Gibt es eine objektive Moral?
Wenn man sich die Sache mal argumentativ anschaut so kommt man nicht drumherum, eine willkürliche netzbegründung für jede Moral zu verwenden. Daher ist es meiner Sicht nicht möglich, von einer objektiven Moral zu sprechen.
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Wenn du diese Ansicht vertrittst, dann kommst du aber schnell in Not, wenn du einem Mörder erklären willst, dass es gerade nicht okay ist, dich umzubringen.
Denn wenn es keine objektive Moral gibt, ist jede Moral beliebig. Und damit ist der Mörder auch nicht im Unrecht, wenn sein Moralsystem das so vorgibt.
Aus diesem Grund sind oder waren die meisten Philosophen auch Anhänger einer objektiven Moral und haben versucht, diese auf unterschiedliche Wege herzuleiten.
Für mich zeigt gerade die Tatsache, dass solche Dinge wie Mord und Diebstahl in jeder menschlichen Gesellschaft weltweit und unabhängig voneinander seit jeher als verwerflich angesehen wurden, dass es so etwas wie eine naturgegebene objektive Moral geben muss, die jedem Menschen inhärent ist. Welches philosophische System dann dies am überzeugendsten herleitet, muss jeder für sich selbst entscheiden.
Ja, die Konsequenzen daraus sind wahrscheinlich eine Herausforderung, aber dennoch ist es mit unserer gesellschaftsform in Einklang zu bringen schätze ich. Wäre aber ein komplexes Thema
Das klingt für mich aber nach "es ist nicht, was nicht sein darf", wenn man schon voraussetzt, dass es ein Objektive Moral gibt. Ich sehe einfach keine Möglichkeit, wie man dieses logische argumentieren soll. Denn jedes Kriterium, was ich aufstelle, um eine Moral als objektiv zu erheben stelle ich auf. Und die Frage nach Objektivität kann naheliegenderweise nicht subjektiv sein.
Objektiv kann aber nur der Beobachter, der das Eine-Grosse-Ganze erfasst. Und nur die Situation sieht. Der nur der Situation gibt zum Gelingen. Ohne an sich zu denken.
Nochmal: Nur der Beobachter, der sich selber dabei vergisst, kann nur objektiv sein.
Sobald jemand an sich und andere denkt, ist er subjektiv.
Deshalb sagen manche: Mehrere Wahrheiten. _ Nein, es gibt nur 1 Wahrheit, die für alle wahr ist. _ Mehrere Wahrheiten sind nicht Wahrheit, sondern Befindlichkeiten.
Objektive Wahrheit ist auch die Intelligenz:
Bewerten ist immer subjektiv.

Eigentlich Jein.
Moral ist ein schwieriger Begriff, weil er auf mehrere Phänomene gleichzeitig hindeutet.
Ich trenn dabei einfach zwischen innen und außen um mir selbst klar zu machen, was es damit auf sich hat. Emanuel Kant sprach vom moralischen Gesetz in mir. In meinen Augen existiert in uns ein "Moralorgan"/"Moralaperat". Man spührt selbst was falsch und richtig ist und wenn dieses Instrument nicht nicht durch dogmatische Erziehung beschädigt wurde, nicht durch Konditionierung ausgehebelt und nicht durch akute innere Beweggründe und Parteilichkeiten torpediert wird, dann lässt sich da drin große Gemeinsamkeit und Schnittmengen finden und es sieht danach aus als ist daß was wir als falsch und richtig empfinden in der Tiefe das gleiche.
Sobald wir versuchen das in Worte zu gießen und daraus Regeln zu bilden wird es schwierig und man landet früher oder später in Idealismen und Ideologien. Kant versucht dann weiter über den Begriff der inneren Maximen der Handlung das sog. "Verallgeminerbare" den Moralbegriff im Inneren zu Ankern, doch sobald ich Moral nach außen trage entstehen dadurch Übergriffigkeiten und der Streit um die Wertigkeiten von Werten. Allein schon das bilden von Prinzipien und Kategorien bringt das theoretisch Objektivierbare, die "ungeschriebenen inneren Gestzmäßigkeiten" ins wanken.
"Nein" - jegliche Moral wurde vom Menschen geschaffen - entspricht in etwa den Thesen des Konstruktivismus. Das erzeugt Beliebigkeit. Es ist aber nicht alles beliebig. ZB bewerte ich persönlich jegliche Form von Handlungen, die ich als übergriffig empfinde als schlecht (unmoralisch) und jeder andere macht das für sich genauso.....