Überall wird der Fachkräftemangel beklagt. Viele Unternehmen drohen bereits, aus Deutschland abzuwandern.
Allerdings hat Deutschland auch 2,3 Millionen Arbeitslose. D.h. ca 3,3 Millionen Arbeitslose, wenn man die Schönrechnung rausrechnet.
3,3 Millionen Menschen also, die ja da sind und Arbeit möchten. Diese Menschen könnte man Ausbilden. Natürlich ist da nicht jeder ein Handwerker, aber wenn die Hälfte Handwerker wären, wären es schonmal 1,6 Millionen Handwerker.
Als Helmut Schmidt gefragt wurde, woher die Unternehmen Fachkräfte her bekommen sollen, da sagte er: "Ausbilden."
Und wenn angeblich viele Jugendliche Sachen in der Ausbildung nicht verstehen, dann ist die Ausbildung dran Schuld. Nicht die Jugendlichen. Wenn eine Klasse etwas nicht versteht, muss auch der Lehrer seine Strategie überdenken und jammert nicht in der BILD rum.
Und über kurz oder lang wird es, dem demographischem Wandel zufolge einfach weniger Firmen in Deutschland geben. Besser fürs Klima wäre es sowieso. Und weniger Firmen müssen ja nicht weniger Umsatz bedeuten. *
Was jetzt nicht heißt, dass ich mir unbedingt weniger Firmen wünsche.
Und wenns ums böse Studieren geht: Ich habe wirklich mehr als genug Bewerbungen geschrieben. Niemand wollte mich. Jetzt studiere ich.
* Aber was den demographischen Wandel angeht: Selbst wenn die Geburtenrate weiterhin so niedrig bleibt, dann haben wir 2060 immer noch mehr Erwerbsfähige als wie wir 1995 in Beschäftigung hatten und könnten dennoch 3 Millionen Arbeitslose haben. Und das sind die pessimistischen Schätzungen.