Hallo EuerPeter,

ausgehend von dem für meinen Geschmack leicht misogyn angehauchten Spruch: "Frauen kann man(n) nicht verstehen, man(n) kann sie nur lieben", sah Mario Barth wohl dringenden Handlungsbedarf, potenziellen Frauenverstehern "elementares Basiswissen" (hust) in Sachen Kommunikation Frau-Mann zu vermitteln 🙄.

Scherz beiseite, ich habe schon ein kleines Problem mit dem Begriff Frauenversteher, der suggeriert, Mann, als "Verstandswesen", kann Frau, als "Gefühlswesen", ja ohnehin nicht verstehen, da Frauen nur eingeschränkt über Ratio verfügen, so dass ein Mann, der den Versuch startet, Frauen verstehen zu wollen, sich selbst diskreditiert bzw zum Trottel macht 🤨.

Hm, ist der Begriff jetzt eher frauen- oder doch eher männerfeindlich...🤔?

In dem Kontext fällt mir dann der nächste nicht eben schlaue Spruch ein:

"Männer kommen vom Mars (= Kriegsgott), Frauen von der Venus (= Liebesgöttin)" - und wenn Männer nur "marsianisch" und Frauen hingegen nur "venusisch" sprechen, dann ist eine Kommunikation, ohne Mario Barths "Übersetzungshilfe" 😉, ohnehin zum Scheitern verurteilt 🤦‍♀️.

Dafür zum Schluss ein zugegebenermaßen etwas misandrisches, aber bitte NICHT allzu ernstzunehmendes Zitat von Katherine Hepburn: "Wenn Frauen unergründlich erscheinen, dann liegt es am fehlenden Tiefgang der Männer“ 😉.

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Es war schon immer so

Hallo Jonny940,

ich bin Jahrgang 72 (wie in meinem Namen unschwer zu erkennen ist) und glaube mich zu erinnern - Altersdemenz lässt grüßen - dass sich auch während meiner Jugend ältere Semester beispielsweise darüber beklagten, dass wir uns respekt- und rücksichtslos im Umgang miteinander, mit älteren Menschen und sogar mit sog. "Respektspersonen" zeigten, zu früh/ zu häufig (mit wechselnden Partnern) sexuell aktiv seien, dass wir zu häufig und bis in die Puppen Party machten und "seltsame Substanzen" konsumierten, uns für merkwürdige Musik und fragwürdige Idole begeisterten, uns zu freizügig kleideten, etc. - kommt dir bekannt vor...?!

Ebenso habe ich gerüchteweise vernommen, dass beispielsweise auch schon bei den sog. 68ern ähnliche "Exzesse" zu beobachten waren ("sex, drugs & rock n roll"), was zu dem Spruch führte: "wer sich an damals erinnert, war nicht dabei" 😉.

Allerdings konnten wir und die Generationen vor uns, unsere "Exzesse" und "Experimente" in o.g. Bereichen nicht, wie die Youngster heute, in den sozialen Medien inszenieren - und das mag ein Kritikpunkt sein: die tendenziell "narzisstische" Selbstinszenierungen vieler jüngerer Menschen in den sozialen Medien... Sicherlich haben TikTok und Co aber auch einen nicht zu unterschätzenden "sozialisatorischen" Einfluss, z.B. im Hinblick auf Geschlechterrollen, Geschlechtsidentität, aber auch "politische (Un)Bildung".

Aber alles in allem ist die Klage über die "verkommene Jugend" schon so alt wie die Menschheit - siehe Zitate der anderen gf-User.

Zum Thema mangelnde Erziehung wäre m. M. anzumerken, dass in unserer Gesellschaft eher ein Zuwachs an pädagogischem Wissen oder zumindest ein größeres Interesse am Thema Erziehung zu beobachten ist, das jedoch nicht selten leider zu einer "Über- Konzentration bzw. Fixierung" auf das (einzige) Kind und dessen Wohl führt und - im Verbund mit den alltäglichen Katastrophenmeldungen - zu einer permanenten Verunsicherung der Eltern beiträgt, die sich in dem Bestreben zeigt, den Nachwuchs vor jedwedem Schaden zu schützen: Überprotektion programmiert, Helikopter-Eltern lassen grüßen.

