Der Verfasser des Matthäusevangeliums lügt oder hat keine Ahnung!

7 Antworten

Zu Matthäus 2,15 steht im MacDonald-Bibelkommentar:

"So bekam eine andere Prophezeiung des AT eine ganz neue Bedeutung. Gott hatte »durch den Propheten« Hosea gesagt: »Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen« (Hos 11,1). In ihrem ursprünglichen Zusammenhang bezog sich diese Aussage auf die Befreiung Israels aus Ägypten zur Zeit des Auszugs. Aber diese Aussage kann zwei Bedeutungen haben – die Geschichte des Messias würde dem historischen Weg des Volkes Israel sehr ähneln. Die Prophetie erfüllte sich im Leben Christi, als er aus Ägypten nach Israel zurückkehrte.

Wenn der Herr wiederkommen wird, um in Gerechtigkeit zu regieren, dann wird Ägypten unter den Ländern sein, die an den Segnungen des Tausendjährigen Reiches teilhaben werden (Jes 19,21-25; Zef 3,9.10; Ps 68,32). Warum sollte diese Nation, die seit alters her ein Feind Israels war, so bevorzugt werden? Könnte das ein Zeichen der göttlichen Dankbarkeit dafür sein, dass Ägypten dem Herrn Jesus Zufluchtsort gewesen ist?"

Und zu Matthäus 2,23:

"Matthäus macht uns nun zum vierten Mal in diesem Kapitel darauf aufmerksam, dass sich eine Prophezeiung erfüllte. Obwohl er keinen der »Propheten« namentlich erwähnt, hatten sie nach seinen Worten vorhergesagt, dass der Messias »Nazoräer genannt werden« wird. Kein Vers des AT sagt das direkt. Viele Gelehrte schlagen vor, dass Matthäus sich hierbei auf Jesaja 11,1 bezieht: »Und ein Spross wird hervorgehen aus dem Stumpf Isais, und ein Schössling aus seinen Wurzeln wird Frucht bringen.« Das hebräische Wort, das mit »Spross« übersetzt wird, lautet nezer, obwohl der dadurch geschaffene Zusammenhang nicht unmittelbar einleuchtet.

Eine wahrscheinlichere Deutung besteht darin, dass mit »Nazoräer« jemand gemeint ist, der aus Nazareth stammt - einer Stadt, die von der übrigen Bevölkerung verachtet wurde. Nathanael drückt das durch die damals sprichwörtliche Frage aus: »Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?« (Joh 1,46). Der Spott, mit dem diese »unbedeutende« Stadt bedacht wurde, traf auch ihre Einwohner. Wenn es deshalb in Vers 23 heißt: »Er wird Nazoräer genannt werden«, heißt das, dass er verachtet werden würde. Auch wenn wir keine Prophezeiung finden können, der zufolge Jesus Nazoräer genannt werden würde, so gibt es doch eine, die von ihm sagt, dass er »verachtet und von den Menschen verlassen« werden würde (Jes 53,3). In einer anderen Stelle heißt es, er sei ein Wurm und kein Mensch, ein Spott der Leute und verachtet vom Volk (Ps 22,7). Die Propheten benutzten also nicht die genauen Worte, wie sie hier stehen, doch dem Sinn nach entspricht V. 23 diesen Prophezeiungen.

Es ist erstaunlich, dass der allmächtige Gott, als er zur Erde kam, einen schmachvollen »Spitznamen« erhielt. Diejenigen, die ihm folgen, haben das Vorrecht, seine Schmach zu tragen (Hebr 13,13)."


Alind739 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 22:48

Ziemlich schwach... Von MacDonald auch nicht anders zu erwarten...

Es gibt noch viel mehr Prophezeiungen im AT, die Jesus Christus ankündigen.

Deine Behauptung ist aber nicht neu, schon in der Bibel (NT) wird ja erwähnt das Jesus nicht von allen als Messias anerkannt wird.

Ich weiß also nicht ganz, was es bringen soll jetzt darüber zu diskutieren.


