Gen A überfordert Lehrkräfte
Die Generation Alpha startet mit einer Reihe eigener Herausforderungen ins Leben – und stellt damit auch Lehrkräfte und Eltern auf die Probe. Im Interview erklärt Dr. Rüdiger Maas, Leiter des Instituts für Generationenforschung, warum Überbehütung und digitale Bespielung prägend sind, wie sich das auf die Schule auswirkt und welche Ansätze dabei helfen können, dass Kinder resilienter und selbstständiger werden.
Der Begriff „Generation Alpha“ wurde von Mark McCrindle, einem australischen Unternehmensberater, geprägt, er beschreibt Kinder, die ab 2010 geboren wurden. Unsere Forschung zeigt allerdings, dass es Unterschiede zwischen den Generationen gibt, insbesondere, wenn sich die Sozialisierungsbedingungen verändern; allerdings halten sich diese Bedingungen nie an die 15 Jahre. Es entstehen bestimmte Phänomene, die eine Generation prägen, etwa die verstärkte Nutzung von Social Media oder die digitalen Technologien. Diese Veränderungen betreffen zwar nicht immer nur junge Menschen, aber je nach Alter haben diese eben einen anderen Einfluss: Nachhaltigkeit ist ein generationenübergreifendes Thema, während digitale Medien oft unterschiedliche Bedeutungen für Jung und Alt haben.
Die Eltern von heute agieren häufig stark verkopft und weniger intuitiv. Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden liegt inzwischen bei über 30 Jahren, wodurch zwischen Eltern und Kindern oft eine große Altersdifferenz besteht. In einer sich schnell wandelnden Welt fühlen sich viele Eltern unsicher und greifen auf Suchergebnisse im Internet zurück, um Entscheidungen zu treffen. Durch diese internetbasierten Suchen verunsichern sich die Eltern selbst. Hinzu kommen die permanenten negativen Push-Nachrichten, die ebenfalls zu einer Verzerrung führen, dem sogenannten “Negativity Bias" – eine Tendenz, Negatives stärker wahrzunehmen und zu gewichten.
Innerhalb weniger Minuten kann eine Google-Suche von einer harmlosen Frage zu einer Katastrophenvorstellung eskalieren. Das hat weitreichende Folgen: Viele Eltern entwickeln Ängste, etwa vor Entführungen oder Verletzungen, und übertragen diese auf ihre Kinder. Daraus entsteht unter anderem das Phänomen der Überbehütung.
Lehrkräfte müssen lernen, Eltern stärker einzubinden, ihnen aber auch klare Grenzen aufzeigen, denn diese spielen eine größere Rolle im Schulalltag als früher. Eltern haben heute viele Ängste, die oft schon bei der Einschulung beginnen. Es wäre sinnvoll, Eltern intensiver auf die Schule vorzubereiten – etwa durch spezielle Veranstaltungen, die ihnen die Bedeutung von Hausaufgaben und die Eigenständigkeit ihrer Kinder näherbringen. Es sollte klargemacht werden, dass es völlig normal ist, wenn Kinder Hausaufgaben anstrengend oder langweilig finden, und dass das Teil des Lernprozesses ist.
Wichtig ist auch, sich daran zu erinnern, dass nicht alle Eltern problematisch sind. Wir schätzen, dass etwa 20 Prozent der Eltern besonders fordernd sind und Lehrkräfte vor Herausforderungen stellen. Der Großteil der Eltern arbeitet konstruktiv mit den Lehrkräften zusammen, fällt aber weniger auf. Dennoch sind es diese fordernden Eltern, die die Dynamik und die Arbeit der Lehrkräfte stark in Anspruch nehmen und oft im Fokus stehen. Das Wichtigste ist, Eltern und Lehrkräfte in dieselbe Richtung zu bringen, damit sie gemeinsam das Beste für die Kinder dieser Generation erreichen können.
Was denkt ihr darüber?3 Antworten
Du hast unterschlagen dass das ne Studie durchgeführt in Australien ist und sich nicht einfach so auf andere Gesellschaften übertragen lässt.
Ausserdem, hat man so was auch schon über die Generation Y gesagt.
Wenn ich so einen Mist schon lesen muss: "Die Eltern von heute agieren häufig stark verkopft und weniger intuitiv. Das Durchschnittsalter der Erstgebärenden liegt inzwischen bei über 30 Jahren, wodurch zwischen Eltern und Kindern oft eine große Altersdifferenz besteht. In einer sich schnell wandelnden Welt fühlen sich viele Eltern unsicher und greifen auf Suchergebnisse im Internet zurück, um Entscheidungen zu treffen."
Die Eltern die wenigstens ihren eigenen Kopf bemühen und im Internet recherchieren können, und das dort gelesene auch richtig verstehen und einordnen können, sind die besten Eltern. Wahrscheinlich bringt der selbst ernannt "Generationenforscher" (Wieder so eine ungeschützte Berufsbezeichnung) in Kürze sein Buch auf den Markt und erwartet wieder mal hohe Verkaufszahlen.
Was denkt ihr darüber?
Das Lehrkräfte beschissen ausgebildet sind. Sie packen ihren Job halt nicht.
warum Überbehütung und digitale Bespielung prägend sind
Überbehütung ist ein Kernproblem aber auch nur ein Symptom. Die eigentliche Ursache ist die Projektion der Sorgen und Ängste der älteren Generation (der Eltern, der Lehrer usw) auf die Kinder. Die Überbehütung ist die logische Konsequenz, da man Kinder unbedingt vor jeden Pups beschützen muss.
Konzepte wie Dominanz und Autorität gehen unter. Sie werden als toxisch und rechts angesehen. Tja das habt ihr davon.
Was willst du erwarten, wenn die Eltern von der Bestätigung der Kinder abhängig sind, damit sie sich als "gute Eltern" sehen können?
Die Generation Alpha wächst mit weniger Konflikten auf, aber auch mit weniger mentaler Robustheit, was ihre Fähigkeit zur Selbstführung schwächt.
Es entstehen bestimmte Phänomene, die eine Generation prägen, etwa die verstärkte Nutzung von Social Media oder die digitalen Technologien.
Ja klar das ist der Kern der Problematik. Eltern sind nicht mehr die souveränen Entscheider, sondern lassen sich von Google, Social Media und kollektiver Angst leiten.
Eltern haben selbst keine gefestigte innere Struktur, also suchen sie extern nach Bestätigung. Das gilt auch für einige Lehrer. Das Bildungssystem hat es einfach verpasst sich rechtzeitig anzupassen und geht unter so einfach ist das.
Das System ist tot es wird etwas neues notwendig sein ob es uns passt oder nicht. Das Spiel hat das Bildungssystem verloren. Aber hey! Jede Kriese bietet auch eine Chance, wenn man die richtigen Schlüsse zieht 😉
Eltern und Lehrer sind nicht mehr die starken Vorbilder, die die Kinder brauchen, sondern selbst unsichere, getriebene Individuen, die ihre Ängste auf die nächste Generation übertragen.
Kinder wachsen in einem Umfeld auf, in dem es keine klaren Autoritäten mehr gibt. Dadurch fehlt ihnen die Fähigkeit, sich in Hierarchien zurechtzufinden, was in der späteren Arbeitswelt zu massiven Problemen führt.