Sind weiße und schwarze Menschen unterschiedliche Rassen?

Im Biologischen Sinne gibt es keine Menschenrassen soweit ich weiss. Das ganze ist eher ein gesellschaftlicher begriff. Bzw. wird er eigentlich nur noch in der Tierzucht verwendet.

Daher entsprechend nein.

Und bevor das kommentar kommt:

Es steht im grundgesetz weil es aus einer zeit ist in dem die menschen das noch etwas anders sahen. Auch besteht kein anspruch darauf das die dinge die im GG stehen irgendwas mit Biologischen fakten zu tun haben. Schliesslich wurde es von politikern geschrieben. Beinflusst von einem Staat der zu der zeit noch klar erkennbaren Strukturellen rassismuss in seiner gesellschaft hatte. (auf die USA und deren Rassentrennung bezogen.)

Zusätzlich könnte es sich zu dem noch um ein übersetzungsfehler handeln wenn wir davon ausgehen das das GG von den USA beinflusst währe. Race im englischen übersetzt sich wörtlich als Rasse ins deutsche. Die bedeutung beider worte ist aber nicht (mehr) die selbe.

Die altmodische "Rassentheorie" ging von verschiedenen Voraussetzungen aus, die sich aber durch die Erkenntnisse der modernen Genetik des Menschen als falsch herausstellten.

1) Man dachte, dass ähnliche äußerliche Merkmale (etwa die "schwarze Hautfarbe") eine enge Verwandtschaft begründen würden. Heute weiß man aber, dass Afrikaner untereinander (!) sehr divers sind (genetisch gesehen), so unterscheiden sich z.B. Hadza oder San von Bantuvölkern, und manche Völker wie die Fulbe oder Biu-Mandara haben sogar manchmal genetische Ähnlichkeiten mit Europäern (auf eine sehr alte, vor-koloniale Einwanderung zurückgehend).

2) Man dachte, dass die Zugehörigkeit zu einem "Volk" eine enge Verwandtschaft begründen würde. Aber heute weiß man z.B. aus mittelalterlichen Funden aus Bayern, dass man schon damals durchaus unterschiedliche genetische Marker trug. Manche Funde gehörten zu einer Gruppe, zu der auch "Ötzi" gehörte (nicht so überraschend), andere gehörten zu einer Gruppe, die extrem weit verbreitet ist (sowohl Portugiesen als auch Völker im südlichen Ural wie die Baschkiren gehören recht oft zur Gruppe R1b Y-DNA).

Auch die Baschkiren sind nicht einheitlich, manche haben diese "europäische" Gruppe, andere wiederum haben die Gruppe Q, die man in ähnlicher (aber nicht identischer) Form auch bei Indigenen Nordamerikas findet (und einigen Kasachen oder Baschkiren sieht man einen gewissen "asiatischen" Einfluss an).

3) Man dachte, dass es stets klare Grenzen zwischen den Gruppen gäbe. Aber ein Blick in die USA zeigt, dass solche Grenzen natürlich überwindbar sind. Es gibt dort viele Leute, die sich nach Belieben "weiß" oder "schwarz" (oder etwas "in der Mitte") zuordnen können, je nach persönlicher Vorliebe. Und ob man nun einen Algerier als "Weißen" oder "Schwarzen" ansehen möchte, ist auch ein recht müßiges Unterfangen, im Grunde ist er (normalerweise) weder ein Europäer noch ein "Schwarzafrikaner".

4) Man dachte, dass Männer und Frauen eines "Volkes" dieselbe Abstammung hätten. Aus Island weiß man, dass dies nicht so sein muss. Isländer (Männer) sind meist skandinavischer Abstammung (nicht überraschend), aber sehr viele isländische Frauen sind inselkeltischer Abstammung (also mit Vorfahren aus Irland oder Schottland). Die moderne Genetik bestätigt hier die alten isländischen Sagas (nordische Männer haben oft eine Irin oder Schottin geheiratet, dann haben sie sich auf Island niedergelassen).

5) Generell war die Rassentheorie zu stark auf Äußerlichkeiten (Aussehen) bezogen, dabei bestimmen die Gene ja sehr viel, auch die Eigenschaften, die man gar nicht sehen kann (etwa den Stoffwechsel, siehe "Laktoseintoleranz").

Doch "Menschenrasse" ist eine rassistische Idee. Es ist nicht klar wo ein "Schwarzer" anfängt oder ein "Asiate" anfängt. Genetisch gesehen sind wir Menschen eine Rasse. Es ist nicht so als ob der Weiße ein Schäferhund wäre und der Asiate ein Cocker Spaniel: Genetisch gesehen sind wir eine "Rasse", sind wir alle Cocker Spaniels oder Schäferhunde. Es gab früher andere Menschenrassen: Neanderthaler zum Beispiel. Doch wir haben uns durchgesetzt und sind als Homo Sapiens Sapiens die einzige Menschenrasse auf dem Planeten.

Die Menschheit ist eine genetisch äußerst homogene Spezies. Das will niemand hören doch der Mensch ist so "inzüchtig", dass ein Eskimo mit einem Afrikaner enger verwandt ist als zwei Schimpansen benachbarter Gruppen.

Zwei beliebige Menschen teilen 99,9% ihres Erbgutes.

Wir können alle Menschen über Genetik zurückverfolgen auf eine einzige gemeinsame Urmutter von der alle Menschen abstammen. Sie lebte vor etwa 200'000 Jahren in Afrika. Man nennt sie die "Mitochondriale Eva" (weil man diese Linie über die Mitochondriale DNA zurückverfolgen kann die nur von Mutter zur Tochter vererbt wird).

Es gibt auch einen "Adam des Y-Chromosoms" von dem alle Männer abstammen der zehntausende Jahre nach der Mitochondrialen Eva lebte.

Man kann also davon ausgehen, dass die Menschheit über tausende Generationen eine sehr kleine Gruppe war.

Deshalb ist der Versuch die Menschheit in verschiedene Rassen einzuteilen ein politisches Projekt, keines das auf Biologie beruht.

Nein, das ergibt wenig Sinn.

Es gibt keine Menschenrassen (das englische 'race' hat eine andere Bedeutung als das deutsche 'Rasse'). Denn dazu müsste man erstmal Rassemenschen züchten - wie zB bei Hunden (dessen Rassen ja alle auf den Wolf zurückgehen): Zucht mit gezielten Merkmalen über viele Generationen.

Wer würde da schon mitmachen wollen? Denn diesen "Zuchtmenschen" müsste man alle Grundrechte entziehen.

Das wurde nur von einem Staat angestrebt und der ist in allen Bereichen gescheitert.