Alind739 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 21:19

Es gibt nicht eine einzige Messiasprophezeiung, die Jesus erfüllt!

JesusIstRettung  10.09.2025, 22:26
@Alind739

Mehr als eine, sogar sehr viel mehr.

Aber wie gesagt:

Deine Behauptung ist aber nicht neu, schon in der Bibel (NT) wird ja erwähnt das Jesus nicht von allen als Messias anerkannt wird.

Alind739 
Beitragsersteller
 11.09.2025, 08:43
@JesusIstRettung

Ja, was denkst du denn warum er im Nt von vielen Juden nicht als Messias anerkannt wurde?? Weil er die Prophezeiungen nicht erfüllte!!!

Denkst du, die Juden, die ja sehnlichst auf den Messias gewartet haben, würden ihn ablehnen, wenn er die Kriterien erfüllt hätte?

Deine Interpretation scheint mir falsch zu sein. Hosea 11,1 ist eine Prophezeiung. Jesus kam aus Ägypten. Israel ist kein Sohn. Es würde auch nicht anders passen, denn Jakob - als Israel - lebte nicht in Ägypten, als er jung war.


Alind739 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 20:25

Hosea 11, 1 spricht von der Vergangenheit!

Nordlicht979  10.09.2025, 20:40
@Alind739

es war ja auch z.Zt. Jesu die Vergangenheit, als den Baalen geopfert wurde (was zur Zeit Jakobs) nicht der Fall war.

In echten Prophezeiungen gehen die Zeiten oft durcheinander. Gott existiert außerhalb der Zeit. Für ihn gibt es keine Zeit. Daher kommen solche Sätze wie der genannte vor, wenn Menschen Gottes Prophezeiungen in menschlicher Sprache wiedergeben. Es gibt dann paradoxe Zeitformen. Kommt immer wieder vor. Eben weil für Gott Zeit völlig egal ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Alind739 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 21:09

Hosea 11,1 beansprucht gar nicht erst, eine Prophezeiung zu sein…

Athanasius71  11.09.2025, 10:51
@Alind739

Man kann die Stelle mit beiden Bedeutungen lesen, das eine schließt das andere nicht aus.

Alind739 
Beitragsersteller
 11.09.2025, 10:57
@Athanasius71

Wenn Worte eine Bedeutung haben und diese Bedeutung ernstgenommen wird, dann gibt es nur eine Lesart von Hosea 11, 1!

Athanasius71  11.09.2025, 11:08
@Alind739

So einfach ist das nicht. Die Texte der Bibel haben oft mehrere Bedeutungsebenen. Vor allem bei den Propheten, zu denen Hosea nun einmal gehört.

Alind739 
Beitragsersteller
 11.09.2025, 12:00
@Athanasius71

Doch, so einfach ist es!

Was legitimiert dich dazu, eine Aussage, die keine Prophezeiung sein möchte, als eine Prophezeiung zu lesen?

Der Verfasser des Matthäusevangeliums tut es, weil er dadurch Jesu Messianität nachträglich legitimieren möchte!

Auch an dich die Frage:

Es gibt eindeutige und ausführliche Messias Prophezeiungen im AT (z.B. Jesaja 11, Hesekiel 37 oder Jeremia 33!). Welchen Grund gibt es deiner Meinung nach, warum der Matthäus-Verfasser , dem ja der Rückbezug zum AT theologisch so wichtig ist, keine der bekannten, ausführlichen und eindeutigen messianischen Prophezeiungen hinsichtlich der Ausweisung Jesu als Messias gebraucht?

Warum Stellen nehmen, die eine mysteriöse zweite Bedeutung haben oder gar nicht so im AT vorkommen statt Stellen zu gebrauchen, die in ihrer Bedeutung klar vom Messias sprechen?

Athanasius71  11.09.2025, 12:30
@Alind739

Weil das Ergebnis schon feststeht. Das ist Zeitvergeudung, ich habe andere Dinge zu erledigen.

