Welche Perspektive spricht euch mehr an?

Er/sie/es Perspektive 67%
Ich Perspektive 33%

18 Stimmen

6 Antworten

Er/sie/es Perspektive

Ganz klar der Erzähler. Der kann er in das Gefühlsleben ALLER Protagonisten eintauchen und ist nicht auf den Helden beschränkt. Wenn der Held etwas Schlimmes tun soll, dann muss man in der ersten Person das Schlimme erklären. Man muss einen Grund liefern, warum der Held plötzlich zum Schwein wird. Diese Erklärung relativiert das Schlimme jedoch. Es ist nach der Erklärung nur noch halb so schlimm, denn der Leser hat jetzt Verständnis für den Helden.

Der Erzähler kann einfach die Tatsachen schildern und verschweigen, warum der Held plötzlich zum Schwein wird. Er kann Infos streuen, um die Spannung zu erhöhen, oder sie bis zum richtigen Moment zurückhalten. Die Möglichkeiten sind mit einem Erzähler viel größer.


Tawodi 
Beitragsersteller
 18.03.2025, 17:21

Vielen Dank für die Antwort

Andrastor  18.03.2025, 16:18

Ich bevorzuge den persönlichen Erzähler gegenüber dem auktorialen, verstehe aber, wenn man das anders sieht 😎

Er/sie/es Perspektive

Fühlt sich angenehmer und mitreißender an. Die Ich-Perspektive hat zwar ihre Vorzüge, aber nur wenige Autoren schaffen es, diese wirklich glänzen zu lassen. Das macht ihre Werke dann ziemlich anstrengend, in meinen Augen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst künstlerisch tätig.

Ich Perspektive

schwierig zu sagen... also ich lese meistens in der Ich-Perspektive, aber ich mag beide Perspektiven. Es hängt halt stark von der Geschichte ab. z.B. wenn es in der Geschichte ein Lovestory gibt die eine wichtige Rolle spielt macht es mehr Sinn aus der Ich-Perspektive zu schreiben, weil man dann besser auf die Gefühle einer Person eingehen kann. Aber es gibt auch Bücher bei denen das nicht so ist und die sind trotzdem gut

Ich an deiner Stelle würde das schreiben, was du lieber magst. Es bringts ich nichts, wenn du aus einer Perspektive schreibst, die du nicht magst oder bei der du dir schwer tust, vor allem weil das eine persönliche Vorliebe ist und egal was du machst, es wird immer Leute geben denen das andere lieber gewesen wäre

Wenn du beide Perspektiven gerne schreibst, kannst du dir auch überlegen, welche macht in deiner Geschichte mehr Sinn. Wenn der Fokus der Geschichte auf einer einzelnen Person liegt und es viel um ihre Gefühle und um ihre Charakterentwicklung geht, empfehle ich die Ich-Perspektive. Wenn der Fokus hingegen mehr auf der Handlung liegt oder du die Geschichte aus vielen Perspektiven erzählen möchtest, dann solltest du sie in der dritten Person schreiben

Ich persönlich kann beide sehr gut lesen, bevorzuge aber trotzdem eher den Erzähler. Hier gibt es natürlich auch nochmal Unterschiede zwischen personalem Erzähler und allwissendem Erzähler, die beide ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

Der ich-Erzähler ist halt sehr immersiv und eingeschränkt, sowohl in der Erzählweise als auch in der Wortwahl. Es gibt keine Synonyme für "Ich" und man kann nichts einfach nur neutral schildern. Damit kann man zwar super spielen, aber das erfordert auch ausgefeilte Charakterentwicklung und tiefes Verständnis für die Perspektivfigur. Perspektivwechsel sind außerdem in der Ich-Perspektive eher anstrengend, zumindest empfinde ich das so.

Viele Anfänger greifen halt lieber erst einmal zur Ich-Perspektive, weil sie glauben, dass diese leichter zu schreiben wäre - eine absolute Fehleinschätzung! Die Ich-Perspektive gehört, mitunter aus oben genannten Gründen, tatsächlich eher zu den schwierigeren Erzählperspektiven, gerade weil sie sie so introspektiv ist.

Außerdem kann der personale Erzähler ähnlich immersiv genutzt werden, behält aber dennoch genug Abstand, um zwischendurch auch mal Geschehnisse etwas neutraler zu erzählen, ohne direkt alles durch die Augen der Perspektivfigur bewerten zu müssen. Das gibt einem mehr Freiheiten und damit auch mehr Spielraum.

Letztlich sollte aber jeder so schreiben, wie es sich für ihn am natürlichsten anfühlt. Es macht keinen Sinn sich selbst eine Erzählperspektive aufzuzwingen, die einem vielleicht überhaupt nicht liegt. Die meisten Autoren tendieren in eine bestimmte Richtung und das ist auch völlig in Ordnung so.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Hobby – Ich schreibe selbst / habe mich mit dem Thema viel befasst
Er/sie/es Perspektive

Irgendwie schreibe ich lieber in Erzähler Form. Ich weiß nicht wieso, aber ich finde das passt auch einfach besser zu meinen Büchern. Aber naja, ist bei jedem anders.