Hypersexualität?

3 Antworten

Liebe Fragerin

Ich finde es sehr mutig, dass du hier deine Problematik so offen schilderst. Vermutlich können das viele nicht richtig nachvollziehen und denken womöglich, dass das gar kein Problem sein könne.

Ich bin nun von einer Berufsgattung, mit der du leider schlechte Erfahrung machen musstest, aber ich möchte trotzdem wagen, ein paar Gedanken in die Runde werfen, von denen vielleicht der eine oder andere für dich nützlich ist:

  • Ein wichtiger Punkt, von einer Sucht loszukommen - egal welcher Art - ist, die "Lücke" mit anderen Aktivitäten auszufüllen; mein Vorschlag deshalb: Vielleicht findest du etwas, was dich auf eine andere Art auspowert, körperlich fordert, dir Lust oder Erregung verschafft, so dass die Selbstbefriedigung mehr in den Hintergrund treten kann; das kann - neben der Ausbildung, die dich ja schon so auslastet, dass du bereits aus Zeitgründen nicht mehr im gleichen Masse sexuell aktiv sein kannst wie zuvor - zum Beispiel auch Sport sein, egal ob Gym, Joggen, Schwimmen, Kraft- oder Kampfsport, Pilates, Yoga oder irgendetwas, was dir entspricht, dich neugierig macht oder dir neue Betätigungsmöglichkeiten für Körper und Psyche bietet
  • Vielleicht hilft es dir, ein "Runterfahrprogramm" am Abend zu entwickeln, das die "Notwendigkeit" der Selbstbefriedigung reduziert; auch da wirst du selber einen Weg finden müssen, was für dich funktioniert und dir entspricht; das kann nun Fernsehen, ein Bad/Dusche nehmen oder überhaupt Körperpflege, einen Tee zubereiten und trinken (es gibt Heiltees, die auf die Hormone und die Psyche wirken und dich womöglich zusätzlich wirkungsvoll unterstützen können), vielelicht findest du ein kleines Meditationsritual, das dir entspricht und dir hilft, zur Ruhe zu kommen und Entspannung zu finden, bevor du ins Bett gehst
  • Du klingst für mich wie eine starke und selbstbewusste Frau, und ich traue dir zu, dass du deine Probleme selber in de Griff bekommst; falls du trotzdem Hilfe in Anspruch nehmen möchtest, würde ich gerne einige Hinweise geben, die dir vielleicht nicht bewusst sind: Du bist unterdessen 26, und da kannst du zu einem Erwachsenenpsychologen gehen; das ist eine andere Ausbildung und eine andere Tätigkeit als ein Jugendpsychologe; ausserdem wirst du jetzt, als Erwachsene, anders wahrgenommen als als Jugendliche; du hast nicht nur das Recht, ernst und für voll genommen zu werden, sondern kannst dieses Recht auch einfordern (als Jugendliche hast du dieses Recht natürlich eigentlich auch - aber leider passiert es manchmal, dass der Schuss nach hinten losgeht, wenn man es einfordert; das ist nicht fair und sollte nicht so sein, aber auch Therapeuten sind nur Menschen, und unser Therapiesystem ist auch nicht fehlerlos, ganz zu schweigen von der Gesellschaft als Ganzes...)

Ich hoffe nun, dass ich dir zumindest Inspiration geben konnte, womit du arbeiten könntest, und wünsche dir alles Gute auf deinem weiteren Weg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Ich antworte einmal, habe aber eigendlich gar keine Ahnung. Aber das haben die meisten ja nicht. Gleichgesinnte finden ist sicher gut. Aber die findet man nicht so einfach.

Menschen sind verschieden. Manchmal ein bisschen verschieden. Manchmal auch sehr verschieden. Das ist selten. Und viele Menschen können sich das gar nicht vorstellen. Aber das kommt vor. Es ist auch nicht schlimm, solange man anderen nicht schadet.

Männer wollen meistens öfter als Frauen. Da sind deine Chancen nicht so schlecht. Es gibt auch Männer, die wollen 4 - 5 mal.

Wie wäre es mit einer Gruppentherapie? Andere gleichgesinnte zu treffen und verstanden zu werden kann helfen.

Sexualtherapeuten sind auch ein guter Weg, die haben sich darauf spezialisiert und haben viel Einfühlvermögen.

Nur weil du mal schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht hast, solltest du jetzt nicht alle in ein Boot werfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – viele Therapiestunden, Trips und verarbeitete Traumata