Haben viele Leute im ländlichen Bereich, insbesondere bei Fabrikjobs, extrem problematische Meinungen?

13 Antworten

Gerade die Leute in Fabrikjobs leisten ja den wertvollsten Beitrag für Wirtschaft und BIP, werden am schlechtesten bezahlt (meist maximal Mindestlohn) und verstehen nicht, warum es anderen ohne Arbeit besser geht als ihnen. Da spielen auch Frust und Neid eine Rolle.


DieSara2004 
Beitragsersteller
 23.03.2025, 10:57

"warum es anderen ohne Arbeit besser geht als ihnen."

bzgl den zu hohen Steuern stimme ich wie in der Antwort erläutert eh zu.

Du wirst ja nicht für diese Diskussionen bezahlt. Mach deine Arbeit und lass anderen IHRE Meinung

Wenn andere Menschen andere Probleme sehen als du, dann sind das keine extrem fragwürdig unreflektierte Meinungen, sondern deren Sichtweise und die sollte man ernst nehmen. Bei der Einstellung, von dir, ist die Polarisierung der Gesellschaft kein Wunder.Das ist auch nicht zielführende Denkweise


DieSara2004 
Beitragsersteller
 23.03.2025, 10:54

Du arbeitest nicht dort und hast daher logischerweise keine Ahnung

Agnos2  23.03.2025, 10:58
@DieSara2004

Ich habe 50 Jahre in allen möglichen Bereichen gearbeitet und kenne jedes Problem. Es gibt kein Problem, das sich nicht mit gutem Willen verstehen lässt.

Leider machen die meisten Menschen Probleme, anstatt nach Lösungen zu suchen.

Genau das habe ich auch erlebt und würde es einerseits mit geringer Bildung begründen, andererseits mit chronischem Neid auf "die da oben", denen es scheinbar besser geht und zum Dritten auch mit der generellen Abgestumpftheit, die durch den üblichen Schrei-/Pöbelton im Handwerk und in Fabrikhallen ausgelöst wird und über die Jahre immer schlimmer wird, je länger man da arbeitet. Ausbaden müssen das in der Regel daheim Frau und Kinder, wenn etwa der "ehrbare Arbeitsmann" aus der Halle heimkommt und das Essen mitsamt dem Teller in den Ziergarten schmeißt, weil es ihm nicht schmeckt ... alles schon erlebt.

Das befruchtet sich alles gegenseitig und meine Heimatstadt und deren Umgebung war genauso - übrigens eine Keimzelle sehr reaktionär denkender bis rechtslastiger CDU-Konservativer und AfD-Wähler und übler "Ausländer-raus-Typen", für die immer die anderen die Schuld tragen, egal um was es auch immer geht.

Wo die Gesellschaft ihre Schwächen hat, implodiert sie - und das ist in diesen typischen Arbeitermilieus die Regel. Je länger und je mehr man da Einblicke hat, umso schonungsloser und hemmungsloser ist das - und je mehr diese Leute einem vertrauen und einem ggf. imponieren wollen (Besitz definiert sich dort einzig über Masse und über das "Mithaltenwollen" mit anderen, etwa über Autos und Reihenhäuser und wer den schönsten Garten hat etc.), umso mehr öffnen sie sich und umso mehr lernt man, wie sie ticken. Ich arbeite immer noch an einem Buchprojekt darüber - es beansprucht viel Zeit zusätzlich zu Familie und Beruf, aber es wird irgendwann soweit sein.

Ich halte das vor allem vor dem Hintergrund echt dumm, da diese ja erstens weder mit Ausländern (ist ja der ländliche Bereich) irgendwas zu tun haben noch beispielsweise Schwule irgendwie ihr Leben im negativen Sinne beeinflussen.

Ist es auch, aber das braucht man denen nicht zu sagen - die machen das auch mehr oder weniger aus ihrer eigenen Unzufriedenheit heraus. Ich habe rund 30 Jahre in so einem Umfeld gelebt und sehr tiefe Einblicke hinter den Kulissen gehabt, die nicht immer angenehm waren, aber vieles erklärt und vor allem die einerseits sehr einfache, andererseits aber verhärmte und aggressive Denkweise dieser Leute. Denen kann man es auch deswegen nie recht machen, weil sie mit sich nicht im Reinen stehen und sich für notorisch Zu-kurz-Gekommene halten. Beispiel: Wenn ein Politiker ihnen bei irgendeinem Problem nicht hilft, ist er der arrogante Großhals, wenn er ihnen aber Hilfe anbietet, heißt es, er soll sich zum Teufel scheren, wir haben kein Almosen nötig. Ich war mal Gemeinderat in so einem Umfeld und habe mit der Zeit resigniert - ich habe mich anfangs ehrlich für "Kleineleuteprobleme" einsetzen wollen, aber am Ende war es kaum noch zum Aushalten, weil man aus diesem Arbeitermilieu permanent beleidigt und belästigt wurde - und wie man es gemacht hat, war es sowieso nicht richtig.

