Würdet ihr den Ausbildungsplatz nehmen?
Ich habe vielleicht eine Zusage als Kaufmann für Büromanagement und es gefiel dort gut beim Probetag.
Das Ding ist aber, dass der Fahrtweg 1 Stunde entfernt ist und ich müsste noch in einen anderen Abzweigbetrieb, der noch etwas weiter weg ist
In der Probezeit würde ich von 7-17 Uhr arbeiten und danach mit Gleitzeit
Das Problem ist, dass ich derzeit Depressionen habe und ich auch ne Therapie mache & schon 27 bin, aber konnte vorher keine Ausbildung machen, weil ich mich um einen Elternteil gekümmert habe
Was sollte ich nur tun?
19 Stimmen
10 Antworten
Bin auch jahrelang 1,5 bis 2 Stunden pro Strecke gependelt. Da gewöhnt man sich dran. Such Dir die Aktivitäten aus der Freizeit die man auch unterwegs machen kann, fahr mit Öffis und mach das in Bus oder Bahn. Man kann ganz wunderbar unterwegs lesen oder Filme gucken. Und du könntest versuchen die Fahrttage zu reduzieren. Frag mal nach, ob Du eine Berufsschule in Deiner Nähe statt in Betriebsnähe aufsuchen darfst. Und recherchiere das gerne auch nochmal selbst. Das ist glaube ich in den Bundesändern unterschiedlich geregelt. Was Du auch anfragen kannst ist, ob Du anteilig Homeoffice machen darfst. Bis auf die ersten paar Monate waren meine Azubis auch überwiegend im Homeoffice.
1. Hast du dann ja fast keine Freizeit mehr
2. Arbeitest du da mehr als 40h pro Woche.
Aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass eine Stunde die Grenze ist. Alles darüber kostet dich zu viel Freizeit. Es kommt aber auch darauf an, ob du die Reisezeit nutzen kannst oder nicht
Die Ausbildung dauert zwei oder drei Jahre, den Beruf hast du dein Leben lang. Deshalb würde ich für eine gute Ausbildung, aber nicht wegen des Betriebes einen längeren Weg in Kauf nehmen. Und Kaufmann für Büromanagement ist definitiv keine gute Ausbildung.
Besprich es mit deinem Therapeuten, und frage in der Firma nach, ob ggf. auch andere Varianten möglich sind (Teilzeit, "Homeoffice"-Tage, eine Verkürzung wegen einem höheren Schulabschluss oder anrechenbarer Berufserfahrung usw.)
Überleg dir, ob ein Umzug nicht doch in Frage kommt, evtl. auch Übergangslösungen wie Hostel, Pension oder Monteurswohnung, um dir ab und an ein paar Fahrten pro Woche zu ersparen.
Aber auch mit höherem Fahraufwand würde ich ein Angebot, das mir an sich gefällt, nicht einfach ablehnen. Besonders, wenn du nur den Minijob als Alternative hast.
Alles Gute!