Matthäus stellt eine Parallele zwischen Israel und Jesus. Er lügt nicht, er zitiert eine Stelle die die Vergangenheit aufzeigt und wendet sie auf die Gegenwart an.


Alind739 
Beitragsersteller
 10.09.2025, 21:06

Ist es eine Prophezeiung, die sich erfüllt?

TBMMQLJP  10.09.2025, 22:33
@Alind739

Es heißt in Matthäus 2, es erfüllt sich was der Herr durch Hosea sprach. Das muss nicht bedeuten, dass Hosea diese Worte als prophetisch verstanden hat. Er kann es einfach als Bezug auf die Vergangenheit verstanden haben, was es ja auch ist, die Worte besitzen eben nur auch noch einen Wink in die Zukunft. Hossa 11 beschreibt das Scheitern Israels , da Gott nun aber das Heil verspricht, muss irgendjemand da bestehen, wo Israel scheiterte.

Alind739 
Beitragsersteller
 11.09.2025, 09:04
@TBMMQLJP

Das ist Wunschdenken!

Es ist vielmehr der klägliche Versuch, erfüllte Prophezeiungen zu entdecken und damit Jesus als den versprochenen Messias auszuweisen, die eigentlich keine waren!

Fakt ist: Es gibt eindeutige und ausführliche Messias Prophezeiungen im AT (z.B. Jesaja 11, Hesekiel 37 oder Jeremia 33!), die Jesus alle nicht erfüllt! Wundert es dich da, dass die Juden, die ja sehnlichst auf den Messias gewartet haben, Jesus als Messiasfigur ablehnen??

Alind739 
Beitragsersteller
 11.09.2025, 09:23
@TBMMQLJP

Ergänzung: Welchen Grund gibt es deiner Meinung nach, warum der Matthäus-Verfasser , dem ja der Rückbezug zum AT theologisch so wichtig ist, keine der bekannten, ausführlichen und eindeutigen messianischen Prophezeiungen hinsichtlich der Ausweisung Jesu als Messias gebraucht?

TBMMQLJP  12.09.2025, 18:11
@Alind739

Jesus vergibt dem Volk Israel, wie allen Menschen Sünden, wie Jeremias 33 weissagt. Hezekiel 37 zeigt eine Auferstehung der Toten und koppelt diese mit der Wiederherstellung Israels. Das kann nun also bedeuten dass dass diese Handlungen des Messias erst am Ende der Welt auftreten, wenn die Toten auferstehen, womit ein zweites Kommen des Messias nicht ausgeschlossen wäre.

Matthäus zitiert durchaus auch ganz klare Messiasverweise wie Jesaja 42.

Alind739 
Beitragsersteller
 13.09.2025, 11:14
@TBMMQLJP

Deine Antwort zeigt, wie selektiv du als Christ liest, was wiederum nicht verwunderlich ist...

Alle drei Stellen sprechen von einer tatsächlichen Königsherrschaft des Messias, der sein Volk tatsächlich befreit und sammelt, tatsächlich Frieden herstellt und alle Völker die Herrlichkeit Gottes schauen lässt und zu guter Letzt tatsächlich die Einhaltung der Gesetze Gottes ermöglicht (inklusive Opfersystem).

Ich bitte dich die Stellen nochmal zu lesen. Schaffst du es ohne die neutestamentliche Brille? Hast Jesus diese Stellen während seiner Lebzeiten erfüllt? Fällt dir auf, dass keiner dieser zentralen Stellen vom Leiden und Sterben des Messias sprechen, sondern vielmehr von dem Gegenteil?!

Alind739 
Beitragsersteller
 13.09.2025, 11:40
@TBMMQLJP

Ich bitte dich...Jesaja 42 ist keine zentrale Messiasprophezeiung! Das Kapitel spricht von dem Volk Israel! Bitte lies Jesaja 42 mal im Kontext (Kontext ist euch doch immer so wichtig!)...Ein Kapitel davor und ein Kapitel danach...und schau wer dort als Knecht Gottes beschrieben wird!