Gern geht man zudem auf Minderheiten aller Art los, um sich selbst innerlich aufzuwerten, indem man andere schlecht macht, egal ob das Schwule sind oder Rentner oder Sozialfälle oder Behinderte oder Arbeitslose oder Leute, die zu fromm oder nicht fromm genug sind oder in einem Arbeitermilieu nicht in Handwerk oder Landwirtschaft arbeiten, sondern im Büro oder gar studiert sind - das klassische Feindbild ist neben "Vater Staat" und den Politikern sowieso generell der "Ausländer". Daraufhin bezogen haben diese Leute auch davor ernsthaft Angst, Ausländer würden ihnen Arbeitsplätze, Wohnungen oder Gebrauchtwagen streitig machen - in Wahrheit sind die nicht halb so selbstbewusst, wie sie gern großspurig tun, sondern voller Angst und Unsicherheit und sie sind auch deswegen boshaft zu Leuten, von denen sie denken, dass diese mehr Geld hätten, weil sie sich indirekt vor ihnen fürchten und wissen, dass sie denen unterlegen bis ausgeliefert sind, wenn es um alles oder nichts geht.

Die hauen da meistens derartig dumme Wortmeldungen heraus, dass es gar keinen Sinn hat da zu diskutieren.

Das stimmt, die werden dann auch immer frecher und pöbeln sich regelrecht in Rage, am Ende wird man noch verklopft oder fliegt ein Stuhl diagonal durch die Halle oder ein Werkzeug oder die Bierflasche oder was auch immer - dann ist das Geschrei groß, keiner will es gewesen sein und schuld sind wie gehabt immer die anderen.

Letztlich sollte man solche gehässigen Unholde, auch wenn es nicht leicht fallen mag und ihr Verhalten einfach nur abstoßend und ärgerlich sein kann, ignorieren und ein Stück weit auch bemitleiden. Die haben sich die Welt vielleicht auch besser vorgestellt, aber das ist jetzt halt so und sie hätten ja die Chance gehabt, was zu verändern - die Gegenden, in denen solche Arbeiter wohnen, liegen überproportional viele auf den Friedhöfen, die sich den Strick genommen oder die Kugel eingejagt hatten ... so was erfährt man halt nur, wenn man die Leute kennen lernt, aber es ist schon so. Nur noch ein Rat in eigener Sache: Am besten nicht drüber nachdenken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das, was du als "extrem ausländerfeindlich" oder "homophob" bezeichnest, ist vielleicht nur gesunder Menschenverstand.


DieSara2004 
Beitragsersteller
 23.03.2025, 10:54

Du hast logischerweise keine Ahnung, weil du dort nicht arbeitest

stonedog  23.03.2025, 11:21
@DieSara2004

Dein Kommentar ist gaga, schließlich hast DU eine Frage gestellt.

DerJens292  23.03.2025, 15:38
@stonedog

"Du hast logischerweise keine Ahnung, weil du dort nicht arbeitest"

Das heißt, wer dort arbeitet, also die fraglichen Arbeiter, haben Ahnung. Deshalb scheint die Frage überflüssig.

Waldmeister1234  23.03.2025, 17:49
@DieSara2004

Ich stimme dir schon zu. Mein Vater ist ein überaus einfältiger, engstirniger sowie ungebildeter Zeitgenosse, der auch Jahrzehnte lang am Band gearbeitet hat. Er hat ebenfalls überaus homophobe und ausländerfeindliche Einstellungen. Wenn ein Student bei ihnen arbeiten musste, haben sie ihn ziemlich drangsaliert sowie schikaniert. Sie hatten eben sonst nichts zu sagen und dann war es schon ein Erfolg, wenn man einem wehrlosen Studenten das Leben schwer machen konnte. Solche Menschen sollte man so gut wie möglich aus dem Weg gehen. Ich kann bedauerlicherweise nur das aller schlechteste über meinen Vater berichten.