Welche Medizin kann chronische Krankheiten besser heilen?

Schulmedizin 62%
Andere Meinung 28%
Alternative Medizin 10%

39 Stimmen

6 Antworten

Schulmedizin

Es gibt keine "Alternative Medizin". Es gibt ja auch keine "Alternative Mathematik".

Eine Gegenüberstellung dieser Begriffe wird meistens von Scharlatanen betrieben, die für ihre "Alternativen" werben wollen, aber keinerlei Wirk-Nachweis erbringen können.

Auch die von dir angegebenen Sachen wie "Bewegungstherapie" oder "Naturheilkunde" sind NICHT alternative Medizin sondern integraler Teil der "Schulmedizin".

Homöopathie hingegen ist besagter Humbug. Und gerade Homöopathen Versuchen gerne wirksame Sachen wie die Naturheilkunde als "Alternative Medizin" zu verkaufen um den Eindruck zu erwecken dass es diese Kategorie wirklich gibt und dann ihre Betrug mit Homöopathie einfach auch darunter zu fassen.


RiddickBln  09.08.2025, 08:58

Jein, dass kann man so nicht sagen. Peptide sind relativ neu im Vergleich und da gibt es schon sehr vielversprechende Studien ( auch an Menschen ).

Alternativ würde ich sie bezeichnen, da Peptide wie das BPC-157 aktuell nochbnicht offiziell für den Menschen zugelassen sind aber Ärzte diese trotzdem bereits verschreiben. Viekversprechen klingt auch ghk-cu.

Das steckt noch relativ in den Kinderschuhen aber ich werde dieses Thema weiterhin beobachten.

Handyfrage234  09.08.2025, 09:02
@RiddickBln

Naja, hier gehts ja aber über den altbekannten Begriff der "Alternativ Medizin" als Gegenstück zur "Schulmedizin" :)

Einen off-label-use würde ich jetzt nicht als Alternativ-Medizinisch, sondern als Alternative Behandlungsmethode innerhalb der "Schulmedizin" sehen :)

RiddickBln  09.08.2025, 09:04
@Handyfrage234

Deswegen sag ich ja nein, da es noch so ein Zwischen ding ist.

Aber zum Thema Homöopathie wenn man so will - CBD aus der Cannabispflanze ist das einzige Natürliche frei verkäufliche Mittel, das anti Psychotisch wirkt.

Handyfrage234  09.08.2025, 09:09
@RiddickBln

Das ist kein "jein",.sondern ein klares Nein dieses Mal :D

Homöopathie ist alles, was nach dem homöopathischen Prinzip hergestellt wurde, und alles andere eben nicht. Naturheilkunde/Phytotherapie ist daher keine Homöopathie

Und Naturheilkunde/Phytotherapie ist Teil der "Schulmedizin"

RiddickBln  09.08.2025, 09:11
@Handyfrage234

Warum Physio ?

Jein weil die Krankenkassen es nicht übernehmen. Es wird daher nicht anerkannt im Normalfall.

Handyfrage234  09.08.2025, 09:12
@RiddickBln

Phytotherapie -> pflanzliche

(Sorry, mein Handy wollte daraus unbedingt was anderes machen :D)

Auch das macht es nicht zur Alternativ Medizin, lediglich zu einer IGEL Leistung.

Bekim741 
Beitragsersteller
 08.08.2025, 10:23

Der Begriff „Schulmedizin“ ist kein naturgegebenes Konzept wie Mathematik, sondern das Ergebnis einer gezielten historischen Entwicklung.

Der Flexner-Report von 1910, finanziert u. a. von der Rockefeller- und Carnegie-Stiftung, hat in den USA (und später auch in Europa) das medizinische Ausbildungssystem grundlegend verändert.

Dabei wurde der Fokus bewusst auf eine naturwissenschaftlich-technische, pharmakologisch orientierte Medizin gelegt, während traditionelle Heilverfahren, Naturheilkunde und viele präventive Ansätze aus den Universitäten verdrängt wurden.

