Sieht man beim sterben etwas, was man sehr gerne gemacht hat oder was man mag?

3 Antworten

Da du in den Kommentaren NTEs ansprichst, gehe ich jetzt mal nur darauf ein, denn niemand der wirklich gestorben ist, kann berichten was er da gesehen hat.

Wobei ich davon ausgehe, das die NTE das letzte ist was man erlebt, wenn das Hirn danach endgültig abschaltet, wird einfach alles schwarz und das wars dann.

NTEs sind für jeden anders, für die einen beruhigend (haben danach angeblich keine Angst mehr vor dem Tod), für andere beängstigend (meinen sie hätten die Hölle gesehen, und haben danach schreckliche Angst vor dem Tod) und manche erleben einfach was surreales, was nichts mit irgendeinem Jenseits zu tun hat. (z.B. mit einem Cabrio durch die Gegend fliegen, oder ohne Ausrüstung in der Tiefsee tauchen, oder mit Tieren sprechen)

Die Letztere Art habe ich erlebt.

Mit 11 Jahren, ich hatte komplett aufgehört zu Atmen.

Im nachhinein echt faszinierend, was unser Gehirn in der Lage ist uns vorzutäuschen.

Mir hat es eine Fantasiewelt gezeigt, eine Mischung von 2 Serien die ich als Kind geliebt habe: Der Wald der Gummibärenbande und das Wolkenland der Glücksbärchis.

Wir konnten alle fliegen und haben mit Speeren fliegende Löwen, die irgendwie anders ans "normale" Löwen waren gejagt und in Käfige gesperrt. (Ich schätze daran ist der gruselige Mantikor aus "The Last Unicorn" schuld ^^)

Das krasse daran ist, wie echt sich das alles angefühlt hat, ich hatte danach wirklich das Gefühl ich wüsste wie es sich anfühlt in echt zu fliegen.

Mein Glück war wohl, das meine Mum mich nie mit religiösem Kram indoktriniert hat, sonst hätte mein Hirn mir auch leicht irgendein Gottesereignis vorgaukeln können, und ich wäre heute evtl. eine voll überzeugte Gläubige, statt jemand der es von der Sachlichen Seite aus betrachtet.

Ich war schon im Koma und so ähnlich stelle ich mir das vor. Einfach nichts.


JTKirk2000  10.09.2025, 11:37

Ich hatte schon mehrmals eine Vollnarkose und war während solcher bewusstlos. Wenn der Zustand vom direkten "Erleben" her beim Tod ähnlich ist, nur mit dem Unterschied, dass dieser, im Gegensatz zur Vollnarkose, nicht mehr endet, dann wüsste ich nicht, warum man davor Angst haben bräuchte, denn man bekommt ja dann nichts mehr mit. Auch bei einer Vollnarkose habe ich das immer so erlebt, dass ich in einem Moment das Bewusstsein verloren und sofort danach allmählich wieder zu mir kam, aber für alle anderen sind in der Zwischenzeit Stunden vergangen. Beim Koma kann man statt Stunden vielleicht jede mögliche andere Zeiteinheit in Mehrzahl verwenden und vielleicht wachen manche aus dem Koma auch gar nicht mehr auf.

odderanders  10.09.2025, 13:39
@JTKirk2000

Ich habe vor dem Tod an sich auch keine Angst. Ich denke die meisten haben Angst davor, weil sie nicht wissen, was danach kommt oder auf welche Art sie sterben.

JTKirk2000  10.09.2025, 16:16
@odderanders

Nun ja, vor dem eventuellen Schmerz, den ich je nach Todesursache vielleicht ertragen muss, bis mich der Eintritt des Hirntodes davon befreit, habe ich schon Angst, und mehr oder weniger war das schon immer so. In dem Berufsfeld, in dem ich seit 2016 tätig bin, kann es durchaus passieren, dass ich vielleicht von einem Schienenfahrzeug spontanverarbeitet werde, wenn irgendjemand gewaltigen Mist baut, und ja, der Gedanke, dahingehend als Geschnetzeltes zu enden, ist auch nicht so meins, aber vor dem Tod selbst, also was mich nach Eintritt des Hirntodes erwartet, habe ich keine Angst. Entweder gibt es etwas nach dem Eintritt des Hirntodes zu erleben und daran glaube ich, habe sogar eine persönliche Glaubensansicht dazu die auf Basis meiner Erfahrungen besonders mit einer Seelenverwandten auch begründet ist und wüsste dahingehend nichts, was ich zu befürchten hätte, außer dass ich wegen meiner Fehlentscheidungen eine gewisse Zeit brauchen werde, um mir meine Fehler zu vergeben und dadurch Frieden mit meinem Gewissen zu finden, dass ich, wie ich glaube, dann nicht mehr verdrängen könnte, egal wie sehr ich es im gegenwärtigen Leben auch zu unterdrücken gelernt hätte, Und wenn es nach Eintritt des Hirntodes nichts mehr zu erleben gibt, was auch nicht unwahrscheinlich ist, dann hätte ich damit noch weit weniger ein Problem, denn das würde ich dann ja nie erfahren.

Weiß ich nicht, denn in diesem Leben bin ich noch nicht gestorben. Und wäre ich in diesem Leben gestorben, könnte ich diese Antwort auf Deine Diskussion nicht mehr schreiben. Denn man kann es allenfalls dann erst wirklich erfahren, wenn man tatsächlich stirbt, also nicht nur eine Nahtoderfahrung hat, von welcher man ja noch wiederbelebt werden kann, also dem Tod nur nahe kommt, aber den Hirntod nicht wirklich erreicht und daher auch nicht wirklich stirbt.