Befürwortet ihr dezentrale Stromversorgung , Energie in kleinen selbstständigen Energiekommunen vor Ort
20 Stimmen
9 Antworten
Kleinteilige Systeme sind im Sinn einer Schwarmintelligenz erstaunlich funktionstüchtig.
An großen Anlagen und Verteilungssystemen wird aber kein Weg vorbeiführen, weil in industriell geprägten Gegenden weit mehr Strom verbraucht wird als dort vor Ort erzeugt werden kann.
Beides hat nebeneinander seine Berechtigung.
In der Zukunft wird sich Energiegewinnung immer mehr auf besonders windige und besonders sonnige Gegenden konzentrieren (für WKAs und Solarkraftwerke) und dann mit Stromautobahnen verteilt werden müssen. Das ist gar nicht anders möglich, wenn man mittelfristig den Anteil an grüner Energie vergrößern will.
Lokale Energiegewinnung kann allenfalls zusätzlich dazu funktionieren aber auf keinen Fall reicht diese aus um den immer weiter steigenden Energiebedarf zu decken.
Grundsätzlich bin ich ein Fan dezentraler Strukturen, weil die gegen Schocks und Ausfälle resistenter sind, als zentrale Strukturen und eben nicht alles lahmliegt, wenn ein paar zentrale Schaltstellen ausfallen.
Das Problem beim Strom ist nur, dass die Gewinnung sich nicht überall gleichmäßig verteilen lässt.
Bei den fossilen Energieträgern benötigt man Kraftwerke, die wiederrum irgendwie mit Brennmitteln beliefert werden müssen, im Fall von Kohle, braucht das idealerweise Kanäle oder schiffbare Flüsse um Material heran zu bekommen, im Fall von Gas oder Öl, braucht das Anschlüsse an entsprechende Pipelines oder Häfen, über die das angeliefert werden kann.
Bei Solarenergie ginge es vielleicht in gewissem Maße, bei Windenergie liegt ein großteil der Kapazitäten zur Gewinnung bei den Windparks in Norddeutschland und an der See, wo sie wegen der Windverhältnisse auch sinnvoll weil besonders effektiv sind, dann braucht man aber eben Stromtrassen um das nach Süden zu verbringen, weil Überschüsse im Norden zu haben ja keinen Nutzen bringt, wenn der Süden gleichzeitig Defizite hat.
Energieversorgung dezentraler zu organisieren, wäre vllt in gewissem Maße (z.b auf ebene der Bundesländer) machbar, wenn man das mit der Kernfusion auf die Reihe bekommt, wo man für Kraftwerke nich in dem Maß an transportlogistik für Brennstoffe oder lange Stromtrassen gebunden wäre. Aber ohne dem, wirds nicht gehen.
Wobei die Dezentralisierung nicht das ziel sein sollte. Es ist die logische folge wenn man vergleichsweise wenige Mega-Kraftwerke durch (nach KW-Erzeugung) viele kleinere Anlagen ersetzt.
Und das passiert alleine schon durch die Notwendigkeit Co2-Emissionen ein zu sparen. Diese Notwendigkeit wird interesanterweise außerhalb von Deutschland und der USA nicht angezweifelt.
Grundsätzlich sollte das Stromversorgungsnetzt so breit wie möglich aufgestellt sein
Und gegen kleine Dezentrale Erzeugung ist bei richtiger Planung auch nichts einzuwenden
Trotzdem braucht es ein großes Netz darüber