Was erwartet eine Frau nach dem Koran oder dem Islam im Paradies?

4 Antworten

Zugegeben ich bin bekennender Atheist und Religionsgegner der 3 abrahamitischen Religionen, aber ich kenne mich einigermaßen aus!

Ich formuliere mal aus dem Kopf und meine das im Quran das Wort "Huri" dort steht.

Im türkischen wird es als "Bedienstete" übersetzt. Wie die deutsche Übersetzung "Jungfrau" zu Stande gekommen ist, kann ich leider nicht sagen.

Aus dem Quran ist es auch nicht zu entnehmen, dass es sich um sexuelle Wesen handelt. Lediglich beschreibt Allah ihre Schönheit mit dem Vergleich, dass sie so schön seien wie die "Mercans". Das sind orange/rötliche Korallen aus dem Meer.

Die Gelehrten der Ehlu Sunnah interpretieren Huris jedoch als sexuelle Wesen.

Aber nehmen wir einmal das Wort Jungfrau an und setzen wir es in den Quran ein und rezidieren:

Es bekommen nicht nur die Märtyrer 72 Jungfrauen, selbst der letzte, der aus der Hölle ins Paradies einzieht, bekommt noch 72 Jungfrauen.

"Die Person, die in der niedrigsten Stufe des Paradieses sein wird, wird 80.000 Diener haben und 72 Frauen." [Tirmidhi, Ibn Hibban]

Christen bekommen 100 Jungfrauen, und das ist nur die garantierte Anzahl, wer besonders viele gute Taten aufzuweisen hat, kann sogar noch mehr Jungfrauen bekommen.

Die Frauen, die auf Erden ein so gottgefälliges Leben geführt haben, dass sie sich für das Paradies qualifiziert haben, bekommen bei Paradieseintritt die Jungfräulichkeit zurück und sie erwartet vollendete Schönheit: "Allah, der über alles Erhabene wird alte Frauen zu junge Frauen und entjungferte Frauen zu Jungfrauen machen. 

Wie auch immer sie im diesseitigen Leben ausgesehen haben, Allah, der über alles Erhabene wird alle Frauen des Diesseits diese großartige Schönheit des Paradieses erreichen lassen." [Safwatut Tafi'isif 3/309, Darul Qalam, Beirut]

Nur weil nirgendwo explizit erwähnt ist, wieviele Ehemänner die Frauen des Paradieses haben werden, heisst das überhaupt nicht, dass Frauen nicht auch mehrere Ehemänner haben können:

„Wer aber gute Werke tut, sei es Mann oder Frau, und gläubig ist, diese sollen ins Paradies gelangen, und ihnen widerfährt nicht die geringste Ungerechtigkeit.“ (Koran 4:124)

Ein arabischer Gelehrter hat mal ganz gut erklärt, warum im Gegensatz zum Mann, Muslime eher weniger Informationen haben, was Frauen im Paradies bekommen: "Was die Frauen im Paradies erwartet ist so gewaltig, dass man es nicht in Worte fassen kann."

Eins ist auf jeden Fall sicher: Paradiesjünglinge gibts selbstverständlich auch.

„Und unter ihnen (den Paradiesbewohnern) werden Jünglinge, die wohlbehüteten Perlen gleichen, die Runde machen.“ (Koran 52:24)

„Unter ihnen (den Paradiesbewohnern) machen ewig junge Burschen die Runde.“ (Koran 56:17)

Wenn ich aus dem Kopf den Quran richtig interpretiert habe, so haben Frauen auch mehrere Männer zur Verfügung und können somit ihre sexuellen Phantasien, die ihnen zu Lebzeiten durch ihre Männer verwehrt wurden bzw weil ihre Männer es nicht konnten, endlich ausleben!

Wie gesagt ich kenne den Quran sehr gut aber Muslime natürlich besser da alle die hier schreiben in die al-Azahr Uni und Kairo studiert haben!

Schönen atheistischen Tag


Rudolf36  17.06.2025, 12:07

So ein Paradies wäre für mich "die Hölle"!

Da es das islamische Paradies mit den Jungfrauen nicht gibt, kann ich Dir die Frage nicht beantworten.

Zum ewigen Leben mit Gott braucht es die Bekehrung:

1..Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die gemachten Sünden haben.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

5. Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt (Markus 16,16 und Lukas 3,3). Die Baby-Taufe zählt nicht.

