Was haltet ihr von dem Gebot, "Du sollst nicht Ehebrechen."?
In allen Religionen und Sekten, wohl das wichtigste Gebot. Bis zu 80% der Sünden die begangen werden, dürften mit diesem 6. Gebot in Zusammenhang gebracht werden können. Es wird wohl im Zeitraum von 1.500 bis 600 vuZ entstanden sein.
Eine Ehe gab es dort nicht. Schon gar nicht so, wie wir es heute kennen. Ein Mann der gerne Sex machen wollte, kaufte sich eine Frau, egal ob eine Sklavin oder eine Freie Frau, und bestimmte, so wie bei Haustieren, das sie ab jetzt bei ihm bleiben musste. Das war eine "Ehe" zur damaligen Zeit.
Die "Familie" war damals alles, was ein Mann sein Eigen nannte. Mit diesem "Eigentum" konnte er, in Grenzen, machen was er wollte. Jedes weibliche menschliche Wesen, aus seiner Familie, konnte er für den Sex benutzen, auch wenn es aus der Religion verboten war. Das hieß, das das Verbot des Ehebruches, alleine bei den weiblichen Familienmitgliedern lag. Selbst wenn der Mann sich außerhalb der Familie sexuell vergnügte, fragte er niemanden um Erlaubnis, auch wenn es religiös verboten war.
Völlig absurd, das so eine Regelung von einem Gott kommen konnte, schon gar nicht von einem Gott, wie er in Matthäus K22 V36-40, vorgestellt wird, und der sich "Gott der Nächstenliebe" nennt. Völlig unvorstellbar, das so ein Gott der Nächstenliebe, ein solches Gesetz erteilt, wie ich es in der Praxis oben beschrieben habe. Völlig abwegig, das ein solches Gesetz mit den Regeln der Nächstenliebe vereinbar ist.
Heute wird dieses Gesetz bezüglich des Ehebruches, in erster Line zum Schutz der Sexualität und der Ehepartner (Familie) eingesetzt und begründet. Damals in der Entstehung wusste man gar nicht was ein "Schutz der Sexualität" war. Ja, Sexualität, so wie wir sie heute verstehen, gab es damals nur in Ausnahmefällen.
Man kaufte sich eine Frau, legte sie in der ersten Nacht auf den Rücken, schob das Nötige rein, und entledigte sich seines Spermas. Genauso, wie man es bei Tieren machte, wenn die sich paaren. Wie es der Frau dabei ging, interessierte niemandem. Im besten Falle überstand sie die Prozedur einigermaßen unbeschadet. Im zweitbesten Fall wurde sie "nur" vergewaltigt und es floss das Blut in Strömen. Im drittbesten Fall, wurde sie nicht Ohnmächtig vor Schmerz und im Extremfall, starb sie bei der Prozedur, was dazu führte, das der Mann sich beschwerte, bei den Eltern des Opfers, das sie schlechte Ware verkauft hätten.
Wenn sich heute auch vieles geändert hat, sollte sich jeder, der das Gebot, "Du sollst nicht Ehebrechen" allzu ernst nimmt, darüber im Klaren sein, welch abscheuliche Tradition er da verteidigt. Für mich jedenfalls, hat das Gebot, "Du sollst nicht Ehebrechen", nicht die geringste Bedeutung.
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Es wird wohl im Zeitraum von 1.500 bis 600 vuZ entstanden sein.
Es ist mit der Idee des Vererbens entstanden. Denn nur dieses Gebot hat durch die Jahrtausende einem die Gewissheit geben können, dass eines Menschen Erben wirklich seine Erben sind. Das ist der ganze Hintergrund davon.
Hast du eine Ahnung. Auch damals galt schon der Spruch, "Wo ein Wille ist, ist auch ein Busch."
Es gibt so viel Trauer und Schmerz, weil eine / einer in einer Beziehung Ehebruch begeht.
Die Scheidungsrate, unter anderem auch wegen Ehebruch, liegt aktuell bei 38 %. Dazu kommen noch Paare, welche sich aus finanziellen, familiären oder anderen Gründen nicht scheiden lassen.
Leider sieht meist die "schuldige" Person kein Problem beim Ehebruch. Ist die gleiche Person dann selber davon betroffen, dann sieht es ganz anders aus.
Wenn beide für eine offene Beziehung sind, dann kann es gehen. Sonst hat ein Vertrauensbruch in der Ehe zu oft fatale Folgen.
Es gibt so viel Trauer und Schmerz, weil eine / einer in einer Beziehung Ehebruch begeht
Ja, weil ihnen anerzogen wurde, dass es so etwas wie Ehebruch gibt. Durch "biblische Werte" wurde der Gesellschaft über Jahrhunderte anerzogen, es sei verwerflich, außerhalb der Ehe sex zu haben. Eigentlich sollte sich niemand verletzt fühlen, wenn der Partner mit einer außerehelichen Person sex hat und niemand sollte ein schlechtes Gewissen haben, wenn man mit einer außerehelichen Person sex hat. Ehe ist mehr als Sex. So sehe ich das.
wohl das wichtigste Gebot
Das ist falsch. Das mit Abstand wichtigste Gebot ist die Liebe Gottes. Das zweite ist die Nächstenliebe. Danach erst kommt alles andere. Der Grund dafür ist, dass damit sämtliche andere Gebote eingeschlossen sind.
Wer z.B. Gott liebt und seinen Nächsten, der wird nicht die Ehe brechen, oder stehlen usw.
Die Ehe soll nicht nur beide Partner viel Glück bereiten, es schützt auch vor Geschlechtskrankheiten, Zerrüttung und außerehelichen Schwangerschaften.
Meiner Ansicht nach sollte es heute sinngemäß lauten:
"Du sollst nicht heimlich Vereinbarungen brechen, die du mit deinen Lebenspartner:innen eingegangen bist."
Wenn es - wie in den meisten Fällen - dabei um eine monogame Zweierbeziehung geht, dann ist es klassischer Ehebruch. Wenn es aber um offene oder polyamore Beziehungen geht, so besteht dort genauso der Wunsch, sich auf die vereinbarten Regeln verlassen zu können - egal, wie diese Vereinbarung lauten mag.
Meine Formulierung schließt übrigens nicht aus, dass man eine Vereinbarung auch wieder auflösen kann. Nur sollte dies eben offen geschehen.