Ist der Begriff "woke" eher für euch ein negativer oder ein positiver Begriff?
- Der Begriff stammt aus dem afroamerikanischen Englisch („stay woke“) und bedeutete: Sei wachsam gegenüber rassistischer Unterdrückung.
- Er wurde in der US-Bürgerrechtsbewegung und später in der „Black Lives Matter“-Bewegung populär.
Bespiele im Gebrauch:
Positiv: „Sie ist woke, weil sie sich für Gleichstellung und Antirassismus starkmacht.“
Kritisch: „Diese Firma ist nur noch woke – alles dreht sich um Gender und Diversität.“
95 Stimmen
16 Antworten
War mal positiv. Heute aber negativ konnotiert. Bzw das Wort wurde/wird missbraucht.
Das Problem ist ja, dass der Begriff ursprünglich etwas Positives bezeichnete (da hat man sich beschwert über Polizeigewalt in den USA, die sich sehr oft gegen Schwarze gerichtet hat). Nur ist man dann später (vor allem hier in Europa) dazu übergegangen, diesen Begriff negativ umzudefinieren.
Sieht man auch hier auf GF.
Ich persönlich nutze den Begriff aber nicht, ich bevorzuge deutsche Begriffe.
Man kann alles auf Deutsch erklären, ohne "woke" oder "canceln" benutzen zu müssen.
Ich hasse Opfer-Täter-Umkehr. Es ist immer noch richtig, auf übertriebene Polizeigewalt aufmerksam zu machen (und dennoch zugleich darauf hinzuweisen, dass gerade die deutsche Polizei in überwiegender Anzahl korrekt handelt).
Ich bin zu alt dafür. Woke ist ein Begriff, der für mich keine Relevanz hat.
Gerechtigkeit ist eher mein Thema. Also anständige Behandlung eines jeden Menschen, unabhängig von Herkunft, Status, Hautfarbe, etc.
Ich behalte keinen Chaoten, nur weil er in eine dieser Kategorien passt. Die Leistung muss schon erbracht werden. Bei Schlechtleistung fliegt jeder raus.
Beruflich und privat.
Du machst in deinem Fragetext meiner Meinung nach schon sehr gut darauf aufmerksam, was an diesem Begriff und seiner heutigen Verwendung schwierig ist.
Menschen interpretieren heutzutage in diesen Begriff hinein, was sie wollen: Klimaschutz, LGBTQ, Parteien oder gleich sämtliche linke Politik.
Dabei wird der historische Kontext völlig außen vor gelassen und der Begriff wird von Rechts als Kampfbegriff instrumentalisiert und sich von links als eigentümlich angeeignet.
Die National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) hat eine Resolution verfasst mit dem Titel Reclaiming the Word “Woke” as Part of African American Culture. Sie ermutigt, den Begriff historisch korrekt zu verwenden und der Meinung schließe ich mich an. Leider passiert das derzeit relativ wenig.
Egal, ob man das, was dahinter steht, positiv oder negativ bewertet: Der Begriff hat für mich eindeutig eine abwertende Konnotation und wird auch so verwendet.