Kann zu viel trinken für Katzen nach OP schädlich sein?
Meine beiden weiblichen Jungkatzen wurden gestern kastriert. Ich mache mir Gedanken wegen dem Abbau des Narkosemittels, des Antibiotikums und vor allem des Schmerzmittels Metacam (das auf die Nieren geht, insbes. wenn nicht genug getrunken wird). Da Katzen von allein nicht viel trinken, gebe ich den Katzen Wasser mit der Spritze in den Mund ein. Abgesehen davon, dass viele das vielleicht nicht für nötig halten - kann es irgendwie schädlich sein? Meine Gedanken sind, es kann nicht schaden, aber vielleicht hilft es den Nieren beim Abbau. Gibt es etwas schädliches daran, ihnen Wasser einzugeben, woran ich nicht gedacht habe? Wieviel ml Wasser kann ich pro Tag mit der Spritze eingeben? Die Katzen wiegen 3,3 und 3,5 kg.
3 Antworten
Hallo Katha6789
langsam, langsam. Mach dich doch bitte nicht so verrückt. Alles schön und gut, das du dich so Sorgst, aber Halblang. Kastration ist kein Hexenwerk, sondern ein täglich, mehrfacher Routineeingriff.
Nur weil die Katzen bei der Kastration Narkosemittel, Ketamin und Schmerzmittel bekommen, verursacht das noch lange keine Schäden wie du es befürchtest.
Halten wir als erstes doch mal ganz klar fest: Jedes Medikament, das wirksam sein soll, hat auch Nebenwirkungen. Man kann in einem Organismus nicht etwas ausschalten, ohne etwas anderes zu beeinträchtigen. Also kommt es unter Umständen nun mal zu Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten.
Metacam ist der Wirkstoff Meloxicam. Wie kommst du darauf, das dieser die Nieren schädigt ? Da gibt es auch Studien zu, die das Widerlegen, z.B.: https://www.immune-therapy.vet/de/katzen/gesundheit/meloxicam
Allerdings kann es Magen Probleme - Erbrechen und eventuell Durchfall geben -, da gab es bei 46 Katzen, lediglich 2, die sich auf Gabe des Metacam Erbrechen mussten (english): https://www.vetpharm.uzh.ch/Literatur/16897.html
Und ja, ich weiß auch von den heißen Diskussionen in den USA zum Thema Metacam, aber die USA haben ganz andere Zusammensetzungen wie wir hier auf dem deutschen Markt.
Nach einer Kastration wird Metacam ja nur in einer geringen Menge gespritzt, das es den Schmerz möglichst ausschaltet. Zudem wirkt ja auch die Narkose, weswegen die Metacam Dosis auch geringer ist und man möchte das die Katze leichte Schmerz hat und sich dadurch selbst etwas zurücknimmt.
Und BITTE bloß nicht mit einer Spritze Wasser verabreichen. Sofern der TA nichts anderes gesagt hat: Bitte die Katze erst füttern, wenn die Narkose ganz ausgeschlafen ist, dies kann bis zu 12 Stunden nach OP dauern. Denn durch die Nachwirkung der Narkose kann evtl. der Schluckreflex nicht korrekt funktionieren, oder die Nahrung nicht ganz runter geschluckt werden, im schlimmsten Fall aspiriert werden, oder gar die Zunge mit geschluckt werden. Einen Napf mit Wasser anbieten ist OK, aber bitte bloß nicht auf die Idee kommen, der Katze irgendwie das Wasser in den Mund zuzuführen. Erst wenn die Katze selbstständig trinkt, ist die Narkose am aus schleichen.
Die meisten Katzen sind nach 3-6 Stunden wieder soweit Fit, das sie einige Schritte laufen können. Eine Narkose läßt für gewöhnlich nach 24 Stunden komplett nach. In seltenen Fällen kann der Rauschzustand bis zu 3 Tagen anhalten. Sollte also nach 24 Stunden keine Sichtbare Besserung eintreten, auf jeden Fall den TA kontaktieren. Denn das sollte schon Beobachtet werden, um bei weiteren Narkosen, eine eventuelle Unverträglichkeit gegen das Narkosemittel aus zu schließen.