Kleine Anmerkung am Rande: allerdings sollten Eltern begreifen, dass Kinder und Jugendliche eigene Erfahrungen machen müssen, um über sich selbst und die Welt zu lernen, selbst wenn diese Erfahrungen manchmal schmerzhaft sind.

Und ein Denkanstoß zum Schluss: die Jugend ist immer auch ein Spiegel unserer Gesellschaft und ein "Produkt" ihrer Sozialisation: sollte uns Älteren mal zu denken geben, wenn wir z. B. über Werteverfall, etc. klagen!

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Hallo vanOoijen,

ich kenne den Namen Phil(e)mon tatsächlich nicht aus einer "woken grünen Bubble", sondern noch aus meiner Schulzeit, meinem Lateinlehrer und seiner umfassenden humanistischen Bildung sei Dank, siehe Link, Philemon und Baucis von Ovid:

http://www.zeno.org/DamenConvLex-1834/A/Philemon+und+Baucis+(Mythologie)

Übrigens existiert mit Philomena auch ein ähnlich klingendes weibliches Namens-Pendant, kleiner Tipp an werdende Eltern mit Faible für ungewöhnliche Namen 😉.

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Hallo SimpleHuman,

bei dem von dir beschriebenen Phänomen handelt es sich möglicherweise um den Versuch der "Reappropriation", d.h. der Wiederaneignung und positiven Umdeutung eines (ursprünglich) negativ konnotierten, diffamierenden bzw. diskriminierenden Begriffs durch die "Betroffenen", der sich einem Vertreter der Mehrheitsgesellschaft möglicherweise nicht sofort erschließen mag, so dass ich mich als "Nicht-Betroffene" einer persönlichen Wertung enthalten möchte.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Reappropriation

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geusenwort#:~:text=Als%20Geusenwort%20

Der Hinweis, dass die fragliche Selbstbezeichnung diskriminierend ist, wäre somit vermutlich nicht angebracht oder zumindest überflüssig, aber eine höfliche Nachfrage, die zu einem konstruktiven Austauch führen könnte, dürfte sicherlich kein Problem darstellen.

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Hallo MaxSchnellsch,

selbstverständlich!

(M)eine Zustimmung, aber auch (m)ein Widerspruch zu einem Diskussionsbeitrag steht und fällt doch nicht mit dem Geschlecht des Mitdiskutanten, sondern mit der argumentativen Begründung des eingenommen Standpunktes, den ich teile oder auch nicht 😉.

Kurz und pointiert: einen Geschlechter-Bonus oder -Malus gibt es nicht.

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Hallo Laraslimo,

jemand, dessen Lebensinhalt die Kunst ist, wird sein Leben, sein Welt- und Menschenbild, seine Gedanken und seine Gefühle, kurz: sein ganzes Ich immer auch in seiner Kunst thematisieren und reflektieren.

Leben und Kunst sind untrennbar miteinander verknüpft, sind bzw werden eins, der Künstler lebt (für) seine Kunst.

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Hallo Paeya,

Alice Schwarzer zählt im deutschsprachigen Raum unzweifelhaft zu den bekanntesten und verdientesten Protagonistinnen des Zweite-Welle-Feminismus, die sich u.a. für die rechtliche Gleichstellung von Frauen sowie für ihre körperliche und sexuelle Selbstbestimmung engagierten.

Stets streitbar, höchst kontrovers diskutiert und mittlerweile - auch aus feministischem Kreisen - mit den Vorwürfen konfrontiert, die Perspektive auf Frauen nicht über den Tellerrand der eigenen Lebenswirklichkeit auszuweiten und zudem durch transfeindliche Äußerungen als sog. TERF aufzufallen.

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Hallo AltdeutschSO,

ts, ts, ts, möchtest du tatsächlich etwa unser grundgesetzlich verankertes Recht (!) auf Versammlungsfreiheit aushebeln, du aufrechter Demokrat, du 😉?!

Wenn sich am Sonntag zum wiederholten Male ca. 300 Menschen auf Initiative des Bündnisses "Sonneberg zeigt Haltung - Gemeinsam für Menschenwürde und Demokratie" - laut Polizeiangaben - friedlich versammelt haben, um ein Zeichen zu setzen "gegen Hass, Hetze und Ausgrenzung, aber für Vielfalt und eine bunte Gesellschaft", wie es in dem von dir verlinkten Artikel heißt, mag das zwar mit deiner persönlichen Auffassung von Demokratie und deinen politischen Ansichten kollidieren, ist aber rechtlich legal und daher hinzunehmen.

