Katzen an der Leine: Artgerecht oder Tierwohlgefährdung?
Katzen an der Leine: "Man erspart sich viele Tierarztkosten"
An der Leine können gelangweilte Stubentiger ihrem Bewegungsdrang und natürlichen Jagdinstinkt sicher nachgehen – ohne tatsächlich zu jagen, sagt Malyavati Klapper, Katzentrainerin aus Österreich. Beim Spaziergang an der Leine stärken die Katzen zudem die Beziehung zu ihrem Menschen.
Gerade in urbanen oder viel befahrenen Orten sei ein uneingeschränkter Freigang oft nicht möglich, ohne das Tier einer großen Gefahr auszusetzen, so Klapper. Auch auf dem Land lauern für frei laufende Katzen Gefahren: aggressive Hunde und andere Katzen, Autos und Wildtiere. Sicherer sei der Auslauf an der Leine: "Man erspart sich viele Tierarztkosten".
Überforderung und Stress: Risiken des Katzengassi
Ein vollwertiger Ersatz für den Freigang sei das Spazieren an der Leine jedoch nicht, so die Einschätzung von Angelika Firnkes, Tierverhaltenstherapeutin von der Ludwig-Maximilians-Universität München. "Für unterforderte Wohnungskatzen kann es eine Bereicherung darstellen, aber das Geschirrtraining sowie die Umweltreize können auch zu Überforderung und Stress führen".
Wenn Katzen im Freien erschrecken, fliehen sie außerdem instinktiv – möglicherweise auf einen Baum. "Insbesondere im Gebüsch und in Bäumen besteht das Risiko, dass sich die Leine verheddert oder die Katze unter Umständen abstürzt".
Strangulationsgefahr: Vorsicht bei Halsbändern, Geschirr und Leinen
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) (externer Link) warnt grundsätzlich vor Halsbändern, Geschirren und Leinen für Katzen. Sie könnten das Tier verletzen oder sogar strangulieren. Speziell Halsbänder sollten von daher nicht an Katzen angelegt werden.
Zum Spazieren empfiehlt das LGL ein Geschirr. Es müsse passgenau sitzen und dürfe auf keinen Fall einschneiden, erklärt Firnkes. Aufgrund des Verletzungsrisikos sollte ein Geschirr aber nur unter Aufsicht getragen werden, so das LGL.
Spazieren an der Leine: nicht ohne Gewöhnung
Auch Katzentrainerin Klapper warnt, für Wohnungskatzen könne es traumatisierend sein, das Tier ohne vorheriges Training anzuleinen und mit ihm raus auf die Straße zu gehen. Wie auch Tierverhaltenstherapeutin Angelika Firnkes rät sie zu einer langsamen Gewöhnung, beginnend mit dem Geschirrtraining. "Das Wichtigste ist, dass sich die Katze mit allem wohlfühlt".
Das Training sollte kleinschrittig aufgeteilt über einen längeren Zeitraum stattfinden. "Man sollte immer darauf achten: Wie viel kann ich der Katze zumuten?", rät Klapper. Und dabei: "Immer mit Belohnung arbeiten".
Tierwohlgefährdung? Das sagen die Expertinnen
Angelika Firnkes kann das Leinentraining für Katzen nicht pauschal empfehlen oder ablehnen. Eine Entscheidung dafür sei von mehreren Faktoren abhängig: Es komme unter anderem auf Charakter, Alter und Gesundheit der Katze, sowie Trainingsbereitschaft und Einfühlungsvermögen des Halters an. Auch die Umgebung spiele eine Rolle.
Es ist eine Abwägungssache, sagt auch Malyavati Klapper: "Es ist nicht für alle Katzen zu empfehlen, aber man kann auch nicht sagen, es sei für alle Katzen schlecht".
https://www.br.de/nachrichten/wissen/katzen-an-der-leine-artgerecht-oder-tierwohlgefaehrdung,UOcnAet
10 Antworten
Ich sehe jetzt eher kein Problem. Besser, als einfach die Tür aufzumachen.
Sehe das etwas kritisch. Eine Freigängerkatze stromert durch ihr Revier, sie erkundet, sie jagt.... das ist einfach ein natürliches Verhalten und das kann sie an der Leine nicht ausleben.
Die meisten Katzen sind am glücklichsten, wenn sie raus dürfen und das auf eigene Faust. Das ist einfach die artgerechteste Art und Weise.
