Ist es schlimm für Sahra Wagenknecht?
Ich frage mich echt, wie schlimm das für Sahra Wagenknecht sein muss… Sie verlässt die Linke, gründet eine eigene Partei mit viel Tamtam, bekommt stundenlange Medienpräsenz – und dann? Dann hängt ihre Partei nach der Bundestagswahl irgendwo knapp an der 5%-Hürde und braucht noch 10.000 Stimmen, um überhaupt reinzukommen?!
Ich meine, stellt euch mal vor: Man macht eine One-Woman-Show, hat jahrelang eine riesige Fanbase, wird von Talkshows hofiert – und am Ende könnte es trotzdem nicht reichen?! Ist es schlimm für Sarha Wagenknecht?
20 Stimmen
12 Antworten
Ein Partei den eigenen Namen zu geben halte ich allein schon für kontrovers.
Für sie persönlich definitiv.
Es ist ja genau so, wie Du es schreibst - Das BSW ist letztlich eine 1-Woman-Show die im Kern von der ungeheuren Medien-Präsenz und dem Ego ihrer Vorsitzenden lebt.
Oder lebte - sie hat es ja inzwischen bereits als Medienkampagne gegen sie bezeichnet, dass sie nicht mehr permanent in Talkshows eingeladen wird. Aber richtig ist eher, das es am Anfang eine Arte Medienhype für sie gab und ihre ehemalige Partei keinerlei Erwähnung mehr fand und man fast den Eindruck hatte, dass sich die Linke nach Wagenknechts Abgang auflösen würde. Das hat sich einfach normalisiert.
Ich denke dass sie darunter leidet. Nicht nur an dem verpassten Einzug, sondern auch an der fehlenden Aufmerksamkeit. Sie hatte ja bereits als sie noch in der Linken war ihre "Aufstehen"-Bewegung gegründet. Ihr Ziel war damals ja, dass es eine Art neue linke Bewegung mit einem charismatischen Führer nach dem Vorbild von Mélenchon in Frankreich geben sollte. Das hat sie ja immer wieder gesagt. Und sie hat auch nie vergessen darauf hinzuweisen, dass der "Deutsche Mélanchon" ja nur Sahra Wagenknecht heißen könnte.
Und bei ihrem BSW ist es nicht viel anders. Das hat nicht umsonst ihren Namen. Alles ist auf sie und eine Art Sahra-Kult ausgelegt. Inhaltlich steht da nicht viel Substanz dahinter. Nicht umsonst bestehen BSW-Plakate im Grunde nur aus einem Porträt von ihr. Das war schon zur Europawahl und zu den Landtags- und Kommunalwahlen im letzten Jahr so, obwohl Wagenknecht da nicht mal zur Wahl stand. Ich bin mir sicher, dass sie selbst davon überzeugt war (oder immer noch ist), dass die Massen auf sie als große Lichtgestalt regelrecht warten würden.
Und ich bin mir sicher, dass es sie mindestens genau so sehr ärgert, dass ihre alte Partei im Moment fast zu so einer Art linker Basisbewegung wird und ihr Weggang nicht der Anfang vom Ende der Linken war, sondern die Chance zum Aufbruch - mit mehreren zehntausend neuen Mitgliedern und einem neuen und charismatischen Führungspersonal, das als Team gemeinsam mit den "Silberlocken" agiert und neben dem Wagenknecht wie eine Wachspuppe wirkt.
Für sie persönlich schon, aber gerade deswegen hat „Die Linke“ mehr Stimmen bekommen, jedoch nicht nur ..
Sie hat sich zur AfD distanziert und es hat ihr den Rest gegeben.
Da viele politische Themen ähnlich mit der AfD verknüpft waren... Außenpolitik, Migrationspolitik.
Sie hat sich die falsche Zielgruppe ausgesucht.. sie wollte viel für die Rentner tun, aber die wählen größtenteils die CDU und nicht BSW.
Die Linke hat sich gezielt Erstwähler und junge Leute als Zielscheibe ausgesucht und dort gepunktet.
Ich glaube, das Problem war eher, dass sie sich von der Linken distanziert hat... :D
Ja 14 Jahre schön kassiert im Bundestag und dann eher durch Abwesenheit geglänzt. Noch nie ein gewähltes Amt bekleidet oder ein Mandat.
Jetzt muss sie wohl noch mehr Bücher verkaufen und täglich ins TV, um diesen Verdienstausfall zu kompensieren.