Sieh es als Lehrstunde in Sachen Demokratie und als nützliche Übung zur Stärkung deiner Frustrationstoleranz 😁.

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Hallo vanOoijen,

sieht m.M. danach aus, als wolle Elon Musk zum Rundumschlag gegen einige "ismen" ausholen, wie wokeism, feminism and "transgenderism", indem er über einige (aus seiner Perspektive) offensichtliche Widersprüche spottet.

So soll(t)en Männer unter feministischem Gesichtspunkt einerseits nicht entscheidend in die Abtreibungsdebatte eingreifen, getreu dem Motto: "my body, my choice", das ich übrigens durchaus teile, andererseits aber können Trans*Männer vor vollendeter körperlicher Transition, aufgrund ihrer "biologischen Grundausstattung", selbst schwanger werden und sind somit unmittelbar von der Debatte betroffen: für Musk offenbar ein kaum zu bewältigender gedanklicher Spagat.

Ob Musk tatsächlich zu der Pro-Life-Fraktion bzw den Abtreibungsgegnern zu zählen ist, entzieht sich zwar meiner Kenntnis, allerdings versteht er seine 12 Kinder wohl als Beitrag, um den drohenden "Bevölkerungskollaps" durch Überalterung zu verhindern, wenn ich mich recht erinnere...

Ein Grund, weshalb Elon Musk der LGBTQ+ Community sozusagen den Fehdehandschuh vor die Füße wirft und sich als Kämpfer gegen das "Woke-Mind-Virus" versteht, könnte der Umstand sein, dass sich eines seiner zahlreichen Kinder vor einiger Zeit als trans* "geoutet" und einer körperlichen Geschlechtsangleichung (Mann-zu-Frau) unterzogen hat - oder wie Musk es ebenso theatralisch wie unempathisch ausdrückt:

"And so I lost my son, essentially. [...] So my son Xavier is dead, killed by the woke mind virus."

Daraufhin habe Musk sich geschworen "to destroy the woke mind virus after that" und frohlockt "and we're making some progress."

https://www.yahoo.com/entertainment/elon-musk-causes-uproar-son-201533796.html

Hinzu kommt, dass Musk, Besitzer des Social Media Netzwerkes X, sich einerseits gerne als Bewahrer der freien Meinungsäußerung geriert, andererseits aber in der Kritik steht, zu lasch gegen Hate Speech und andere extremistische Inhalte vorzugehen, weshalb er zu befürchten scheint, die mit dem Woke-Mind-Virus Infizierten könnten eine "Cancel Culture" etablieren, mit dem Ziel der öffentlichen Ächtung beleidigender oder diskriminierende Aussagen sowie deren Urheber: sicherlich ein Horrorszenario für Mr. X.

Sehr wahrscheinlich hängt E. Musks Warnung vor dem Woke Mind Virus aber auch mit seiner finanziell sicherlich schmerzhaften Erfahrung mit abtrünnigen Werbekunden zusammen, die X aufgrund der zuvor angerissenen Misstände, nicht (mehr) als geeignetes Umfeld für ihre "Produkt-Empfehlungen" zu schätzen wissen...

Ob Elon Musk erst in letzter Zeit zum Trump-Unterstützer mutiert ist oder ob er immer schon mit der "Grand Old Party" bzw. dem MAGA-Movement liebäugelt hat, vermag ich nicht zu beurteilen, aber vermutlich hofft Musk z. B. von den steuer- und wirtschaftspolitischen Plänen der Republikaner zu profitieren, hegt jedoch sicherlich auch gewisse Sympathien für Trump, der, ebenso wie Musk, unter anderem mit einem überbordenden Ego geschlagen bzw gesegnet zu sein scheint, mir andererseits aber auch immer wieder äußerst unangenehm als verbaler "Ausknocker mit Glaskinn" und fragwürdigem moralischen Kompass auffällt.

Tja, meine ziemlich unverhohlene Antipathie "for both of them" wächst mit jedem Post, den Mr. Tesla und The Donald x-en...