Katzentrainer was sich nicht alles so nennt..
bei 5% der Katzen wo es Charakter und dem ganzen etc. Echt für die Katze ne coole Sache sein kann sind mir 5% um damit große Sprüche zu machen schlicht weg zu wenig
katze im Freigang lauert in nem Busch oder pennt da sehr gut versteckt im schatten
sie klettern auf Bäumen, balancieren auf Mauern
die jagen liebend gerne nicht nur Mäuse/Vögel sondern fliegen so alles was sich bewegt und das sind dann leise anpirschen springen. So leise und Pirschen mit menschlichen Trampeltier sollte jedem klar sein das dies unmöglich ist auch geht die echt easy fliegenjagt nur bedingt und toben laufen? Das geht gar nicht so geht absolut nichts was eine Katze im natürlichen Freigang macht mit nerviger leine
eine reine wohnungskatze die daheim ihren Artgenossen hat und in der Wohnung auch alles was ne Katze braucht wird weit glücklicher sein als eine Möchtegern gassi, ihr ein Leben zeigen was sie nicht haben kann
auch bei Leine, ich hatte die ersten meiner mit Geschirr und Freigang gewöhnt. Sie haben zu mir echt gute Bindung und das Geschirr selbst war ihnen echt egal. Nach 3 Tagen erster Unsicherheit, man kommt da nähmlich gar nicht weit leine ran terasse auf und die Katze selbst alle Schritte machen lassen. Unsicherheiten wollen die nicht nur lange das komische Ding wo sie nicht kennen ansehen sondern auch dann das nähern ist enormes Geduldspiel auch das schlagartig Flucht ins sichere Haus wieder kommt. Hat man das so geschafft das Katze kein Stress Panik Angst hat weil der Mensch mit keine blockieren kann merkt man schnell das Katze exakt dort hin will wo man mit Leine nicht hinkommt so ist der Katzen Spaß wirklich schnell beendet.
dann will man sich nicht vorstellen wie gut Katzen sich verletzen können wenn die versuchen ihr Geschirr oder Halsband loszuwerden und das geht auch wenn der Mensch dabei ist und alles echt gut passt. Das Geschirr wenn nicht zu eng ist ist eine Flucht aus dem Geschirr sehr schnell drin
rekord bei mir war Tag 5 wo Leine und Geschirr verzichtet wurde weil ich meine Katzen nicht Stressen will. Meine kommen auf ruf immer her und haben beim Hunde gassi mitlaufen einen heiden Spaß auch wenn ich sie oft nicht häufig sehe da Katzen Wege nicht unbedingt meine Gehwege sind sondern iwo versteckt im Rand Gebüsch
aber diese Mode wo nur weil es 5% vom Charakter cool finden sowas immer mehr zu machen ist sehr sehr weit entfernt von artgerechter Haltung. Nur weil der menschliche Kopf sich was einbildet bedeutet es nicht das es für das Tier wirklich okay ist
Habe mir das alles jetzt nicht durch gelesen. Einer Katze etwas anzutrainieren ist gegen ihre Natur und darum sehe ich sowas als Tierquälerei. Wer soviel Angst um ein Tier hat sollte sich erst keine Katze zulegen....
Wer unbedingt mit einem Tier an der Leine spazieren gehen möchte, der schaffe sich bitte einen Hund an. Wir haben selbst auch einen zu Hause, und der findet das prima!
Katzen sind m.E. nicht dafür gemacht. Eine Mieze will ihr Revier selber erkunden, will dort jagen, ihre Kollegen treffen, Streitigkeiten klären, Duftmarken setzen, chillen und ihr Katze-Sein genießen! Wie das gehandicapt durch eine Leine angemessen möglich sein soll, überlasse ich der Fantasie des einzelnen.
Natürlich kann man eine Katze an ein Geschirr mit Leine hinten dran gewöhnen, aber nur wenige Rassen wären auch tatsächlich zum "Gassi gehen" geeignet. Ob sie das auch wirklich toll finden, steht auf einem anderen Blatt.
Die glücklichsten Katzen sind meiner Einschätzung nach Freigänger, deren Revier nicht gerade über eine stark befahrene Straße oder in den angrenzenden Wald führt, oder Wohnungskatzen mit uneingeschränktem Zugang zu einem gesicherten Garten oder wenigstens Balkon.