Muss man ein schlechtes Gewissen haben wenn man Fleisch isst?
Wegen massentierhaltung.
31 Stimmen
5 Antworten
Puh, das ist eine Frage, mit der ich persönlich seit Jahren ringe und für die ich immer noch keine perfekte Antwort für mich gefunden habe.
Ganz ehrlich, früher habe ich mir darüber null Gedanken gemacht. Fleisch war für mich einfach nur lecker und hat dazugehört.
Wenn ich heute Fleisch esse, dann versuche ich, es bewusst zu tun: Ich kaufe es beim Metzger, von dem ich weiß, woher das Fleisch kommt, oder achte auf die höchsten Haltungsform-Stufen. Das ist teuer, und ich bin mir bewusst, dass das ein Privileg ist, das sich nicht jeder leisten kann. Aber es ist mein persönlicher Kompromiss, um mein Gewissen zu beruhigen. Es ist also kein "Muss", aber für mich ist das schlechte Gewissen zu einem inneren Kompass geworden, der meine Handlungen mit meinen Werten in Einklang bringen will.
Am Ende bestimmst Du selber, was Du für sinnvoll hälst.
Der wichtige Punkt ist eher, sich aktiv und neutral zu informieren statt wegezuschauen und sich alles schön- bzw. schlechtzureden.
Das ist nicht nicht nur bei diesem Thema so. Es ist ein Grundsatz zur freien Meinungsbildung.
Tatsächlich ist genau das, was ich schwer zu bewerten finde. Ich finde es nicht verwerflich, Fleisch zu essen. 😕 Massentierhaltung allerdings schon. Ich persönlich versuche, um Fleisch aus Massentierhaltung einen Bogen zu machen.
Nach meiner Ansicht bist du klar mitverantwortlich für die Massentierhaltung wenn du eben Fleisch aus der Massentierhaltung kaufst.
Die Sachen existieren nur weil wir sie kaufen. Würde niemand Fleisch aus Massentierhaltung wollen. Gäbe es keine Massentierhaltung mehr.
Die Mitverantwortung ist jetzt nicht besonders Gross die du hast. Weil sie sich auf alle Konsumenten aufteilt. Aber dennoch ist die da.
Im Endeffekt musst du aber für dich selbst entscheiden wie wichtig dir diese Tiere sind. Oder eben auch nicht.
Edit: Wirklich Problematisch finde ich eher eine etwas Heuchlerische Haltung. bzw. das es gesellschaftlich ein gewisses Tabu Thema ist. Die wenigsten die z.b. das Fleisch essen haben Jemals einer Schlachtung beigewohnt. So etwas gehört für mich aber durchaus zu einer vernünftigen Allgemeinbildung dazu.
Weil es sich hierbei nach Meiner Ansicht letztendlich um eine Moralische Entscheidung handelt. Folglich brauchen die Menschen auch die Fakten um diese Treffen zu können. Sprich: um das vernünftig entscheiden zu können. Brauchen Menschen eben das wissen darum was genau eigentlich eine Schlachtung ist.
Das Grundproblem liegt nämlich darin das wenn man von dingen Distanziert ist anders über dinge entscheidet als wenn man eben eine Gewisse nähe dazu hat.
Und da Fleisch essen durchaus ein grösserer Teil unserer Kultur ist. gehört es so wie andere Moralische Dinge wie z.b. Vernünftiges verhalten untereinander. Zur Allgemeinbildung nach Meiner Ansicht.
Gibt auch andere Beispiele dafür. wie z.b. Kleidung die in irgendwelchen Sweatshops von Kinderhänden gemacht wird. Aufklärung über solche dinge ist eben auch Sinnvoll.
Die Entscheidung solche dinge zu tun. Also z.b. Kinder Auszubeuten oder Tiere eben zu töten.
Sollte in dem Bewusstsein getroffen werden das man eben auch wirklich weiss was man da denn mit seinem Geld bezahlt.
Und hier existiert nach meiner Ansicht gerade beim Fleisch Konsum eine gewisse Doppelmoral. Was denkste was passieren wird wenn eine Schule entscheiden würde mal nen Ausflug in nen Schlachthof zu machen um einer Schlachtung bei zu wohnen? (Und ich rede jetzt noch nicht einmal von Industrieller Schlachtung.) Das gibt nen Riesen Aufschrei. Und das finde ich ziemlich Heuchlerisch.
Doch ich denke schon.
Weil es nen Qualitativen unterschied gibt etwas selbst zu erleben anstatt sich darüber nur zu belesen.
Ist damit vergleichbar wie viele Menschen meinen über Erziehung was sagen zu können ohne eigenen Kinder zu haben.
Und das Theoretisches wissen und Praxis sich durchaus unterscheiden ist denke ich durchaus bekannt.
Für mich ist es normal, Tier zu töten, weil man sie essen möchte.
Warum sollte es?