Explizit zu Frauen steht in der Bibel nichts. Was bekannt ist, ist, dass es keine Ehen geben wird.


Rudolfo1957  07.06.2025, 20:20

Was soll ein Muslim mit diesem Wanderprediger Jesus anfangen?

Bodesurry  08.06.2025, 06:48
@Rudolfo1957

Der Islam sagt, dass es beim Propheten Isa um den Wanderprediger Jesus handelt.

KI sagt:

Göttliche Botschaft:
Die muslimische Lehre besagt, dass Isa eine göttliche Botschaft (Injil) verkündet hat, die jedoch im Laufe der Zeit verfälscht worden ist. 
Messias:
Im Islam wird Jesus als der Messias (Al-Masīḥ), der Gesalbte, angesehen, der von Gott gesandt wurde, um die Menschen zu leiten. 
Wunder:
Der Koran berichtet über Wunder, die Isa vollbracht hat, wie das Heilen von Blinden und Aussätzigen, sowie das Auferwecken von Toten, jedoch mit Gottes Erlaubnis. 
Positive Darstellung:
Im Koran wird Jesus positiv dargestellt als jemand, der lehrte, heilte und half. 

Aus christlicher Sicht ist Isa nicht Jesus. Es ist eine Kunstfigur. Geschaffen vom Islam, damit man den Islam als Nachreligion des Christentums präsentieren kann. Denn um Jesus kommt man einfach nicht herum.

Jesus ist Retter, Erlöser und Richter am Ende des Lebens jedes Menschen. Das ist Isa nicht.

Rudolfo1957  08.06.2025, 08:04
@Bodesurry

Also was die KI sagt ist ja ganz süß und das Jesus ein Retter und Erlöser sein soll sind christliche Märchen!

Jesus war historisch gesehen einer von vielen Wanderpredigern! Ich bin Atheist und arbeite mit historisch fundierten Fakten! Ich bitte dich dies auch zu tun! Beispiel:

Paulus, der sich selbst als Apostel bezeichnet, berichtet von anderen Aposteln, aber dass diese Jünger von Jesus waren erwähnt er mit keiner Silbe.

Er schließt sogar aus, dass er oder irgendjemand anderes von Jesus anders weiß als durch das Studium der Schrift (AT, ein NT gab es noch nicht) und private Visionen.

Kurz, die Apostel, die Paulus kannte, sind Jesus ebenso wenig begegnet wie Paulus selbst. Dazu gehört auch Petrus, indirekt bestreitet Paulus, dass Petrus den Jesus persönlich gekannt hat.

Und die Apostelgeschichte bezeichnete die Professorin für katholische Theologie, Uta Ranke-Heinemann, völlig zu recht als die "wüsteste Märchengeschichte des NT". Denn da passieren auf fast jeder Seite schier unglaubliche Wunder, unterbrochen nur von längeren Predigten.

Wenn man das als Historie betrachtet, muss man auch die König-Artus-Sage oder die Nibelungen als historische Berichte auffassen, nur kann das kein Historiker ernsthaft betreiben.

Bzgl der angeblichen Wunder gibt es ja sogar 2 biblische Kronzeugen die gegen die Wunder sprechen nämlich Jesus, der Wunder und Zeichen explizit bestreitet, und Paulus, der von Wundern auch nichts weiß, weder von sich, noch von anderen Aposteln.

Damals kursierten wohl noch keine Wundergeschichten, die müssen später gekommen sein und gehören daher in den Bereich der Sagen.

Je jünger die Berichte sind, also je später sie nach den Ereignissen aufgeschrieben wurden, umso besser und wundersamer werden sie, und das nennt man Legendenbildung.

Man kennt dies von vielen Wundergeschichten, je öfters sie erzählt werden, umso wundersamer werden sie.

Damit nimmt ihre historische Beweiskraft aber auch jedes mal ab, sofern man den Berichten so etwas überhaupt zugestehen sollte. Was man aus den genannten Gründen nicht tun sollte.

Mir ist noch immer nicht klar warum alle Christen und Glaubensfanatiker immer noch auf solche Märchen stehen und über andere Religionen Unwahrheiten verbreiten! PS umgekehrt macht es der Islam ebenfalls und das ist typisch für euch abrahamitischen Religionen!

