Fragen zum Christentum?

13 Antworten

Was macht denn den christlichen Gott aus?

Da ist ein himmlischer Vater der nicht ohne seinen leiblichen Sohn Gott sein will. Das heißt das Jesus mit Gott ist wie sein Vater, ein Teilhaber am Gottsein.

Die Verbindung zwischen den beiden basiert auf dem heiligen Geist, den beide als eine Einheit agieren lassen, als ein Gott.

Als Jesus Mensch war, war er aber immer noch mit dem himmlischen Vater im heiligen Geist verbunden und war aufgrund dieser Verbindung immer noch Teilhaber am Gottsein seines Vaters.

Daher war Jesus Mensch und Teil der Gottheit zugleich, denn sein Vater war immer noch gewillt diesen Sohn am Gottsein zu beteiligen, auch als er Mensch war.

Wenn man das einmal verstanden hat, eigentlich ganz einfach.

Anderes Thema ist die Sündenvergebung. Vielleicht schreibe ich morgen was dazu.

Ich versuche es mal für dich verständlich zu erklären.

Das Problem beginnt schon damit, was versteht man unter Gott? In der Bibel wird der Vater Gott genannt. Also wie im Islam Allah. Dann wird aber auch Jesus Gott genannt, Moses wird Gott genannt, Menschen werden Götter genannt und auch Satan wird Gott genannt.

Gott kann man auch als "Richter" bezeichnet, oder jemand der festlegt was gut und böse ist.

Jesus war vor seiner Menschwerdung immer zur Rechten des Vaters. Das bedeutet er hatte die gleiche Macht wie er. Dann Legte Jesus diese Stellung ab und wurde Menschen. Obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte seine "Göttliche Macht" zu nutzen, tat er es nicht. Hier eines der besten Beispiele:

Matthäus 26; 52 Da sprach Jesus zu ihm: Stecke dein Schwert an seinen Platz! Denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen! 53 Oder meinst du, ich könnte nicht jetzt meinen Vater bitten, und er würde mir mehr als zwölf Legionen Engel schicken? 54 Wie würden dann aber die Schriften erfüllt, dass es so kommen muss?

Jesus hätte die Möglichkeit gehabt sie selbst zu rufen, aber dann wäre er nicht mehr Mensch auf dieser Erde gewesen.

Weil Jesus ohne Sünde war, konnte er die Schuld von Adam aufgeben und Menschen aus dieser gefallen Welt für eine neue Welt erkaufen. Er hat nicht unser kaputten Körper erlöst, sondern nur unser Leben. Bei der neuen Schöpfung, bekommen wir neue Körper.

Viele meinen jetzt, glaube ist ein Freibrief für Sünde. Nein, dem ist nicht so. Wenn man jemanden liebt, ist man trotz der Liebe zu ihm nie perfekt, aber immer bemüht möglichst wenig Fehler zu machen. So ist es auch bei Gläubigen Christen. Sehr viele Christen leiden unter Verfolgung, aber Folgen Jesus trotzdem. Andere wie in Europa müssen sich ständig vor Verführung in acht nehmen. Bei allem Wohlstand und Unterhaltung wird man als Christ schnell im Glauben passiv. Auch hier gilt es an Jesus festhalten.

Stelle dir einmal folgende Situation vor. Du stehst vor Allah. Vor ihm liegt ein Buch wo alle deine Taten aufgeschrieben sind und Allah beurteilt alle nur noch dem Koran. Warum sollte er dich ins Paradies lassen?

Bei uns ist es gleich, nur mit dem Unterschied, Jesus sagt: Ich habe diese erkauft durch mein Blut. Sie kommen nicht ins Gericht. Darum dürfen wir mit Jesus ins Paradies.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich interessiere mich für alles rund um die Bibel.

Wieso sollte Gott denn nicht leiden können? Wo Liebe ist, da ist nämlich auch das Potenzial zu Leid. Leidet Gott zum Beispiel nicht, wenn ein Kind mishandelt und ermordet wird? Oder lässt ihn das kalt, ist er zu Emotionen nicht fähig? Doch, er leidet, weil er dieses Kind erschaffen und geliebt hat und es ihm weh tut, wenn Ungerechtigkeit geschieht. Kann Gott nicht traurig werden oder leiden? Ich denke er kann es.

