Wie aus verschiedenen Perspektiven schreiben?

4 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich möchte ehrlich sein... mein Ding ist es schon nicht, wenn du die Perspektive wechselst. Nicht den POV Charakter, das ist okay, aber von 'Ich' auf 'Er/sie'. Ich würde dir eher raten dich für eine Version zu entscheiden, um es 'einheitlicher' zu machen.

Dein Modell empfinde ich persönlich als chaotisch und uneinheitlich... es wird aber nicht zwingend chaotischer und uneinheitlicher wenn du noch einen weiteren Charakter in der Ich-Perspektive reinwirfst, denke ich.

Und müsste ich dann am Anfang des Kapitel immer den Namen der Person schreiben, aus dessen Sicht das Kapitel nun ist (also damit keine Verwirrung entsteht)? 

Nein, musst du nicht. Wenn die Person zum ersten Mal eingeführt wird und du aus ihrer Perspektive schreibst, dann lass sie von jemandem angeredet werden, damit man als Leser weiß wer es ist und damit hätte sich die Sache m.E. auch.

In der Regel wird man die Figuren irgendwie unterscheiden können, schlicht vom Zusammenhang der Geschichte.

Wenn Rafael der sanfte Kerl aus der Lehmwüste ist, der sich auf dem Weg in die Hauptstadt macht, um irgendwas zu suchen, Jannik der verhätschelte, kunstsammelnde Aristokrat, der einen Weg sucht seine innere Leere zu füllen und Carlos der gefolterte Barde in Gefangenschaft, der eigentlich keine Ahnung hat was abgeht, dann lässt sich das meist IRGENDWIE darstellen.

Entweder über die Charaktere, darüber dass sie einander ansprechen/bemerken oder ihre Beziehungen zueinander/Motivation im Kapitel schlicht weitergeführt wird... das ist in aller Regel kein Problem. Der Name drüber muss bei 3 Charakteren, die sich derart unterscheiden dann auch nicht sein.

So habe ich das schon bei einigen anderen Büchern gesehen, allerdings würde ich es gerne spannend halten, aus wessen Sicht das Kapitel ist.

Ist auf Wattpad sehr verbreitet, kann man aber meist weglassen. 'Spannend halten' würde ich da aber nichts. Dann versuchst du irgendwo zu verschleiern aus welcher Sicht das Kapitel ist und das kannst du entweder nicht gut machen ODER alle Charaktere sind im Endeffekt genau gleich...

Beides spricht nicht für Professionalität oder gutes Schreibhandwerk und ist für den Leser auch meist ziemlich frustrierend, weil man das in der Story nicht zuordnen kann.

Sowas KANN man machen, wenn man z.B. in einem Krimi-Thriller immer wieder Abschnitte einbaut, in denen von der eigentlichen Ermittlungshandlung abgewichen wird, um zum Beispiel kurz mal auf den Mörder 'umzuschalten', der sein nächstes Opfer anvisiert/überwältigt/zerlegt o.ä.
Da könnte ich mir dann auch einen Wechsel des Erzählers (zumindest potentiell) vorstellen.
Allerdings würde so ein Einschub ja auch dazu dienen die Geschichte etwas zu 'brechen', die Spannung etwas zu steigern und allgemein würde die 'Andersartigkeit' des Einwurfs betont.
Das wäre ja was anderes als in deiner fortlaufenden Story.

Um es also kurz zu machen: Dir als Autor steht alles frei was dir in den Sinn kommt, was du hier vorschlägst wäre halt nicht mein persönlicher Geschmack.
Allerdings kann es auch sein, dass es bei dir super passt und mir einfach der Kontext nicht bekannt ist.

In diesem Sinne wünsche ich dir alles Gute und viel Spaß beim Weiterschreiben :)

Es gibt nicht die eine richtige Art, wie man verschiedene Erzählperspektiven einbringen kann. Bisher kenne ich es eigentlich nur so, dass man nur die Perspektive, nicht aber die Art des Erzählers wechselt. Ob das am Ende "professionell" wirkt oder nicht, hängt vor allem mit der Umsetzung zusammen. Wenn es gut gemacht ist, dann schon, kommt der Leser nicht mit, wirkt es eben unprofessionell.

Dein Plan, zwischen dem Ich- und Dritte-Person-Erzähler zu wechseln, kenne ich so zwar noch nicht, würde ich deshalb aber nicht sofort ablehnen oder als unprofessionell ansehen. Es ist einfach etwas Neues. Ich sehe hier auf jeden Fall den Vorteil, dass man eben sehr gut erkennt, wann ein Wechsel stattfindet.

Schwieriger finde ich es, dass du jetzt die andere Nebenfigur ohne vorherigen Hinweis als Ich-Erzähler einführen willst. Auch das ist etwas Ungewöhnliches, weshalb die Leser sowieso schon nicht darauf vorbereitet sind. Dazu kommt noch, dass du vorher schon eingeführt hast, dass ein Perspektivwechsel ein Erzählerwechsel bedeutet. Daher fände ich es an dieser Stelle zu verwirrend und würde einen personellen Erzähler bevorzugen.

Wenn du es gerne ohne Hinweise mit Wechseln ausprobieren möchtest, würde ich dir empfehlen, das in einem Projekt mal konsequent durchzuziehen. Bei den ersten Wechseln solltest du allerdings trotzdem den Wechsel so gestalten, dass man schnell darauf aufmerksam wird (z.B. durch Anreden der Figur), damit sich der Leser an die fehlende Ankündigung gewöhnen kann. Später, wenn man die Figuren gut kennt, müsste dann auch der veränderte Charakter des Erzählers ausreichen. Hier stelle ich mir das Lesen allerdings trotzdem deutlich anstrengender vor, weil man die ganze Zeit deutlich mehr mitdenken muss.

Wirklich verschleiern, solltest du die Perspektive meiner Meinung nach aber nie, weil das keine Spannung, sondern nur Verwirrung stiftet.

Nein. Es ist völlig okay wenn der zweite Nebencharakter auch aus der Ich-Perspektive geschrieben ist. Ich würde auch nicht den Namen der Person die im Kapitel vorkommt beim Kapitel hinschreiben. Solange du den Charakteren verschiedene Persönlichkeiten gibst merkt man das ziemlich schnell ^^

Ja so macht man das


Hayden835 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 20:15

Wie „so“?

mudda405  05.10.2024, 20:15
@Hayden835

so wie du beschrieben hast , zwar immer noch aus ich persepektive aber halt nicht aus der des Protagonisten

Hayden835 
Beitragsersteller
 05.10.2024, 20:18
@mudda405

Ok, danke :). Aber soll ich dann auch den Namen immer am Anfang des Kapitels schreiben?

mudda405  05.10.2024, 20:19
@Hayden835

nö würde ich nicht machen, wenn man (anhand vielleicht klleiner details) erkennen kann, wer erzählt