Bodesurry  08.06.2025, 17:10
@Rudolfo1957

Frau Professorin Uta Ranke-Heinemann wurde die Lehrerlaubnis entzogen. Kein Wunder, wenn sie das, was Du als "wüsteste Märchengeschichte des NT" zitierst, so denkt. Nicht einmal Rudolf Bultmann, zu dem sie ein enges Verhältnis hatte, geht so weit.

Einem Atheisten wie Dir fehlt eindeutig der Heilige Geist. Du hast sein Wirken auch nie erleben können.

Wäre Jesus der einfache Wanderprediger gewesen, wie Du ihn siehst, dann würden Gebete an ihn nur bis zur Zimmerdecke gehen. Ich habe genug erlebt, um eindeutig sagen zu können, dass Jesus heute wirkt wie vor 2000 Jahren.

Nur so nebenbei. Historisch-kritische Bibelbetrachtung durch verschiedene Theologen habe ich über Monate "genossen". Auch Bibelvorstellungen wie Du sie von Frau Professor Ranke und anderen als "richtig" erkannt hast.

Rudolfo1957  08.06.2025, 18:08
@Bodesurry

Zur Information: nicht nur Ute Ranke sondern sehr viel andere auch und Bultmann steht zu ihr! Auch der anerkannter Uni Professor Mynarek (schon gestorben) hat historische Nachweise für die christliche Lügenreligion geliefert!

Zuerst die Definition:

Das Christentum ist eine synkretistische Religion, die sich aus vorhandenen Ideen zusammensetzt. Nichts im Christentum ist originell oder neu, nur die Mischung ist es — wenn auch weit weniger, als man denkt. Beispiele:

  • Das Liebesgebot, das also so revolutionär gilt, steht schon im Alten Testament (AT).
  • Seine Feinde zu lieben wurde schon von Sokrates gefordert.
  • Sterbende und wieder auferstehende Göttersöhne gibt es im Dutzend, selbst im AT wird einer davon erwähnt: Tammuz. Wir haben aber auch noch Dionysos, Adonis, Remus, Attis …
  • Unabhängig vom Christentum ist eine sehr ähnliche Religion entstanden, der Zoroastrismus, der einen erheblichen Einfluss auf das Christentum hatte[1].
  • Alle Jesus zugeschriebenen Wunder stammen entweder von Pythagoras, alle medizinischen Wunder von Äskulap, einiges aus dem AT von Elias, der Rest wurde bei Apollonius von Tyana abgeschrieben.
  • Große Teile der Lehre von Jesus stammt von kynischen Wanderphilosophen, die damals durch Israel zogen.
  • Die Rahmengeschichte von Jesus ist eine Neuerzählung der Odyssee. Solche Neuauflagen gab es damals zu Dutzenden, wenn nicht sogar eher zu hunderten.
  • Die meisten Geschichten um Jesus wurden aus dem AT abgeschrieben und die entsprechenden Textstellen dann als angebliche "Vorhersagen" verkauft.
  • Die Idee, aus dem Symbolismus der Mysterienreligionen — dem Sterben der Natur im Winter und ihre Auferstehung im Frühjahr — einen Bezug zu einer historischen Person herzustellen stammt vom griechischen Philosophen Eumer, der vertreten hat, dass alle Götter früher Könige oder Helden waren. Das war damals eine Populäre (wenn auch falsche) Theorie, die weit diskutiert wurde und deren Akzeptanz recht groß war.
  • Der Monotheismus stammt aus dem Judentum, die Trinität orientiert sich an vielen anderen göttlichen Triumviraten.
  • Die spätere christliche Philosophie hat man bei den Neuplatonikern abgekupfert.
  • Die Endzeit-Idee eines kommenden Reich Gottes war damals unter diversen jüdischen Gruppen weit verbreitet.
  • Selbst die Idee, eine neue Religion aus vorhandenen Elementen neu zu entwerfen — Synkretismus — war damals eine Methode, die "en vogue" war.

Was künstlich aufgebauscht wurde waren der Gegensatz zwischen den Lehren von Jesus und denen der Pharisäer.

Die Pharisäer wurden künstlich zu den großen Widersachern gemacht, dabei haben auch sie schon vertreten, dass man am Sabbath helfen darf oder, wenn man Hunger hat, Nahrung sich erarbeiten darf. Die Schaffung dieses Gegensatzes war eine literarische Konstruktion, um zu erklären, warum die Juden nicht mehrheitlich zu Christen wurden, und auch, um sich an den Juden deswegen zu rächen.

