Prostituierte?

14 Antworten

Hallo, von mir dazu nur ein ganz unbedeutender Hinweis aus erster Hand: Ich arbeite hier schon geraume Zeit zusammen mit einigen Kolleginnen in einem "Wohnungspuff/Modellwohnung". Wir dürfen nach Dienstende alle völlig ungezwungen/unbehindert heimgehen und erscheinen am nächsten Tag dann alle wieder freiwillig/aus eigenem Antrieb zu Dienstbeginn erneut. Niemand von uns wird hier im dunklen Keller auf einer Pritsche geknebelt und gefesselt...lächel. Wir dürfen, man stelle sich das nur mal vor, sogar während unserer Schicht alle auch private Verpflichtungen wahrnehmen. Natürlich unbegleitet und unüberwacht *hehe*.

Merke: Keineswegs immer haben Tatort, Polizeiruf, Blödzeitung und andere Sensationsmedien recht. - Viele Grüße, Imke =)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Bin seit jetzt 15 Jahren als Sexdienstleisterin tätig.

Undine de Riviere - eine studierte Physikerin, Mitbegründerin des bundesweiten Berufsverbands erotische und sexuelle Dienstleistungen (BesD) und schon über 20 Jahre in der Branche tätig, hat in ihrem lesenswerten Buch "Mein Hurenmanifest" einmal nachgerechnet, was an der Aussage "Die meisten Frauen werden gezwungen" dran ist:  

In den letzten Jahren kam es im Schnitt zu ca. 100 Verurteilungen pro Jahr wegen Menschenhandel und Co. - Tendenz rückläufig. Bei einer angenommenen Dunkelziffer von 95% (ähnlich wie bei Vergewaltigung und ähnlichen schambehafteten Delikten) entspräche dies rund 2000 Fällen. Da die Schätzungen für die Anzahl der Sexworker zwischen 80.000 und 400.000 schwankt, nehmen wir mal 200.000 an. Dann entsprächen die 2000 Fälle genau EINEM PROZENT!  

Zwar ist jeder Fall ein Fall zuviel - aber wer behauptet, dass die meisten Prostituierten gezwungen/verprügelt/eingesperrt werden, VERLEUGNET DIE REALITÄT, um die eigenen moralischen Maßstäbe der Gesellschaft aufzuzwingen.  

Warum arbeiten Frauen also in diesem Beruf?

Auch wenn in einigen seltenen Ausnahmefällen eine Frau ihr Hobby zum Beruf gemacht hat, so ist es doch in erster Linie das Geld, welches sich hier verdienen lässt, was eine Frau dazu bringt als Sexworkerin zu arbeiten. 

Dabei braucht eine Frau weder eine spezielle Ausbildung noch Startkapital, Marketing-Kenntnisse oder Kundenkontakte. 

Gerade in den immer populärer werdenden Sauna- und FKK-Clubs findet eine Frau alle Voraussetzungen um bei freier Zeiteinteilung selbständig tätig zu sein. Die Frauen bezahlen (ebenso wie die Männer) einen Tageseintritt, dafür können sie die Infrastruktur (Räume, Duschen, Umkleiden, Essen, Getränke...) nutzen und auch für ihre Sicherheit (wenn mal ein Gast unverschämt werden sollte) und Anonymität ist gesorgt. Gleichzeitig hat sie direkten Zugriff auf die anwesenden Männer und kann diese zu einem Stelldichein verführen. 

Zieht sie mit einem Gast auf ein Zimmer zurück, dann beträgt die Gage pro halbe Stunde meist 40 - 100 Euro - ggf. plus Extras. Diese wandern dann komplett in die Tasche der Dienstleisterin. Eine fleissige und charmante Frau kann so an einem Tag oft zwischen 500 und 1500 Euro einnehmen - nach Abzug der Kosten von 100-150 (Eintritt, Steuerabschlag nach Düsseldorfer Modell, ggf. Übernachtung) bleibt dann meist mehr übrig, als bei einem ganzen Monat Arbeit in der Restaurantküche... . Bei anderen Geschäftsmodellen des Paysex sieht diese Rechnung zwar etwas anders aus - aber das Prinzip ist ähnlich. Lies mal "Wir sehen uns im Puff!" (Amazon), wenn Dich das Thema wirklich interessiert! 

Im Gegensatz zum gängigen Klischee müssen Frauen im Bordell auch nicht jedermann zu Willen sein und die perversen Gelüste ungewaschener und brutaler Freier befriedigen. Jede Frau hat die Möglichkeit sie ihre Gäste selbst auszusuchen und festzulegen welchen Service sie wem anbietet. Abgesehen davon geht die allergrößte Mehrheit der Freier respektvoll und zärtlich mit den Frauen um, so dass diese wenig Grund haben ihre Tätigkeit zu bereuen. 

Es ist heutzutage ja auch längst nicht mehr so, dass die Frauen von brutalen Zuhältern in diesen Job gezwungen bzw. dort gehalten werden. Die Moderne Sexworkerin arbeitet freiwillig und selbstbestimmt. Die heutige "Generation Party" lebt oft nach dem Motto "Ich bin JETZT jung und will mir JETZT etwas leisten können!" und findet daher nichts dabei für ein paar Jahre diese "Party" in einen entsprechenden Club zu verlegen. Kaum eine Frau plant diesen Beruf bis zur Rente auszuüben... . 

Seid nett aufeinander! 

R. Fahren 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Sex-Coach und erfolgreicher Fachbuch-Autor

Leon1181  05.04.2025, 17:57

Wieder mal eine gute, fundierte Antwort. Man merkt das du weißt was du schreibst.👍🏻

RFahren  05.04.2025, 22:28
@Leon1181

Danke für die "Blumen"!

Wir sehen uns im Puff!

R. Fahren

SexyBarbie8359  12.04.2025, 01:33

Wenn man Dauergeil ist dann ist es auch nicht mehr zwang und genießt es

ja klar gibt es das, aber die suchen sich dann auch freiwillig ihre Kunden aus und nehmen vielleicht nur attraktive Typen

Aber natürlich gibt es das, und gar nicht so selten. Aber eine Frau die mit jedem will wirst du eher nicht finden. Frauen suchen schon aus und auch eien Sexarbeiterin muss nicht mit jedem.

Natürlich machen die das freiwillig, ansonsten ist das eine Straftat des jeweiligen Betreibers, aber sie machen es nicht unentgeltlich