Das Christentum glaubt, dass Gott uns zwar liebt, aber auch gerecht ist. Das bedeutet, dass jede kleine Sünde ihren Ausgleich in Bestrafung (nach unserem Leben) finden muss. Im Gegensatz zum Islam, glaubt das Christentum, dass Gott nach unserem Tod unsere Sünden nicht "einfach so" vergeben kann. Das ist wie bei einem faieren Richter: Dieser kann einem Kriminellen vor Gericht auch nicht "einfach so" vergeben, wenn das Gesetz etwas anderes sagt. Es ist egal, wie viel Mitleid der Richter hat, Gerechtigkeit muss ausgeübt werden, sonst wäre er schließlich ein schlechter Richter, der alles durchgehen lässt. Der Kriminelle kann sich ebenfalls nicht herausreden: "Ich habe 1000 gute Taten getan, und nur ein einziges Mal das Gesetz gebrochen!" In dem Fall reicht nur ein Gesetzesbruch, um von "unschuldig" zu "schuldig" zu wechseln.

Laut Bibel schafft es darum kein einziger Mensch aus eigener Kraft ins Paradis - denn egal wie gut man ist, irgendwie hat jeder mal im Leben gesündigt. Um ins Paradis zu kommen muss man absolut schuldlos sein (was unmöglich ist). Deshalb ist Gott selbst in einen sterblichen Körper gekommen und auf Erden gewandert - hat wie ein Mensch gegessen und geschlafen, und letztendlich sein perfektes und unschuldiges Blut vergossen, als Entschädigung für die Sünden der Menschheit.

Warum sollte Gott nicht in einen Körper kommen können? Ist er nicht allmächtig? Gott ist keine Grenze gesetzt. Aber natürlich kann Gott nicht sterben. Gott ist Geist, aber der Körper kann durchaus sterben.

"Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, so betrügen wir uns selbst." (1. Johannes 1:8)

"Wer das ganze Gesetz befolgt, aber gegen ein einziges Gebot verstößt, macht sich damit am ganzen Gesetz mit allen seinen Geboten schuldig." (Jakobus 2:10)

Jesus: "Das ist mein Blut des neuen Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden." (Matthäus 26:28)

Jesus: "Darum habe ich euch gesagt, dass ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.“ (Johannes 8:24)

Jesus: "Wer meine Worte hört und nicht glaubt, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, um die Welt zu richten, sondern um die Welt zu retten." (Johannes 12:47‭-‬48)

Es stimmt was du erwähnt hast: Christen glauben, wenn man Jesus folgt, ist man durch die Entschädigung seines Blutes von all seiner Schuld befreit ist. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass man jetzt sündigen kann wie man will. Siehe diese Bibelverse:

"Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Auf keinen Fall! " (Römer 6:15)

"Ihr seid freie Menschen. Doch missbraucht eure Freiheit nicht als Deckmantel für Böses, sondern zeigt durch die Art und Weise, wie ihr mit eurer Freiheit umgeht, dass ihr Diener Gottes seid." (1. Petrus 2:16)

"... Sie verkehren die Gnade unseres Gottes in Zügellosigkeit. " (Judas 1:4)

"Kinder, lasst euch nicht in die Irre führen: Wer die Gerechtigkeit übt, der ist gerecht [...] Wer Sünde tut, der ist vom Teufel." (1. Johannes 3:7‭-‬8)

Das ist ein gut erklärender Vers: "Wann endlich wirst du törichter Mensch einsehen, dass der Glaube nichts wert ist, wenn wir nicht auch tun, was Gott von uns will?" (Jakobus 2:20)

"Heben wir so das Gesetz durch den Glauben auf? Auf keinen Fall! Sondern wir bestätigen das Gesetz." (Römer 3:31)

Also nein, Christen können ihre Sünden nicht frei ausleben. Gerade WEIL Christen an Gott glauben, wollen sie sein Gesetz aus Liebe zu ihm einhalten. Jeder Mensch wird an irgendeinem Moment im Leben ausversehen sündigen. Manchmal ist unser Wille nicht stark genug. Aber wenn wir aufrichtig versuchen, das Richtige zu tun (und eventuell leider trotzdem ausversehen scheitern), dann sieht Gott wenigstens die Absichten in unseren Herzen und vergibt jegliche Sünden unter Jesus' Blut.