Eine Idee im Christentum zu finden, die neu oder originell war, gestaltet sich als unglaublich schwer. Wie gesagt, selbst bei der Idee der ewigen Folter in der Hölle habe ich mich wohl geirrt.

Neu war natürlich die Mischung, man hat nicht eine Religion 1:1 abgekupfert. sondern die Elemente von Dutzenden neu kombiniert. Auch hier wurde nicht 1:1 kopiert, das widerspricht der Idee des Synkretismus.

Christentum war eine der vielen damals entstehenden "revolutionär synkretistischen Religionen".

Die anderen haben sich nur nicht durchgesetzt und sind wieder verschwunden. Man hat sich mit dem Christentum genau deswegen durchgesetzt, weil, wie christliche Apologeten der damaligen Zeit selbst sagten, man den Heiden ja nichts Neues biete — abgesehen natürlich von der brutalen Gewalt, mit der man sich später zur herrschenden Religion machte.

Vielleicht finden wir nur eine wirklich originäre christliche Idee: nämlich die, die Religion mit Gewalt durchzusetzen. Das hat es vorher nicht gegeben. Liebe predigen und sich mit brutaler Gewalt durchsetzen, das, so könnte man sagen, ist die eigentliche Revolution in der Landschaft der Religionen. Denn das kennt man von anderen Religionen kaum und ansonsten nur noch viel später vom Islam, wenn auch dort in abgemilderter Form. Jedenfalls waren die Christen die ersten, die Ketzer verbrannten. Die Zeit der römischen Christenverfolgung kann man damit nicht vergleichen, weil es da um Steuerfragen ging, die Weigerung der Christen, die Tempelsteuer oder wenigstens eine Ersatzsteuer zu zahlen.

Also das eigentlich revolutionäre am Christentum war die Idee, eine Liebesbotschaft gewaltsam durchzusetzen.

Ich würde mich aber nur milde wundern wenn jetzt Leute kommen und mir nachweisen, dass auch diese Idee nicht wirklich neu war. Ich gestehe also freimütig, dass ich mich auch hier irren könnte.

PS

Ich hattevergessen, dass die einzige originelle Idee des Christentums die Hölle ist, aber diese Idee stammt vermutlich doch aus dem Zoroastrismus.

Verzeih mir bitte die Rechtschreibfehler!

Rudolfo1957  08.06.2025, 18:13
@Bodesurry

Jetzt Teil 2

Wie wurde das Christentum zur größten Religion der Welt?

Es gibt zwei Wege, wie sich Religionen ausbreiten: Innerhalb einer Gesellschaft, eines Stammes, und außerhalb in anderen Gesellschaften/Kulturen/Stämmen.

Die Weitergabe innerhalb einer Gesellschaft beruht heute zum größten Teil auf der religiösen Erziehung der Kinder. Es gibt aber auch zwei weitere Wege: Missionierung und Zwang (Gewalt, Ausübung von Druck, Zwangskonvertierung).

Innerhalb des Judentums finden wir eine Weitergabe fast ausschließlich über religiöse Erziehung der Kinder. Missionierung gibt es praktisch nicht (mehr), und Zwang ebenso wenig.

Im Christentum wurden hingegen alle Wege beschritten:

Missionierung weist dabei nur sehr geringe Erfolge auf. 1.200 Jahre christlicher Missionierung in China führten zu einer Quote an Christen von weniger als 5%. Anders der Buddhismus, der sich ausschließlich über Missionierung verbreitet hat, und dem es gelang, große Teile der chinesischen Bevölkerung zu konvertieren — aber auch über einen sehr langen Zeitraum.

Es gehört zu den unglaublich zählebigen Falschinformationen, dass sich das Christentum in der Antike mit rasender Geschwindigkeit ausgebreitet hätte. Tatsache ist, dass es mehr als zwei Jahrhunderte brauchte, um von einem kleinen Kern aus zu einer überhaupt nennenswerten Größe zu werden. Man schätzt, dass es im römischen Reich im 2. Jahrhundert weniger als 0,2% Christen gab. Plinius, um 115, schreibt an den Kaiser mehrere Briefe, in denen es darum ging, wie mit Christen umzugehen ist. Plinius, obwohl weitgereist und Verwalter mehrerer Provinzen, kennt keine Christen und muss erst nach ihnen suchen. Vor allem trifft er aber auf Ex-Christen, also Menschen, die den Glauben bereits verlassen haben.