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Hallo vanOoijen,

tja, ebenso peinliche wie erfolgversprechende Strategie, um die bekannten Ressentiments der Wissenschaftsfeinde und vor allem der Leugner des menschgemachten Klimawandes billig zu bedienen und das AfD-Klientel in seinem Gefühl zu bestärken, dass nur die linksgrün-versifften Klima-Hysteriker und die Pinocchio-Presse-Gläubigen die Notwendigkeit klimapolitischer Maßnahmen bejahen.

Da Frau Weidel vor ihrem Post wetterbedingt vermutlich keinen Sonnenstich erlitten hat, bleibt mir - da ich ihre Intelligenz per "Ferndiagnose" nicht anzweifeln möchte - nur die Vermutung, dass sie ihren Intellekt aus wahltaktischen Gründen bisweilen dem Parteiwohl unterordnet.

Die Erkenntnis, dass der entschlossene Kampf gegen den weltweiten Klimawandel gleichzeitig auch als wichtiger Beitrag zur Eindämmung von Fluchtursachen zu werten ist, scheint im blauen Mikrokosmos der "Grenzschützerpartei" noch nicht angekommen zu sein.

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Hallo Kimanon,

materielle Güter bieten uns keinen Schutz gegen seelische Verarmung oder Unterernährung bzw. können die seelischen Leerstellen nicht füllen, die ohne die Zuneigung und Zuwendung eines lebendigen Wesens entstehen, denn Menschen, als "soziale Tiere", gedeihen erfahrungsgemäß nicht in der Vereinzelung und Vereinsamung.

Merke: when you kiss a dollar bill, it doesn't kiss you back" (Herb Magidson).

Oder um es mit den Beatles zu sagen: "Can't buy me love" 😉.

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Hallo Im2stupid4u,

hm, möglicherweise, weil es "Machtmenschen" am Vertrauen ins menschliche Zusammenleben und -wirken, den menschlichen Zusammenhalt fehlt, so dass sie, gemäß der Machtdefinition von Max Weber, "jede Chance" nutzen, "innerhalb einer sozialen Beziehung den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, gleich- viel worauf diese Chance beruht." 

Kein Wunder, dass in unserer Konkurrenz- und Leistungsgesellschaft, die zudem durch hohen Selbstdarstellungs- und Normierungsdruck geprägt ist, Ellenbogendenken, das Streben nach Dominanz und Selbstprofilierung, kurz: das Gegen- statt Miteinander zunehmend Raum greifen.

Anscheinend macht Macht süchtig bzw besitzt für viele Menschen ein hohes Suchtpotenzial...

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Hallo Machtnix53,

der Titel deines Gedichtsbandes schreckt mich keineswegs ab, sondern spricht mich an und weckt meine Neugier, da er in mir positive Bilder und Assoziationen hervorzurufen vermag.

So stelle ich mir das urzeitlich anmutende Moos vor, das einen Härte und Kälte ausstrahlenden, spröde, abweisend und unbeugsam wirkenden, unbelebten Stein mit einem samtgrünen, sich sonnenwarm, weich und federnd anfühlenden, lebendigen und "atmenden" Teppich überzieht, der nicht nur ein erstaunliches "Mikrokosmos" für kleine Lebewesen bildet, sondern auch wie ein zur Rast einladendes, sanftes Ruhepolster erscheinen mag.

Und sollte der starre Stein, der Tag ein, Tag aus den Elementen trotzt, dennoch irgendwann zerbersten, so überlebt das gleichermaßen nachgiebige wie widerstandsfähige Moos, das die Farbe der Hoffnung trägt und somit eventuell als Symbol für Wachstum, Fruchtbarkeit und die wundersame ewige Erneuerung/Auferstehung der Natur, des Lebens zu sehen ist.

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Wer von Euch hat "L'amour toujours" schon einmal mit verändertem Text mitgesungen und warum?

Auch Wochen nach der Empörung über das Sylt-Video wird der Eurodance-Hit "L'amour toujours" mit Neonazi-Parolen gegrölt - auf Partys, in der Schule, bei der Fußball-EM. Es ist nicht der erste Fall, bei dem ein Lied umgetextet wird.

Das sogenannte "Sylt-Video" steht für viele exemplarisch für die Verknüpfung des Partylieds mit der rechtsextremen Parole. Dabei war Sylt längst nicht der erste Vorfall. Recherchen der NDR-Medienredaktion ZAPP zeigen, wie die Neonazi-Parole schon seit langem zu "L'amour toujours" gesungen wird, wie sie ihren Weg aus Neonazi-Kreisen in die Mitte der Gesellschaft fand - und wie sie sich immer weiter ausbreitet.