Dass Bewegungstherapie, Ernährungsmedizin oder bestimmte pflanzliche Heilmittel heute wieder Teil der „Schulmedizin“ sind, liegt daran, dass sie im Laufe der Zeit nach und nach (wieder) integriert wurden – oft erst, nachdem Studien ihre Wirksamkeit belegten. Vorher galten sie im Mainstream als „alternativ“ oder „komplementär“.

Wer heilt, hat Recht – unabhängig davon, ob es große wissenschaftliche Studien gibt, die oft von der Pharmaindustrie selbst finanziert werden und daher nicht immer wirklich unabhängig sind. In der Heilung spielt wissenschaftliche, evidenzbasierte Medizin nicht die alleinige oder primäre Rolle. Auch erfahrungsbasierte Medizin, die sich über Jahrtausende bewährt hat, kann wirksam sein.

Lebensstilveränderungen wie Bewegung, gesunde Ernährung oder der Einsatz bestimmter Pflanzen können oft große Wirkung zeigen – nur lässt sich damit kein Patent anmelden und kein vergleichbarer Gewinn erzielen wie mit einem synthetischen Medikament.

Der Begriff „Alternative Medizin“ beschreibt also nicht „Hokuspokus“, sondern auch traditionelle Ansätze, die lange Zeit bewusst an den Rand gedrängt wurden – und heute in Teilen wieder rehabilitiert werden.

jww28  08.08.2025, 11:08
@Handyfrage234

Aber nur solange wie Studien fehlen die das Gegenteil beweisen. Grösstes mir bekanntes Beispiel wäre die Akupunktur.

Schulmedizin

Diese Frage hast Du in etwas abgeänderter Form schon einmal gestellt:

https://www.gutefrage.net/diskussion/warum-hat-sich-die-schulmedizin-gegenueber-der-komplaementaeren-medizin-durchgesetzt#answer-601500156

Schulmedizin ist die falsche Vokabel, richtig wäre evidenzbasierte, wissenschaftliche Medizin. Das Gegenteil der evidenzbasierten Medizin ist die Alternativmedizin, wobei die evidenzbasierte, wissenschaftliche Medizin auf wissenschaftlichen Beweisen und den entsprechenden Studien basiert.

Beispiele!

Krebs kann nicht alternativ therapiert werden. Die Heilungschancen/raten von Krebs hängen von differenzierten Faktoren ab > Art des Krebses, Stadium, ob der Primärtumor schon metastasiert hat etc.

Glücklicherweise stehen relevante Therapien zur Verfügung:

OP,

differenzierte Chemotherapien. Mit einem sogenannten Down Staging kann man ein großes Karzinom so verkleinern, dass eine Operabilität gegeben ist,

punktgenaue Strahlentherapien. Auf Grund dessen wird das umliegende Gewebe geschont,

Immuntherapien, mit den entsprechenden Medikamenten, wie monoklonale Antikörper.

Patienten mit Diabetes Mellitus, Typ I sind lebenslänglich auf Insulin angewiesen, ansonsten kommt es zum Exitus.

Bei Patienten mit Diabetes Mellitus, Typ II kann der Hba1c Wert durch eine konsequente Änderung des Lebenstils gesenkt werden > die richtige Ernährung, moderate Bewegung und Abbau von Adipositas. Es gelten die Ernährungsschulungen in der diabetologischen Schwerpunktpraxis. Ansonsten wird mit einem oralen Antidiabetikum, wie Metformin therapiert.

Globulis > Zuckerkügelchen. Wo kein Wirkstoff, keine Wirkung, mit Ausnahme des Placebo Effekts. Dieser stößt allerdings mehr als schnell an seine Grenzen, insbesonders bei schweren Erkrankungen > Sepsis, Peritonitis, Herzinsuffizienz, Diabetes mellitus, Asthma Bronchiale, COPD, Krebs, Glaukom, Schlafapnoe, Myocarditis, Herpes Zoster, RLS, periphere, arterielle Verschlußerkrankung .......etc.

Mittlerweile ist in Deutschland die Zusatzweiterbildung, in Bezug auf die Homöopathie für Ärzte, von fast allen Ärztekammern gestrichen, aus berechtigten Gründen.