Das gehört zum "festen Inventar" aller großen Glaubensrichtungen: Man zählt, wer zum Glauben konvertiert, aber man verschweigt, wie viele den Glauben oft schon nach kurzer Zeit wieder verlassen. Aus diesen Raten ohne die Berücksichtigung derer, die den Glauben aufgeben, rechnet man sich dann seine Zahlen schön — vor allem schön hoch. So behaupten heute Muslime, dass es 1,5 Milliarden Muslime gibt, aber es sind eher 1,2 Milliarden, und da sind wiederum die Ex-Muslime nicht mitgerechnet. Bei sog. islamischen Ländern werden 100% der Bevölkerung jedweden Alters — inklusive aller Säuglinge — zu den Muslimen gerechnet, während wir beispielsweise aus Saudi Arabien wissen, dass es dort mehr als 5% Atheisten gibt, und vermutlich ist die Zahl eher größer, und in anderen Ländern noch viel höher.

Zurück zum Christentum:

Dazu muss man hinzufügen, dass zwar behauptet wird, dass Christen im römischen Reich verfolgt wurden, aber wenn man genauer hinsieht, so ist auch das eine durch Märchen verbreitete Falschinformation, siehe: Moss, Candida R. 2013. The myth of persecution: how early Christians invented a Story of Martyrdom. 1st ed. New York: HarperOne. Praktisch alle der Märtyrerlegenden sind frei erfunden! Selbst die Stelle bei Tacitus, in der beschrieben wird, dass Nero Christen verfolgen ließ, ist frei erfunden, siehe Detering, Hermann. 2011. Falsche Zeugen: ausserchristliche Jesuszeugnisse auf dem Prüfstand. 1. Aufl. Aschaffenburg: Alibri. Die Textstelle ist anachronistisch, weil um das Jahr 64 herum es keine Christen gab — jedenfalls keine Gruppe, die sich so nannte. Selbst Paulus kennt den Ausdruck "Christen" nicht und benutzt ihn nicht.

Das Christentum wuchs also nicht erstaunlich schnell, sondern so unauffällig langsam wie viele andere Sekten.

Das änderte sich schlagartig mit dem Kaiser Konstantin, der eine neue Staatsreligion haben wollte und sich dazu des Christentums bediente. Konstantin, ein skrupelloser Machtmensch, der durch Verwandtenmord seine Stellung erreicht hatte, erkannte das Potenzial des Christentums zur Ausübung von Herrschaft. Er formte das Christentum nach seinen Vorgaben, blieb aber vermutlich bis kurz vor seinem Tode oder sogar bis zu seinem Tode ein Heide (die Angaben dazu sind widersprüchlich, siehe Deschner, Karlheinz. 1996. Kriminalgeschichte des Christentums. Bd. 2, Die Spätantike: von den katholischen „Kinderkaisern“ bis zur Ausrottung der arianischen Wandalen und Ostgoten unter Justinian I. (527-565). Reinbek bei Hamburg: Rowohlt).

Zunächst wurde das Christentum als gleichberechtigte Religion anerkannt, dann wurde es zur alles beherrschenden Staatsreligion. D. h., als römischer Bürger musste man Christ sein, lediglich Juden wurden als Ausnahme anerkannt. Es begann die Zeit der systematischen Vernichtung des Heidentums, heidnische Priesterinnen und Priester wurden ermordet, Tempel geschleift und auf ihnen christliche Kirchen erbaut.

Kurz: Im römischen Imperium wurde das Christentum "von oben" mit brutaler Gewalt durchgesetzt. Damit begann auch die Zeit der religiösen Kindererziehung.

Rudolfo1957  08.06.2025, 18:19
@Bodesurry

Jetzt Teil 3

Wenn man sich die Ausbreitung des Christentums genau ansieht, dann bemerkt man schnell ein Muster (außer, man ist Christ, dann ist man zu sehr mit der Leugnung von Fakten beschäftigt, um dafür einen Blick zu haben): Länder, die von Rom, und später dem von Rom aus christianisierten Europa aus erobert wurden, wurden innerhalb recht kurzer Zeit christlich. Länder, die nicht erobert wurden, wurden auch nicht christlich. Wenn man also heute ein christliches oder überwiegend christliches Land sieht, muss man sich nicht fragen, ob es erobert wurde, sondern nur wann. Wenn man ein Land sieht, das nicht überwiegend christlich ist, sondern nur eine sehr kleine christliche Minderheit, dann weiß man, dass es nie von Christen in nennenswertem Umfang erobert wurde. Oder die Eroberung bzw. Kolonialisierung erfolgte erst sehr spät, die Engländer haben beispielsweise Indien nicht christianisiert.