Dass populäre Musik missbraucht wird, um rechtsextreme Ideologien zu verbreiten, ist keineswegs neu. Schon in den 1920er-Jahren hat sich die nationalsozialistische Bewegung Arbeiterlieder angeeignet. Auch nach der NS-Zeit passierte das immer wieder: Vor 20 Jahren wurden etwa auf den Udo Jürgens-Schlager "Mit 66 Jahren" Holocaust-verherrlichende Parolen getextet. Der Versuch verfolgt stets das gleiche Ziel: rechte Positionen in die Mitte der Gesellschaft zu rücken.

Verändert hat sich hingegen die Strategie. Die Neue Rechte arbeite inzwischen mehr mit Humor, sagt Mario Dunkel, Professor für Musikpädagogik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Durch die ironische Ebene, könne "man immer wieder einen Schritt zurückgehen und sagen: Das war nicht so gemeint", erklärt Dunkel. "Man kann eine extrem rechte Botschaft senden und gleichzeitig sagen: Das war doch nur ironisch."

In ganz Deutschland wird inzwischen die rechtsradikale Parole zu "L'amour toujours" gesungen, in allen Bundesländern, in allen Gesellschaftsschichten, auf Partys, in der Schule, bei der Fußball-EM. ZAPP hat bei allen Landeskriminalämtern, bei Staatsanwaltschaften und einer Meldestelle für Rechtsextremismus angefragt sowie zahlreiche Medienberichte gesammelt. Bis Anfang Juli 2024 wurden insgesamt 389 Fälle medial oder polizeilich erfasst. Das ist nur die Spitze des Eisbergs.

Ob die Parole aus vermeintlicher Ironie, Provokation oder Überzeugung gesungen wird, ist dabei nebensächlich. Jeder einzelne Vorfall trägt die rechtsextreme Position weiter in die Mitte der Gesellschaft.

Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/sylt-gigi-dagostino-rechtsextreme-100.html

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Niemals würde ich so etwas grölen.

Hallo vanOoijen,

abgesehen davon, dass ich mich altersbedingt längst nicht mehr der Fraktion der feierwütigen Partytiere zurechne, weiß ich, was ich meinem Ruf als "links-grün-Versiffter" schuldig bin und da ich außerdem über einen m. M. halbwegs funktionierenden moralischen Kompass verfüge, verbietet es sich mir selbstverständlich, Parolen rechtsextremer Provenienz mitzugrölen, selbst wenn diese getarnt im Gewand eines harmlosen Popsongs daherkommen und sich daher leicht als "feucht-fröhlicher Fetenspaß" verharmlosen lassen.

Denjenigen, die sich bislang noch nicht mit den "braunen Schmuddelkindern" gemein gemacht haben, da sie deren Welt- und Menschenbild "eigentlich" nicht teilen, sollte jedoch klar sein, dass sie eine Parole grölen, die, wie von dir bereits erwähnt, während der 1980er Jahren im neonazistischen Milieu entstand; eine Parole, die unzweifelhaft menschenverachtend ist und daher nicht als Partyspaß, ironisches Zitat oder mit der Lust an der Provokation abgetan werden sollte.

Es stimmt mich sehr nachdenklich, wie viele Menschen - ohne geschlossen rechtsradikales bis -extremes Weltbild - sich nicht scheuen, auf jeden noch so kritisierenswerten "TikTok-Trend" auf- bzw anzusprigen, da sie anscheinend an einem Mangel an Empathie, Geschichts- und Unrechtsbewusstsein leiden und abgestumpft sind gegen ausländerfeindliche Ressentiments, die mittlerweile - unter anderem auch aufgrund verbaler Tabubrüche der AfD - leider zunehmend "gesellschaftsfähig" zu werden scheinen: hm, eine gute Vorbereitung auf das "großangelegte Remigrationsprojekt", das dem faschistoiden Ex-Geschichtslehrer/-verdreher Höcke vorschwebt?

