Ist Europa klein, oder macht es sich klein?
Ist Europa aufgrund seiner Uneinigkeit oder aufgrund seiner Kleinräumigkeit so schwach und verletzlich?
Abgesehen von relativem Wohlstand, der aber ein transitives Pfund ist, hat Europa derzeit nicht viel Gewicht, wirtschaftlich preschen Indien udn China und bald noch andere vor und dann wird der Erhalt des Wohlstandes zunehmend schwieriger.
Politisch bestimmen die Großmächte und auch verschiedene kleinere über das Wohl der Welt. Europa bezieht derweil moralische Standpunkte und predigt Hoffnung.
In Bildung und Wissenschaft ist Europa (vermutlich) noch vorn dabei, aber um da dabei zu bleiben braucht es Investitionen in die Zukunft - es reicht nicht Universitäten zu haben, man braucht auch Unternehmen, die absolute Spitzentechnologie umsetzen und Märkte und ein Recht, das deren Nutzung begünstigt.
Europas entscheidendes Pfund derzeit ist Arbeit - die Erkenntnis, das es mit dem Ausruhen auf anderen Ressourcen nichts erreicht - Arbeit (qualitativ hervorragend), ist das einzige worauf Europas Rolle ruhen kann - dazu bedarf es aber auch einer Aktivierung der entscheidenden Ressource, nämlich der Arbeitskraft und ihrer Bereitschaft. Diesen Bonus, verliert Europa bei zunehmender Automatisierung nicht aufgrund des Einflusses von "KI", sondern aufgrund der Verallgemeinerung hinreichend guter Arbeit in anderen Teilen der Welt und hervorragender Leistungen in den wissenschaftlich-industriellen Zentren überall auf der Welt. Europa muss sich sputen, wenn es das Bindemittel, das Geld, den sozialen Kitt, nicht verlieren will und damit das letzte seiner bisher zuverlässigen Pfründe.
3 Antworten
In Europa muss man das alles etwas differenzierter betrachten. Europa bzw die EU ist nicht gleichzusetzen mit einem Staat.
Es sind viele Staaten alle mit ihren eigenen Interessen und das ist schlichtweg historisch bedingt. Die EU ist zwar ein übergeordnetes Wirtschaftsbündnis aber sollte nicht als ein homogenes Gebilde betrachtet werden, die einzelnen Staaten koordinieren sich zwar haben aber zum Teil auch einfach andere Interessen.
Natürlich kann man das alles Auflösen und Europa zu einem Staat machen, aber ob das bei der jetzigen Konstellation sinnvoll ist, ist eine andere Frage.
Amerika hat Trump. Russland hat Putin. Nordkorea hat Kim.
Europa hat... niemanden. Wir müssen immer erst auf die Zustimmung aller Mitgliedsstaaten warten bis wir mal was entscheiden können und das nimmt uns jegliche Möglichkeit, rasch und adäquat auf herausfordernde Situationen zu reagieren.
Also wär dir ein Diktator lieber der jegliche Nationale Interessen in Europa in den Wind schießt und über alle unsere Köpfe hinweg entscheidet?
Wenns so is kann man ja nur hoffen, dass die russische Armee ganz Europa besetzt...
Ich sehe es etwas differenzierter.
In Europa gibt es ein Gefühl es gehe vor allem um Verteilung.
- Nokia verlagert seine Aktivitäten von Bochum oder Süddeutschland nach sonstwo.
- Beim A380/400 gab es innerhalb des Unternehmens (Airbus) heftige Auseinandersetzungen.
- Beim von einem europäischen Konsortium geplanten Kampfflugzeug sieht es nicht anders aus
- Betrachte ich LePen, Vox, "AgD", FPÖ, Victor Orban, usw kann ich nicht guten Gewissens behaupten in Europa habe man die Zeichen der Zeit erkannt.
Beim von einem europäischen Konsortium geplanten Kampfflugzeug sieht es nicht anders aus
Das Thema Kampfjet der sechsten Generation ist möglicherweise nicht jedem so präsent.
Es nimmt in den Nachrichten in Fernsehen und Rundfunk ja auch keinen der "vorderen" Plätze ein.
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Ist nicht auch das eine Technik sich klein zu machen, das Wegducken ins nationale oder gar noch kleinere...