Die Christianisierung der Welt folgt den Eroberungen und Militärzügen christlicher Reiche und Nationen. Das ist so offensichtlich, dass Christen eine "Heidenarbeit" damit haben, das zu leugnen.

Mit der Eroberung beginnt dann meist der Zwang. Den geschlagenen Sachsen blieb nur übrig, sich entweder zwangstaufen zu lassen, oder sie wurden umgebracht. So erging es vielen Völkern. Nebenbei wurden dann die Kinder für den christlichen Glauben zwangsrekrutiert. Manchmal, wie bei den Wikingern, ging es auch friedlich zu, da konvertierte eine König zum christlichen Glauben und der Rest seines Volkes folgte folgsam.

Wer heute ein Christ ist, der ist es meistens aus einem eindeutig zu identifizierenden Grund: Seine Vorfahren wurden von Christen unterworfen. Demgegenüber steht das Märchen, dass die meisten Völker das Christentum irgendwie "herbeigesehnt" hätten. Das ist natürlich Quatsch, kein Volk gibt gerne seine religiösen Traditionen auf — frag' mal Christen, wie bereit sie wären, das zu tun. Natürlich gibt es auch immer einen Teil der Unterworfenen, die Traditionen des Siegers annehmen, weil sie damit selbst zu den Siegern gehören (ein wenig Stockholm-Syndrom spielt da eine Rolle).

Man kann sich überlegen: Wenn schon Christen, die ein bisschen vom "rechten Glauben" abwichen (damals meist römisch-katholisch), als Häretiker/Ketzer verfolgt, gefoltert und umgebracht wurden — wie erging es wohl den Leuten, die den Glauben insgesamt ablehnten? Dabei brachten die Christen an so manchen Tagen an einem Tag mehr Ketzer um, als während der 300jährigen Christenverfolgung an Christen starben.

Noch heute kennen wir daher die Redensart "er musste dran glauben" als synonym für "sterben". Man musste entweder glauben, oder man musste dran glauben … Taufe oder Tod! Man bezeichnet das auch mit dem Begriff "Schwertmission".

Man darf auch nicht vergessen: Um hunderttausend Menschen zu terrorisieren und zu überzeugen reicht es oft schon, wenn man einen von ihnen umbringt. Dan erhält man Zugriff auf die Kinder, und die behalten ihre anerzogene Religion meist ein Leben lang bei. Eine Konvertierung ist eher selten.

Wenn also heute Christen behaupten, man were nur durch "freien Willen" zum Christen, oder es gäbe keinen Zwang zum/im Glauben, so ist das ein rein geheucheltes Lippenbekenntnis. Es mag sein, dass es heute so ist, aber das kann man kaum auf die Geschichte rückprojizieren.

Man sollte bedenken: Die Juden missionieren nicht, und daher gibt es heute nur etwa 15 Millionen Juden. Die Buddhisten brauchten 2.500 Jahre, um durch reine Missionierung es auf etwa 400 Millionen zu bringen. Wenn sich das Christentum friedlich verbreitet hätte, läge ihre Zahl irgendwo dazwischen — und zwar näher an den 15 Millionen, wenn man sich ihre Missionserfolge in dem Teil der Welt ansieht, den sie nicht erobern konnten. In Japan gibt es heute beispielsweise 0,2% Christen — einzig und alleine aus dem Grund, dass Japan nie von Christen erobert wurde. In China knapp 5% nach 1.200 Jahren der Missionierung.

Wirklich groß wird man als Religion nur durch Gewalt, oder über einen sehr langen Zeitraum — und da reden wir von mehreren Jahrtausenden.

Das Problem des Christentums ist: Kinder können es sehr leicht glauben, aber Erwachsene, kritische Menschen tun sich damit sehr schwer. Wenn man nicht kulturell vorgeprägt ist, ist die Geschichte von Jesus derartig widersinnig und hanebüchen, dass man es kaum glauben kann. Oder, wie meine Frau sagte: Sie kann immer noch nicht begreifen, wie sie das alles jemals hat glauben können.