Ich hoffe ich konnte dir helfen, den Glauben im Christentum bisschen besser zu verstehen.

TheBoyWonder  13.01.2023, 17:28
Wieso sollte Gott denn nicht leiden können? Wo Liebe ist, da ist nämlich auch das Potenzial zu Leid. Leidet Gott zum Beispiel nicht, wenn ein Kind mishandelt und ermordet wird? Oder lässt ihn das kalt, ist er zu Emotionen nicht fähig? Doch, er leidet, weil er dieses Kind erschaffen und geliebt hat und es ihm weh tut, wenn Ungerechtigkeit geschieht. Kann Gott nicht traurig werden oder leiden? Ich denke er kann es.
Das Christentum glaubt, dass Gott uns zwar liebt, aber auch gerecht ist.

Du begehst einen fundamentalen Irrtum. Du vergleichst die Kapazität von Liebe eines Menschen mit der von Gott. Gott, der heilige Geist und Christus liebte aber bedingungslos.

Die christliche Liebe ist etwas, das jedem ohne Unterschied gegeben und ausgedrückt werden soll, die "Liebe deinen Feind" Sache

Was der Mensch betreibt, ist Bevormundung/Diskriminierung. Du stellst jemandes Leben über dein eigenes. Das ist aber keineswegs Liebe nach christlichem Verständnis.

Das ist nicht anders, als wenn man einem König hinterherschwärmt, während man einen Sklaven mit einer Peitsche schlägt.

Gott liebt den Mörder, den Terroristen und den Arzt, liebenden Vater gleichermaßen, vor allem, weil das nichtmal so sauber trennbar ist. Das mag für dich schwer nachvollziehbar sein. Aber das ist das Wesen Gottes. Das menschliche Leben und die Erde selbst repräsentiert die Liebe.

Das bedeutet, dass jede kleine Sünde ihren Ausgleich in Bestrafung (nach unserem Leben) finden muss. Im Gegensatz zum Islam, glaubt das Christentum, dass Gott nach unserem Tod unsere Sünden nicht "einfach so" vergeben kann. Das ist wie bei einem faieren Richter: Dieser kann einem Kriminellen vor Gericht auch nicht "einfach so" vergeben, wenn das Gesetz etwas anderes sagt. Es ist egal, wie viel Mitleid der Richter hat, Gerechtigkeit muss ausgeübt werden, sonst wäre er schließlich ein schlechter Richter, der alles durchgehen lässt. Der Kriminelle kann sich ebenfalls nicht herausreden: "Ich habe 1000 gute Taten getan, und nur ein einziges Mal das Gesetz gebrochen!" In dem Fall reicht nur ein Gesetzesbruch, um von "unschuldig" zu "schuldig" zu wechseln.

Es ist zwar richtig, dass der Sündiger bestraft werden muss, allerdings ist das hier dialektisch zu verstehen und Jesus selbst sprach sich gegen das starre befolgen von Regeln aus. Sprich wie es der Johannes Paul vorgelebt hat, und dem Scharfschützen vergeben. Das ist eigentlich, was das Christentum lehrt. Das wir alle von der großen Erbsünde befallen sind und Sündiger von Geburt aus an sind, und das unterscheidet uns vom Islam.

Das wir alle Mörder sein können, weil wir Menschen sind und das die brutale Freiheit ist, die Gott uns gab und wir zu einem beträchtlichem Teil Produkt unserer Umfeld sind.

Ich fürchte, ein sich auskennender Muslim würde nicht weit entfernt von deiner Antwort hier liegen.

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miamia99  13.01.2023, 22:57
@TheBoyWonder

Was ist dein Punkt?
Ich muss zugeben, ich verstehe nicht ganz, was du mir sagen möchtest.

Ich habe schließlich an keiner Stelle behauptet, dass Gott nicht bedingungslos lieben würde - oder mein Leben über einem anderen steht - oder dass man nach starren Regeln leben sollte - oder die anderen Dinge, die du erwähnt hast. Deine Schlussfolgerung ist zudem dasselbe, was ich bereits geschrieben habe.

