Findet ihr das richtig, dass Gutverdiener mehr Sozialabgaben leisten sollen?
Ich finde die Idee gut. Wer mehr verdient, sollte dementsprechend auch mehr zur Gesellschaft beitragen.
48 Stimmen
9 Antworten
Es ist bereits jetzt so das Gutverdiener mehr Abgaben zahlen, aber eben nicht progressiv. Und was nun angedacht ist ist die Anhebung der Beitragsbemessungsgrenzen. Das ist nichts unübliches und auch geboten. Das führt dazu das Gutverdiener, die über der Beitragsbemessungsgrenze liegen (so wie ich z.B.) einen größeren Anteil ihres Gehaltes (aber prozentual immer noch weniger als die die unterhalb der Grenze liegen) an Sozialabgaben leisten müssen.
Es gibt keinen nachvollziehbaren logischen Grund überhaupt für Beitragsbemessungsgrenzen. Ausser erfolgreicher Lobbyarbeit für Reichen-Privilegien.
Ja natürlich. Und auch die Milliardäre und Millionäre sollten endlich anteilig ihren Beitrag leisten, anstatt Beispielsweise ihre Knete in Stiftungen zu bunkern, die in D. lächerlich besteuert werden...
Moin,
Ja. Und der Grund ist ganz einfach.
Eine Gesellschaft ist immer ein Gefüge von Wechselwirkungen.
Wenn alle "Häuptlinge" werden wollten und könnten - wer wären dann die "Indianer"?
Wer "Karriere" macht kann dies nicht ohne die vielen, die keine Karriere machen. Wer sich Wohlstand, Position und Einfluss schafft kann dies nicht, ohne die namenlosen Millionen, die die Ressourcen schaffen, auf denen er seinen Erfolg aufbaut.
Ja, man kann besondere Verantwortung, besonderes Engagement und besondere Funktionalität und Mehrwerteffizienz für die Gesellschaft auch besonders entlohnen.
Aber niemand kann von sich behaupten, dass er alle Ressourcen, die er nutzt, um sich diese Position zu erarbeiten ebenfalls selbst geschaffen hat.
Insofern ist das eigene Emporkommen, neben den Einflüssen von Zufall zur passenden Zeit am passenden Ort mit den passenden Umgebungsbedingungen zu sein immer auch mit der Zuarbeit zahlloser anderer verbunden, deren namen eben nicht in der unmittelbaren, naiven Selfmade-Bilanz auftauchen.
Insofern ist das Glück einer erfolgreichen Selbstentwicklung immer auch verbunden mit der Zuarbeit der anderen in der Gesellschaft.
Das ist das grundlegende Netzwerk überhaupt und deshalb gibt es eine unauflösliche ethische Verbindung zwischen individueller "Karriere" und >Gemeinwohl<.
Das steht im Übrigen auch so im Grundgesetz - zusammengefasst: "Eigentum verpflichtet".
Was wir als Gesellschaft neu definieren müssen weil es offensichtlich systemisch bedingt aus dem Ruder läuft ist die Frage: Wieviel Wohlstandsabstand zwischen "Karriere" und "Zuarbeit" ist im Maximum überhaupt noch ethisch vertretbar und mit welchen sozioökonomischen gesellschaftspolitischen Mechanismen steuern wir ein Balance im Unterschied, der noch als >Gerechtigkeit< definiert und anerkannt werden kann.
Prinzipiell ja, aber:
Wir reden viel zu oft über die Gutverdienenden, die arbeiten aber oft für ihr Geld (Bsp. Ärzte), trotzdem sollten starke Schultern natürlich mehr tragen.
Wir vernachlässigen aber die, die nicht arbeiten und trotzdem wahnsinnig viel haben viel zu sehr. Wir müssen uns viel mehr auf Vermögen konzentrieren. Jemand der Milliarden von seinen Nazi-Großeltern geerbt hat, die Zwangsarbeiter ausgebeutet haben, hat heute zwar Milliarden - aber kein Einkommen, das sozialversicherungspflichtig wäre. Der lebt einfach von den Zinsen seines Vermögens und zahlt quasi keine Steuern.
Gruß
Eragon
es ist natürlich eine sehr einfache "Lösung"den erfolgreichen den Erfolg zu nehmen und es einfach so den erfolglosen zu geben . hat Sozialistisch-Kommunistische parallelen. also Nein es ist absoluter Mist
Das ist ein gern erzählter Mythos. Er ist eine Lüge.
Niemand will den Erfolgreichen den Erfolg nehmen. Niemand will den Erfolglosen etwas geben.
Ein Land ist eine Solidargemeinschaft. Irgendwie muß die Infrastruktur bezahlt werden und irgendwie müssen Lebensrisiken abgesichert werden.
Siehe bitte meine Antwort.