In der DDR reichten zwei Generationen ohne religiöse Kindererziehung, um das Christentum zu marginalisieren. Das konnte durch Missionierung nicht aufgehalten werden, nach der Wende haben sich die Austritte aus den Kirchen beschleunigt. Das wäre auch bei uns der Fall, das Christentum würde zu einer kleinen Minderheitenreligion, sobald man den Zugriff auf die Kinder verlöre.

Ich wünsche dir von Herzen einen schönen Abend! Kommt von einem bekennenden Atheisten 👌

JuliaWint 
Beitragsersteller
 07.06.2025, 18:36

Wieso aber Jesus?

Wieso kann als Bsp. nicht gemeint werden, dass Mohamed für alle Menschen die Sünden übernimmt?

Wieso kann als Bsp. ich nicht mich für alle Menschen der Welt opfern und für alle die Sünden auf mich nehmen?

Frauen kommen laut der islamischen Überlieferung nur selten ins Paradies. Diejenigen, die das schaffen, bleiben Besitz der Männer, auch im Paradies. Das gesamte Belohnungssystem im Islam ist konzentriert sich also auf Männer. Die Bestrafungen in der Hölle im Islam sind ebenfalls sehr detailliert beschrieben und umfassen verschiedene Formen von Qualen und Schmerzen, darunter Feuer, brennender Wind, kochendes Wasser und giftige Flüssigkeiten. In Sure 36:7 steht: „Um ihren Hals haben wir Fesseln gelegt, die bis an das Kinn reichen, sodass ihr Haupt hochgezwängt ist." Doch Mohammed bestätigte, dass die geringsten Bewohner des Paradieses und die meisten Bewohner der Hölle Frauen sind. In einer Überlieferung (Sunna, Bukhari Nr. 1052) sagte Mohammed: „‚Mir wurde die Hölle gezeigt. Ich habe vorher nie so etwas Schreckliches gesehen. Ich sah, dass die meisten Bewohner Frauen sind.ʻ Er [Mohammed] wurde gefragt: ‚Wieso [ist das so], Prophet Allahs?ʻ Er antwortete: ‚Wegen ihres Unglaubens.ʻ Es heisst: ‚Sie glauben nicht an Allah.ʻ Er [Mohammed] sagte: ‚Die Frauen sind ihren Ehemännern gegenüber undankbar. Sie verleugnen die Wohltaten. Wenn man einer Frau das ganze Leben lang Wohltaten erweist und sie erlebt dann etwas, was ihr nicht gefällt, dann würde sie sagen: Du hast mir nie eine Wohltat erwiesen.‘“

Woher ich das weiß:Hobby – Paradenker

Rudolfo1957  07.06.2025, 20:21

Das ist falsch was du da schreibst! Schau mein Schreiben an!

Rudolfo1957  07.06.2025, 21:31
@Entelechisch

Wenn du meinst das ich zusammen gebastelt habe dann lies den Koran genau durch und wie ich bei dir erkennen kann bist du ja Akademiker und Islamwissenschaftler 👍 Kompliment Herr Doktor! In der al Azarhr Uni in Kairo hat man mir recht gegeben und auch Hamed Abdel-Samad!

Berliner926  07.06.2025, 15:00

Das klingt sehr logisch. Doch mathematisch müsste ja ein Verhältnis von 72 zu 1 herauskommen.

Das ist nicht ganz klar. Mohammed hat daran keine Gedanken verschwendet.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Männer werden ja mit Jungfrauen belohnt, nicht nur Märtyrer, grundsätzlich. Das heißt die Frauen werden ja jede Nacht wieder in ihren "ursprünglichen" Zustand versetzt. Also entweder sind das die echten Frauen, die halt das immerwährende Vergnügen haben, dann ist ja klar was Frauen erwartet.

Vielleicht sind das aber auch Frauen die Allah extra erschafft um ständig entjungfert zu werden, dann kommen Frauen halt ins Paradies und machen das selbe wie Männer, nur ohne vögeln.

Sie sitzen also die Ewigkeit herum, essen Obst und trinken Milch oder so, und preisen Gott. Für Immer. Bis in alle Ewigkeit. Ohne Ausweg. Essen, trinken, preisen.

Kann man sich eine Hölle vorstellen die schrecklicher ist?