Beschneidungsverbot

22 Antworten

Für mich gehört das auch definitiv verboten. Ohne Grund an einem Kind rum zu schneiden gegen seinen Willen geht gar nicht. Wenn man alt genug ist kann man das selber entscheiden

Bin schon lange derselben Meinung.

Wurde aber hier dafür angegriffen, von wegen religiöser Freiheit. Für mich ist es Körperverletzung, und zwar vorsätzlich.

Aus medizinischen Gründen ist es ok.

Wenn jemand über 18 ist, kann er machen, was er will.


LisaTrans 
Beitragsersteller
 03.04.2025, 09:29

Das sehe ich genauso. Man könnte eventuell noch ab 14 mit der religiösen Selbstbestimmung argumentieren, darunter muss es aber strengstens verboten sein.

GutenTag2003  03.04.2025, 09:50
@LisaTrans

14 ist zu jung weil es in diesem Alter noch zu viele Einflussnahmen der Eltern gibt. Volljährigkeit ist früh genug.

Es gibt ja keinen Grund zur Eile, außer die Angst, Selbstbestimmung wäre eine Entscheidung ohne Beschneidung.

Lexa1  03.04.2025, 09:53
@LisaTrans

Ich finde ja, mit 14 auch noch zu jung. Mit 18 ist man volljährig und dann er über seinen Körper selbst entscheiden.

Hightower45  03.04.2025, 23:31
@Lexa1

Ach das soll man erst mit 18 entscheiden dürfen, aber mit 14 darf man Fallschirm springen oder den Segelflugschein machen, mit 16 darf man 125qcm Motorräder fahren und mit 17 darf man PKW Fahren

Hightower45  03.04.2025, 23:52
@LisaTrans

Ich bin auch für ein Verbot von Hormonen an Minderjährigen Kindern, aber das ist in deinen Augen ja nicht schädlich.

Da wärst du aber ganz schön aufgeschmissen wenn du nun plötzlich mit dem Geschlecht leben müsstest was Gott dir gegeben hat. Du pfuschst doch Gott ins Handwerk

Lexa1  04.04.2025, 09:32
@Hightower45

Erstens gibt es keinen Gott, den man ins Handwerk pfuschen kann und zweitens, was hat Beschneidung mit Hormonen zu tun?

Lexa1  04.04.2025, 09:33
@Hightower45

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Es geht um die Unversehrtheit des Körpers.

Ja, unbedingt!

Aus religiösen Gründen kleinen Kindern Körperteile zu entfernen gehört verboten und bestraft.


LisaTrans 
Beitragsersteller
 03.04.2025, 09:30

Genauso ist es

Während ich die moralische Problematik des Themas anerkenne und es gut finde, es zu diskutieren und hinterfragen, halte ich wenig von einem Verbot und "empfindlichen Strafen". Ehrlich gesagt sehe ich es sogar als kontraproduktiv an. Meines Erachtens ist ganz viel Befürwortung für solche Maßnahmen getrieben von Ignoranz gegenüber anderer Kulturen und Erfahrungen in Kombination mit dem Wunsch, sich durch scheinbar moralische Überlegenheit profilieren zu können. Aber leider nicht zu Ende gedacht und daher eher gut gemeint statt gut gemacht.

Das fängt schon allein damit an, dass ja scheinbar nicht anerkannt wird, dass übermäßig mehrheitlich betroffene Menschen dem positiv oder wenigstens neutral gegenüberstehen, es als Teil ihrer Kultur und Identität sehen. Es sind in erster Linie beschnittene Männer, die dafür sorgen, dass ihre Söhne die gleiche Erfahrung machen, heißt also: wären betroffene Männer nur ansatzweise negativ dazu eingestellt, wäre das ganze in wenigen Generationen kein Thema mehr, ganz von selbst. Aber im Gegenteil, gerade Betroffene setzten sich für dieses Recht ein. Das scheinen sich dann viele Gegner der Beschneidung durch Gehirnwäsche, Indoktrination, Traumabewältigung zu erklären, wie könnte es ja auch anders sein, diese Männer haben sich doch bitte schlecht zu fühlen. Vielleicht ist die Realität aber auch einfach die, dass es gar nicht so schlimm ist, wie es sich Befürworter von Verboten wünschen.

Aber auch die Maßnahmenen selbst helfen nur bedingt. Fakt ist eben, dass gerade religiös motivierte Beschneidung einen hohen ideellen Stellenwert haben. Heißt also, dass im besten Fall Kinder dann kein vollständiger Teil ihres sozial-religiösen Umfeld sind, im schlechtesten Fall wird die Operation im Ausland oder unter unkontrollierten Bedingungen illegal durchgeführt. Und gerade mit Letzterem riskiert man als Gegner der Beschneidung, mehr Schaden als Gutes anzurichten.

Die nächste Frage stellt sich nach dem Mehrwert von Strafen für die Eltern. Angenommen, Eltern haben sich nun über ein Verbot hinweggesetzt. Und nun? Eine Geldstrafe? Hat das Kind davon etwas, wenn den Eltern weniger Geld, auch für es selbst, zur Verfügung steht? Gefängnis, Kind wegnehmen? Auch hier die Frage: profitiert das Kind davon wenn die enge Bindung, die Kinder zu ihren Eltern haben, dauerhaft durchbrochen wird? Es im Heim aufwächst? Haben wir als Gesellschaft für so etwas Kapazität, Ressourcen? Der Punkt ist doch, auch wenn man dem Thema negativ gegenüber eingestellt ist, ist das ja nur eine von ganz vielen Facetten des Elternsein. Wenn die Eltern in anderen Aspekten liebevoll, unterstützend und all das sind, schadet man dem Kind nicht eher, wenn man sie aus diesem Umfeld reißen möchte?

Und zuletzt, ganz übergreifend: tut man Betroffenen wirklich etwas Gutes, wenn man ihnen ständig versucht weiß zu machen, sie hätten sich bitteschön als missbrauchte Opfer zu akzeptieren? Geht es dabei nicht viel eher darum, seine eigenen Ansichten auf Kosten anderer bestätigt sehen zu wollen?

Nicht medizinisch notwendige Eingriffe sind bei Kindern verboten und fertig.

Und auch solche absoluten Aussagen sind zu kurz gedacht und meines Erachtens pauschalisiert. Klingen im ersten Moment toll, weil man natürlich nur an irgendwelche Extremen Dinge denkt. Es gibt aber auch durchaus Eingriffe, da ist das weniger schwarz weiß. Auch gegen die kann man natürlich sein, klar. Wer aber nicht anerkannt, dass manche Dinge zumindest diskussionswürdig und dass andere Meinungen nicht weniger valide sind, sondern pauschal versucht die eigene Meinung und nur die zur universellen Wahrheit zu erklären, will nicht andere schützen sondern eben einfach nur Recht haben.

Sehe ich genauso, das ist Misshandlung und sollte verboten werden. Nur wenn ein medizinischer Notfall besteht oder die Gegebenheiten es einfach nicht anders zulassen, wäre das in Ordnung. Aber nicht weil irgendwelche Fanatiker meinen,es wäre in Ordnung.