht das mittlerweile Angst. Auch die deutschen Mieter sind gegen ALLE anderen. Sogar gegen Deutsche. Es ist verrückt geworden.

Daher denke ich: Klar können auch Nichtdeutsche rassistisch sein. Selbst dann, wenn sie in diesem Land Asyl finden und die Deutschen beschimpfen. (Oder weitaus schlimmeres. Hier brennen gern mal Restaurants oder Geschäfte von Deutschen ab und auf Kameraaufnahmen kann man sehen, welche Herkunft die Täter haben) Das ist nicht die feine Art, kommt aber vor. Gerade in strukturschwachen Regionen, wie in der, in der ich lebe. Es ist ein brisantes Thema und viele schauen bei diesem Problem gern weg. Die Ursache liegt darin, dass es nur wenige gibt, die mit anderen auch wirklich reden wollen. Oft werden Vorurteile in den Raum geworfen, noch bevor ein Gespräch stattfinden kann. Und zwar auf beiden Seiten.

Ich kann nur empfehlen, so behutsam mit anderen zu reden, wie nur möglich und gar kein Streitthema mehr zu beginnen. Heute kann man aus allem einen Strick drehen. Und sei es, dass man in sozialen Medien öffentlich gecancelt wird. Das kann so extrem werden, dass man nicht mehr an der Supermarktkasse bedient wird. Vielleicht sollte man also nicht mehr von Rassismus in dem Sinne sprechen. Sondern vom Großen Gegeneinander. (Fast) jeder scheint mental gegen jeden zu kämpfen. Ein Merkmal des anderen, was von einem selbst unterscheidet, wie das Herkunftsland oder auch nur das Alter, kann bereits das Fass zum Überlaufen bringen.

Ja klar ist das Rassismus!

Aber will ja niemand hören und wenn man auf das Problem anspricht ist man gleich der "Nazi" - also hält mal seinen Mund und denkt sich sein Teil!

Glaube Claudia Roth war auch schon da. Grüße

Wegen einer Epilepsie - bin schon älter - habe ich einen Schwerbehindertenausweis. Ein Behindertenplatz war besetzt von einem Kind unter drei Jahren und ich fragte den Vater sehr höflich, ob ich mich setzen könnte.

Er meinte:

Wenn sie meinen Sohn anrühren, rühre ich sie an. Er war kein Deutscher, und mit Sicherheit aufgeklärt.