Die Katzen bekommen bei der Narkose, eine Salbe ins Auge, damit diese nicht austrocknen. Bis das Narkosemittel und die Salbe alles wieder raus ist, brauch es also etwas Zeit.
Narkose Möglichkeit:
Zum einen über einen venösen Zugang (Venenkatheter), es wird Propofol gespritzt. Propofol ist heutzutage, sowohl in der Human- als auch der Kleintieranästhesie, das gängigste Narkosemittel. Zum anderen gibt es noch das Narkosegas, meist Isofluran, vermischt mir Sauerstoff und wird über einen Tubus direkt in die Lunge gegeben.
Postoperatives:
Bei einigen Katzen kommt es nach einer Narkose vor, das sie schielen. Oder sie torkelt wie ein Betrunkener und fällt immer wieder um, knirscht mit den Zähnen und kann sich auch Erbrechen. Daher sollte die Katze vorerst in der Transportbox verbleiben, bis sie wieder Richtig wach ist. Die Box auf den Boden stellen. Sollte die Katze Erbrechen, bitte die Katze im Auge behalten, damit sie nicht an ihrem Erbrochenen erstickt. Falls es nötig sein sollte, Finger in das Mäulchen schieben, Zunge aus Seite legen, Notdienst rufen.
Wichtig ! Jede Narkose birgt auch immer ein Risiko, das sich eine Narkose negativ auf Kreislauf, Herz oder Atmung des Tieres auswirken. So sind der Abfall des Blutdrucks, ein verlangsamter oder erhöhter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen, Atemstillstand oder andere Komplikationen möglich. Sollte dir bei deiner Katze diesbezüglich etwas Auffallen, BITTE SOFORT den TA oder Tiernotdienst Kontaktieren ! Auf keinen Fall abwarten, ob es sich von alleine Bessert, das könnte für die Katze farale Folgen oder den Tod bedeuten !
Alles Gute
LG
Ja, es gibt etwas Schädliches daran: die Katzen könnten das Wasser aspirieren und dann hast du am Ende eine Lungenentzündung.
Solch assistierte Zugabe von Mitteln (in diesem Fall Wasser) und auch, wenn überhaupt nicht von Nöten, sollte gelernt sein.
Auch ist es kein Weltuntergang, dass deine Katzen Narkosemittel, Ketamin und Schmerzmittel im Körper haben.
Da beide jung und gesund sind verkraften das die Nieren problemfrei. Zudem die Schmerzmittel gerade nach einer Kastration elementar im Heilungsprozess sind, entzündungshemmend wirken.
Und was du da über Metacam schreibst, ist nur bedingt richtig.
Meine Bitte:Bitte höre auf - auch, wenn es gut gemeint ist - deine Katzen nach einem solchen Eingriff unnötig zu stressen, kaufe leckere Katzensuppe die sie freiwillig trinken und gut iss. Lass sie alleine gesund werden.
beste Grüße DaLi🙋♀️, Leo😺 und Mishu😺
Die Applikationsspritze von Metacam oder Melosus ist gänzlich anders und hat am Ende nicht diesen Wupp (treffender kann ich es gerade nicht beschreiben). Somit kann gerade am Ende jeder Spritze dieser Wupp es ziemlich nach hinten in den Rachen "schießen".
Woher kommt deine Angst vor solchen Schäden am Katzenkörper? Das hat doch einen Hintergrund, oder?