Was genau möchtest du mir sagen?

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TheBoyWonder  14.01.2023, 22:39
@miamia99

Ich finde, du deine Antwort ist unausreichend und beinhaltete einige Fehler, die auch nicht die Frage der FS zufriedenstellte.

Du stellst Gott genauso wie der Islam als eine übergeordnete Macht, fast schon Person hin und insofern könnte dein Text auch von einem Moslem kommen.

Du wolltest der FS helfen, aber das ist nicht zu Genüge geglückt wie ich fand. Seh's also als eine Art Meinungsverschiedenheit bzw Korrektur meiner Wenigkeit.

Gruß!

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Gott hatte schon immer Gemeinschaft in sich selbst. Wenn Jesus (Gott, der Sohn) leidet, leidet der Vater natürlich mit.

Es hat Gott gefallen, in seiner eigenen Schöpfung zu leben, dabei ohne Sünde zu bleiben und deshalb stellvertretend zur Vergebung unserer Sünden sterben zu können.

Wobei nur Jesu irdischer Körper gestorben ist. Er selbst war danach sofort im Paradies (vgl. Lukas 23,43). Natürlich kann Gott nicht sterben. Aber der irdische Körper von Jesus konnte leiden (durch römische Geißelung und Kreuzigung) und sterben.

Gott hat das für uns getan, weil er uns unvorstellbar liebt und uns retten möchte! Dafür bin ich Ihm sehr dankbar...

Denn wie sollten wir ohne die Mögilchkeit der Sündenvergebung zu Gott kommen können? Gute Taten können böse Taten nicht aufwiegen. Im Garten Eden reichte bereits eine einzige Sünde aus, um aus dem Garten vertrieben zu werden. Da wir täglich in Worten, Taten und Gedanken sündigen, können wir nicht zu Gott kommen, da Gott heilig, rein und gerecht ist. Gott kann Sünde nicht einfach tolerieren.

Als Ausweg aus diesem Dilemma hat Gott selbst gelitten. Er bietet uns an, unsere Sünden zu tragen. Wir brauchen nur daran glauben und Jesu Opfer am Kreuz für uns in Anspruch nehmen, indem wir um Vergebung unserer Sünden bitten. Da Jesus Gott ist, ist der Weg zu ihm (und damit zum ewigen Leben bei Gott) so einfach und offen geworden. Dafür bin ich Ihm sehr dankbar!

Jesus ist wie ein Richter, der die gerechte Strafe des Angeklagten feststellt und anbietet, sie selbst zu tragen. Solch einen tollen Richter sollte doch eigentlich jeder gerne haben wollen...

Viele sagen, dass Jesus in Mensch Gestalt auf die Erde gekommen ist, um für die Sünden der Menschen zu sterben. Stirbt ein wahrer Gott?

Jesus war zugleich Mensch und Gott. Das ist zunächst einmal unlogisch. Für den christlichen Glauben ist diese Aussage aber zentral. In ihr wird deutlich, wie groß das Heil und die Erlösung im christlichen Glauben sind. Es ist zudem einer der wesentlichen Unterschiede zu anderen Religionen, etwa dem Buddhismus: Nicht der Mensch muss versuchen, zu Gott zu kommen, sondern Gott selbst ist zu den Menschen gekommen. Er ist Mensch geworden, um den Menschen zu zeigen, wie sehr er sie liebt.

Wieso gibt es dann Verbote und Gesetze, wenn Menschen doch ihre Sünden ausleben und trotzdem in den Himmel kommen, nur weil sie den Glauben an Jesus haben?

Im christlichen Glauben zentral ist die Erkenntnis, dass man sich nicht durch halten von Geboten und Ausüben von Pflichten selbst retten kann, sondern nur Gott einen erretten kann. Daher haben wir einen anderen Umgang mit religiösen Vorschriften, aber auch mit Dingen wie gegenseitiger Vergebung.
Dies bedeutet nicht dass wir Christen „unsere Sünden einfach ausleben können“, sondern wir sind dazu aufgerufen selbst für unser Tun und unser Leben die Verantwortung zu übernehmen und die Konsequenzen zu tragen.