Wie sehr unterstützt du Abschiebungen
180 Stimmen
26 Antworten
Hängt vom Hintergrund ab.
Jemand, der zumindest willens ist sich zu integrieren und mitarbeitet? Weshalb sollte man den abschieben wollen?
Straftäter? Darüber muss man glaube ich nicht diskutieren.
Ich komme aus der Schweiz und dort herrscht eine strenge Einwanderungspolitik. Die beruht auf Leistung.
Ich habe auch lange im Asylbereich gearbeitet und gesehen, was man da von Asylsuchenden alles verlangt. Da wird null Rücksicht genommen auf persönliche Befindlichkeiten; du musst einfach die geforderte Leistung bringen, sonst bist du raus.
Es gibt zum Beispiel ein Integrationsprojekt, wo die Asylsuchenden aufs Hotelfach vorbereitet werden. Da ist es krass, was die alles können müssen. Die müssen dicke Dossiers - alles auf Deutsch natürlich - mit allerlei Fachbegriffen lernen. Und dann wird peinlich genau aufs Verhalten geachtet. Biste mal zu spät, gibts sofort eine Abmahnung. Biste krank ebenfalls. Also vom menschlichen Standpunkt aus gesehen grenzwertig meiner Meinung nach.
Das Problem besteht für mich darin, dass mit zweierlei Mass gemessen wird: Was ist mit arbeitsfaulen und kriminellen Deutschen? Soll man die etwa auch abschieben? Wenn ja, wohin? Und wen will man dann überhaupt noch als Deutsche anerkennen? Nur noch die, die seit dem Römischen Reich in deutschen Landen leben? Dürfte schwierig werden, so jemanden zu finden.
So ein System muss auch nach Deutschland kommen weil alles andere bringt nichts
Fallentscheidung nicht pauschal!
Kommt immer auf den Einzelfall und die Umstände an.
Ich sehe z.B. keinerlei Gründe, warum man meinen syrischen Kollegen abschieben sollte. Das ist ein netter zuverlässiger Kerl, der sich mittlerweile sogar erfolgreich durchs Verwaltungsdeutsch schlägt.
Wer dagegen "nur" als Armutsflüchtling herkommt und hier dann kriminell wird (und ich meine nicht einen kleinen Diebstahl im Supermarkt), der soll nach Verbüßung seiner Haft bitte verschwinden und nicht wiederkommen dürfen.
Das größte Problem sehe ich bei Menschen, die eigentlich keine Gesellschaft in ihrer Mitte haben möchte, denen in ihren Heimtländern aber sonst was droht. Da fehlt mir immer noch eine praktikable und befriedigende Lösungsidee.
Die ständige Forderung nach Abschiebungen von kriminellen Ausländern hört sich für manche Ohren immer toll und vor allem Einfach an, ist es aber nicht.
Es muss ein Land geben, dass die betreffende Person aufnimmt, das kann mitunter auch schon schwierig sein.
Dann sind Ausländer nicht zwingend isolierte Einzelpersonen. Nimm eine Familie, Mutter arbeitet in einer Pflegeeinrichtung, Vater is LKW-Fahrer, zwei Kinder, beide auf dem Gymnasium...und jetzt begeht der Vater irgendeine Straftat, ist aber ein Verdiener für die Familie. Was tun? Ganze Familie abschieben, wo 3 von 4 Leuten gar nichts gemacht haben?
So etwas wäre Sippenhaft!
In letzter Konsequenz liefe das darauf hinaus. Und das kann einfach nicht sein.
Doch, ich denke schon.
Der regelfall ist nicht Abschiebung, sondern halt bestrafen wie einen Bürger auch.
Wenn jetzt z.B. ein Amerikaner einen deutschen ermordet während er im Urlaub ist, würdest du ihn eher abschieben oder einsperren?
Wenn es andersrum in den USA passiert, würden sie den deutschen einsperren. Oder hinrichten.