Kirschlorbeer und andere invasive Neophyten konsequenter bekämpfen?

9 Antworten

Weiß nicht. Ich beschränke mich jetzt mal auf den Kirschlorbeer, weil ich mit was anderem wenig Erfahrung habe. Wir haben einen relativ großen Garten – 2000 m² – da stehen zwei oder drei Büsche drin, noch von meinen Großeltern vor bestimmt 40 Jahren gepflanzt, oder älter. Ich persönlich mag die Pflanze eigentlich. Ist ein angenehmes Grün, blüht nett. An den meisten Stellen kämen jetzt auch keine Ersatzpflanzungen, würde man sich davon verabschieden und die Büsche entfernen. Die Vogelwelt in unserem Garten liebt die Büsche, brütet sehr viel darin, deutlich mehr als in diversen anderen Büschen und Bäumen im Garten. Meines Erachtens fressen die Vögel auch die Beeren, zumindest sieht es immer aus, als ob unsere Amseln daran herumreißen. Ja, wenn die Beeren fallen, schlagen sie aus und bilden kleine Büsche, wobei sich das bei uns im Garten nicht wirklich invasiv bemerkbar macht, so dass ich behaupten würde, die Pflanze vermehrt sich wie die Pest und man kommt nicht dagegen an und sie verdrängt unsere heimische Flora. Mir wäre jetzt auch noch nicht aufgefallen, dass man in der freien Natur oder auf Brachgelände besonders viel Kirschlorbeer entdecken würde, wo er sich dann unkontrolliert verbreiten würde.


Vogtlandrapper  26.01.2025, 09:00

Ich habe zwei normale Kirschlorbeer und einen Portugiesischen Kirschlorbeer im Garten. Blühen sie werden sie gerne von Insekten besucht. Die Beeren fressen die Vögel. Des weiteren sind auch immer Vogelnester in den Büschen.

Ich finde aber wer Kirschlorbeer pflanzt , sollte sie frei wachsen lassen, damit sie auch blühen und fruchten können. Als Hecke bringen sie wenig Nutzen für die Tierwelt.

In dem Kirschlorbeer von meiner Mutter nisten Amseln, also ist er zumindest für etwas gut. Die dicken und dichten Blätter bieten besonderen Schutz gegenüber lichteren Büschen. Da gibt es aber auch andere Pflanzen, die den selben und auch noch andere Zwecke erfüllen und die unserer heimischen Natur deutlich zuträglicher sind. Ich selbst würde keinen Kirschlorbeer pflanzen, gerade weil er mittlerweile echt überall steht. Wenn ich irgendwann das Haus erbe, kommt der auf jeden Fall weg und wird gegen eine gute, alte Graf Althans Pflaume getauscht.

Dem Japanischen Knöterich sollte man wirklich konsequent entgegentreten. Ich würde mich sogar bereit erklären, ehrenamtlich im Frühjahr Sprossen zu stutzen. Aber wie das eben so ist in den Gemeinden: kein Geld, keine Leute, jahrelanges Zuständigkeitsgerangel usw.. Dummerweise stutzt man gerade beim Knöterich bis zu 10 Jahre lang Sprossen, bis dem Wurzelwerk die Luft ausgeht.

Das Indische Springkraut hält sich hier in Grenzen und ist eigentlich nicht wirklich ein Problem.

Ja, das Zeug gehört echt verboten. Mein Nachbar ist auch gerade dabei, so eine Hecke zu pflanzen. Sch***teile.


OiSkinhead 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 09:32

Es ist meistens einfach Bequemlichkeit und Ignoranz, daß das Zeug heute noch gepflanzt wird.

Neulich wurde doch pampasgras verboten. EU richtminiendie sich auch schwer umsetzen lässt weil viele es gar nicht wissen. Aber die Einfuhr und der Verkauf wurden untersagt.

Vielleicht sollte man diese Argumente dem EU Parlament bzw. Einem Abgeordneten der dafür zuständig ist einreichen.

Kirschlorbeer ist ne wahnsinnig gute Hecke und immerhin bietet sie der hiesigen Fauna gute Schutz- und Brutmöglichkeiten. Olle Katzen kommen wegen der starken Verastung kaum durch.

Das Mistzeug habe ich damals gefühlt Kubikmeterweise rausgerissen. Zähes Kraut und wirklich hübsch ist es auch nicht.

Mir ist aber eine Kirschlorbeerhecke viel lieber, als ein Maschendrahtzaun oder ne Doppelstabmatte. Außerdem riecht sie angenehm kirschig-marzipanig, wenn man sie schneidet.

Und nein. Es sollte kein Gesetz geben, das die Anpflanzung von Kirschlorbeer verbietet. Wir können nicht alles reglementieren.


OiSkinhead 
Beitragsersteller
 22.01.2025, 08:35

Bequemlichkeit ist genau das Problem: "Ist mir lieber" darf im Heimatschutz kein Argument sein.

Onyx1839  22.01.2025, 10:58
@OiSkinhead

Eigentlich schon, viele Menschen finden eben den look einer wilden, heimischen Hecke, viel zu unordentlich. Da sollte man nunmal dran arbeiten, mehr solches Zeugs in städtischen Anlagen, oder Straßenrändern usw. Anzupflanzen, überall da, wo es eh keinen juckt.