By the way, ist es Zufall, dass Rechtsextreme mit "L'amour toujours" gerade eine "Ode an die Liebe" von GIGI D'Agostino gekapert haben: ich erinnere an den in rechtsextremen Kreisen wohl bekannten Song "Döner Killer" der Rechtsrock-Band "GIGI & die braunen Stadtmusikanten", der dem mörderischen NSU-Trio ein musikalisches Denkmal setzte...?!

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Hallo MarketWizard 🙋‍♀️,

Ich bin immer davon ausgegangen, dass die Menschen zu klug sind um so etwas durchzulesen

Tja, errare humanum est 😉.

Vermutlich gibt es tatsächlich eine Vielzahl mehr oder minder "guter" Gründe, weshalb sich Klatsch- und Tratschblätter verkaufen, wie beispielsweise:

  • die Befriedigung "voyeuristischer" Neugier,
  • die Ablenkung vom grauen Alltag bzw. den Alltagskatastrophen durch leichte/seichte Unterhaltung (Eskapismusfunktion der Klatschzeitschriften),
  • der Wunsch bzw. die Illusion, irgendwie am glamourösen Promi-Leben partizipieren zu können,
  • die (tröstliche) Erkenntnis, dass auch die VIPs nicht von herben Schicksalsschlägen verschont bleiben, die zum Mitleiden und zur Identifikation mit den "Schönen und Reichen" einlädt, da sich diese letztlich auch nur als Menschen "wie du und ich" entpuppen
  • und natürlich die (auf Erfahrung beruhende?) Binsenweisheit, dass sich Gossip zum Smalltalken eignet - à la "hast du schon gehört, dass..." - und somit als sozialer Schmierstoff taugt.
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Hallo Starkman405,

mein Respekt vor einem Menschen steht und fällt nicht mit seinen Vermögensverhältnissen, da ich Respekt, verstanden als Achtung und Wertschätzung, nicht als Verdienstsache, sondern vielmehr als Grundhaltung in der zwischenmenschlichen Interaktion verstehe.

Allerdings kann ein "reicher Mensch" auch seinen Respekt verwirken, beispielsweise durch ausgeprägten Snobismus, das Beharren auf Privilegien und v. a. durch die rücksichtslose Ausbeutung von Mensch und Umwelt zwecks Vermögenssteigerung.

Oder - um auf deine Frage zurückzukommen - wenn er die @rschkriecherei aus seiner Perspektive "Untergebener" durch Almosen honorieren würde.

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Hallo Shshehhenejs,

ob der Wangenkuss für dich "zählt", hängt davon ab, welche Bedeutung DU ihm beimisst: bedenke dabei, dass ein Kuss nicht unbedingt Ausdruck eines romantischen Interesses bzw. Gefühls sein muss, sondern auch als Geste der Zuneigung beispielsweise unter guten Freunden wertgeschätzt werden kann.

Schade fände ich es allerdings, wenn für dich Küsse nur oder vor allem im Hinblick auf deinen "Kisscount" zählen: damit "entwertest" du Küsse meiner Meinung nach...

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Hallo Mmario392,

ein klares NEIN,

denn der rechtsextrem konnotierte Wolfsgruß ist als Ausdruck einer menschenverachtenden Gesinnung zu verstehen - u.a. der zahlenmäßig größten rechtsextremen Gruppierung in Deutschland - und sollte daher nicht als Symbol für das türkische Nationalgefühl verharmlost werden, wie von Merih Demiral versucht, nachdem er für seine unangebrachte Geste völlig zu Recht kritisiert wurde.

Wenn wir das vielzitierte "klare Kante gegen Rechtsextremismus" tatsächlich ernst nehmen, dann verdient selbstverständlich auch der Wolfsgruß die "rote Karte" und Demirals Sperre war mehr als konsequent, zumal, wenn andere "politische Statements" im Fußball nicht willkommen sind, wie z. B. das Tragen der Regenbogenbinde, die zumindest ein Zeichen setzt gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung und ihrer geschlechtlichen Identität.

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Hallo Playboy792000,

evtl., die Kultur der Mehrheitsgesellschaft nicht sozusagen als Maß aller Dinge zu betrachten, Stichwort: Leitkultur, sondern sich anderen Kulturen bzw. deren Angehörigen gegenüber aufgeschlossen/interessiert zu zeigen und diese als gleich- statt als minderwertig anzuerkennen und ggf. als Bereicherung wertzuschätzen.

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