"Passiv, frech und unangenehm!" - Wird die aktuelle Teenager-Generation wirklich von den Erwachsenen so negativ bewertet und wahrgenommen?!
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7 Antworten
Wie halt immer schon solange es die Menscheit gibt. Man hetzt halt immer gegen die Freche jugend.
"Respekt vor dem alter" kriegt man erst im alter :)
Hm, schließlich wird bisweilen die Zeit um die Wechseljahre oder die "Midlife-Crisis" auch als zweite Pubertät bezeichnet 😉.
Hallo JessicaWolff,
ich recycle einfach mal eine meiner Antworten, die ich auf ähnlich lautende Fragen schon mal gegeben habe 😉.
Ich bin Jahrgang 72 (siehe Profilnamen) und glaube mich zu erinnern - Altersdemenz lässt grüßen - dass sich auch während meiner Jugend "ältere Semester" darüber beklagten, dass wir z. B. zu früh und/oder zu häufig (mit wechselnden Partnern) sexuell aktiv seien, respekt- und rücksichtslos im Umgang miteinander, mit älteren Menschen und sogar mit sogenannten Respektspersonen, dass wir zu häufig und bis "in die Puppen" Party machten und "seltsame Substanzen" konsumierten, uns für merkwürdige Musik und fragwürdige "Idole" begeisterten, uns zu freizügig kleideten, etc. - kommt dir bekannt vor...?!
Ebenso habe ich gerüchteweise vernommen, dass beispielsweise auch schon bei den sog. 68ern ähnliche "Exzesse" zu beobachten waren ("sex, drugs & rock'n' roll"), was zu dem Spruch führte: "wer sich an damals erinnert, war nicht dabei" 😁.
Fazit ☝️: Alles in allem ist die Klage über die "verkommene Jugend" schon so alt wie die Menschheit:
"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer" (Sokrates ~469-399 v. Chr) 😳.
Abgesehen davon ist die Jugend immer auch ein Spiegel unserer Gesellschaft, ein "Produkt" ihrer Sozialisation: das sollte uns Älteren mal zu denken geben, wenn wir z.B. über Werteverfall klagen.
Merke: unterschätze niemals den Einfluss von Imitationslernen bzw Lernen am Modell oder wie es Karl Valentin humorvoll auf den Punkt brachte:
"Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach" 😉.
Von manchen sicherlich - es kommt drauf an, wie man das selber sieht und wie man mit den "Jungen" umgeht. Viele Erwachsene denken, generell, dass alle Generationen mies seien bis auf die eigene, letztlich hat sich jede Generation bisher über die ihr Nachkommende beklagt seit dem alten Sokrates.
Ich persönlich kann mit den meisten Jugendlichen (bin 34) gut bzw. habe da weder Probleme noch Berührungsängste, aber ich habe auch beruflich immer mal wieder mit Jugendlichen zu tun und weiß mit ihnen umzugehen. Nicht alles darf man da in Sachen Verhalten so ernst nehmen und muss manches eher nachsichtig und locker sehen und wissen, dass sich von selber klärt und mit Geschrei oder Schimpfen und Einmischen keinem geholfen ist - und dann klappt es in der Regel. Die meisten sind gut zu haben, wenn man mit ihnen normal umgeht.
Gibt aber auch welche, die unmöglich sind, so jemanden habe ich in der Familie - da muss ich jedoch sagen, die Eltern haben das Kind total falsch erzogen und jetzt die Quittung dafür, dass sie in der Erziehung mehr oder weniger versagt haben und eine verwöhnte Zicke herangezogen haben, die schreit und schmollt und oberflächlich und kindisch ist.
Sehe ich genau so. Ich arbeite manchmal als Vertretungslehrerin und ich fühle mich manchmal, als käme ich aus einer fremden Welt wenn ich vor einer 6. Klasse stehe.
Die sind keinen Deut schlechter oder besser als wir damals. Nur anders. Weil die Zeit eben anders ist.
Jeder junge Mensch muss in der Welt klarkommen, die von den Erwachsenen gestaltet wurde.
Manche Erwachsene scheinen ihre eigene Jugend inkl. pubertärer Irrungen und Wirrungen erfolgreich aus dem Gedächtnis verbannt zu haben...
Oder auch nicht! :)