Wenn es weibliche Katzen sind ist die Kastration tatsächlich auch eine OP und logischer Weise kann durch die massive Manipulation, durch die Narkose und/oder das Schmerzmittel auch breiiger Kot entstehen. Denn Durchfall, wie es bei Katzen als solches gewertet wird (mehrfach am Tag, flüssig, stinkend, bis Absatz außerhalb der Toilette) ist es sicher nicht. Also ja, breiiger Kot kommt vor. Müsste sich aber in den nächsten Tagen von selbst regulieren.
beste Grüße DaLi🙋♀️, Leo😺 und Mishu😺
Also meine Angst kommt daher, dass ich so viel wie möglich mit allen möglichen Tierärzten rede und dabei verschiedenes höre. Die eine Tierärztin meinte immer das mit dem Metacam und dem Trinken. Und die andere meinte jede Narkose kostet 5% Nierenfunktion. Auch haben Katzen nun mal besonders empfindliche Nieren, beim Menschen würde ich mir da keine Gedanken machen. Die meisten Katzen sterben aber an den Nieren, zumindest meinte das die erste Tierärztin immer. Natürlich gehen die tierärztlichen Meinungen auseinander. Es gibt keine Blutuntersuchung, die solche Nierenschäden von 5% nachweisen könnte. Und meine Katzen sind es gewohnt, etwas eingegeben zu bekommen, das haben wir vom Kittenalter an trainiert.
Echt?! Wie kommt man auf den Gedanken so etwas von Kittenalter an zu trainieren? Du bist der erste Mensch der mir begegnet, der so etwas antrainiert. Was ist der Grund?
Ich liege gerade leider schon im Bett und habe das NEM nicht vorliegen, aber es gibt im Online-Handel mit "A" ein Nahrungsergänzungsmittel (Tropfen) die machst du ins Futter oder Getränk, das regt das Trinkverhalten an und unterstützt die Nieren dabei Schadstoffe zu entschlacken. Leider weiß ich, dass das Suchen danach dort im Onlinehandel immer schwer ist und ich es in meiner Liste nicht finde. ....
Habs gefunden! https://amzn.eu/d/ijGNY3l Schau es dir mal an. Ich finde es gut. Nach Absprache mit meiner TA kann man das präventiv geben.
Vielen Dank für den Tipp.
Ich habe den Kitten ein Nahrungsergänzungsmittel mit der Spritze eingegeben, so hat sich das ergeben. Ist immer sinnvoll, man möchte nicht später mal nach der OP mit dem Antrainieren von Medikamenteneingabe anfangen müssen.
Noch ein Nachtrag: Katzen sollten 50-70ml/Tag/Kilo Körpergewicht zu sich nehmen. Die Rechnung ist: 70x3,3=Flüssigkeitsbedarf/Tag. Also ausrechen wie viel sie über das Nassfutter bereits bekommen und der Rest sollte zugeführt werden (nach meiner Auffassung eher über Katzensuppe oder Trinkwasserschale).
Gib ihnen Nassfutter, das reicht vollkommen! Und stell natürlich Wasser bereit. Ideal ist übrigens ein Trinkbrunnen dabei, da Katzen "bewegtes" Wasser oft deutlich spannender finden als "stehendes".
Wasser ins Mäulchen eingeben musst du absolut nicht! Und das, was die Mäuse dort für die Kastration bekommen haben, schädigt auch keine Organe nachhaltig. Diese Schäden entstehen, wenn diese Medikamente dauerhaft gegeben werden, zum Beispiel bei chronischen Erkrankungen. Aber nicht bei einem Standardeingriff wie der Kastration, der nach ein paar wenigen Tagen verheilt und "vergessen" ist und dann auch keinerlei medikamentöse Behandlung mehr benötigt.
Danke für deine Antwort. Man kann aber meiner Meinung nach nicht sagen ob es nierenschädlich ist. Man könnte dies nur sagen, wenn es gleich 50% oder 75% der Niere schädigen würde. Niemand kann dir aber sagen, ob 5% der Niere geschädigt wurden oder nicht. Da Nierengewebe sich nicht erneuert, sind 5% Nierenschädigung innerhalb von wenigen Tagen und in jungen Jahren aber viel. Außerdem gebe ich den Katzen ohnehin Dinge in den Mund ein, wie z.B. Schmerzmittel, und davon befürchtet man auch keine Lungenentzündung. Aber danke für deine Antwort.
Ist Durchfall nach der Kastration normal?