Zu der Alternativmedizin zählt auch die Pflanzenheilkunde. Diese kann nützlich sein, z.b.Tees, wie Blasen - und Nierentee, Ingwer hilft bei Übelkeit, Salbeitee bei Stomatis. Bei vorübergehenden Schlafstörungen ist es besser Baldrian oder Lasea Kapseln, basierend auf reinem Lavendelöl zu nehmen, wie z.b. Zoplicon, auf Grund der hohen Abhängigkeitspotentiale.

Andere Meinung

Deine Frage ist ein Anachronismus. Es wäre ja keine chronische Krankheit, wenn sie heilbar wäre. Also kann es nur um die Abmilderung von Symptomen gehen. Hier ist erstmal die Schulmedizin durchaus erfolgreich. Aber die Schulmedizin bietet oft nur Chemie und keine Zuwendung und kein Einfühlen in den kranken Menschen. Hier sind alternative Medizinsysteme oft weit überlegen, weil sie statt einer nüchternen naturwissenschaftlichen Erklärung auch eine Art spirituellen Überbau anbieten, also nicht nur das körperliche Befinden sondern auch die Psyche ansprechen. Ausserdem sind die Maßnahmen oft aktiver und mit Interaktion oder Zuwendung verbunden. Dagegen ist das Einnehmen einer Tablette halt sehr nüchtern und der Beipackzettel im Vergleich zu blumigen und philosophischen Alternativmedizinerklärungen halt wenig auf das Seelenheil ausgerichtet.

Es geht halt nicht nur um das reine Symptom der Krankheit. Entscheidend ist die psychische Bewertung durch den Kranken und die mögliche Einordnung/Erklärung in ein ganzheitliches System, das über die subjektive Wirkung entscheidet.

Der Mensch ist keine Maschine. Und die Schulmedizin mit dem gesamten System bietet für die Seele erschreckend wenig an.


gaege111  08.08.2025, 13:10

vielen dank

Schulmedizin

Bei Naturheilkunde etc wäre ich tot. Gibt einen Grund, warum die Prognosen bei meiner Erkrankung noch vor 50 Jahren deutlich schlechter waren.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ex Physio, FaMI beschäftigt im Medizincontrolling eines KH

Siraaa  09.08.2025, 09:21

Der Vollständigkeit halber sein gesagt: Schulmedizin bedeutet ja nicht, dass nicht auch Dinge wie Bewegung, Ernährung etc sinnvoll sind und die nach Erkrankung sogar sehr viel bewirken können. Es gibt auch pflanzliche Dinge, die bei bestimmten Erkrankungen positiv sein können. Oder Akupunktur bei bestimmten chronischen Schmerzen sinnvoll sein kann. Schulmedizin ist nicht allein chemische Medikamente. Es geht eher um Evidenz und nachgewiesene Wirksamkeit. Das ist bei Homöopathie z.B. nicht gegeben. Ich trinke z.B. auch Tees bei einer Erkältung. Als Physio habe ich in der Ausbildung mit Güssen und meinen Händen gearbeitet und ich bin alles andere als ein Esoterikschwurbler.

Siraaa  09.08.2025, 09:25
@Siraaa

Gefährlich wird es dann, wenn insbesondere Leute mit schweren chronischen Erkrankung jegliche evidenzbasierte Medizin ablehnen und Hilfe bei Dr. Meier (fiktiver Name) suchen, seines Zeichens Heilpraktiker und Ingenieur. (Daher der Titel). Noch gefährlicher wird es dann, wenn man für Leute entscheidet, die nicht entscheiden können. Kleine Kinder z.B.

PachamamaSquaw  09.08.2025, 21:10
@Siraaa

Ja, wenn man mit Typ1-Diabetes evidenzbasierte Medizin ablehnt und zu Dr. Meier geht … ist man spätestens nach ein paar Wochen (ohne Insulin) tot. ☠️⚰️⚱️

Also bei mir (hab Rheuma) hat die Schulmedizin eindeutig am meisten gebracht.

Ich hab zwar auch Akupunktur probiert und ein paar Ernährungssachen umgestellt, aber ohne die Basis-Medikamente wär ich nicht annähernd so beweglich wie jetzt.

Alternative Sachen können ergänzen, aber ganz ersetzen… glaub ich eher nicht.