Ab wann habt ihr angefangen, nach der neuen Rechtschreibform zu schreiben? Oder benutzt ihr noch die alte Rechtschreibung?
Die Rechtschreibreform war im Jahr 1996 und wurde 1998 angenommen – aber die wenigsten fingen ab 1996 oder 1998 an, „dass“ zu schreiben, anstelle von „daß“.
Laut Google Ngram überholte „dass“ „daß“ erst ab Anfang 2002 – und da zählen nur Bücher, Bedienungsanleitungen oder aber auch Unternehmen wie beispielsweise Microsoft übernahm die neue Rechtschreibreform schon recht früh, nämlich bereits ab etwa Sommer 1998 oder etwas früher (bei Windows 95 und NT 4.0 wurde noch die alte Rechtschreibung verwendet, ab Windows 98 wurde bereits die neue Rechtschreibreform übernommen).
Bei inoffiziellen Situationen hielte die ältere Rechtschreibung vor 1996 wahrscheinlich noch etwas länger als bei Büchern, Unternehmen,…
Auch Wörter wie „plazieren“, „Pußta“, „potentiell“, „Schiffahrt“, „wieviel“ und „aufwendig“ wurden nach der Rechtschreibreform von 1996 in „platzieren“, „Puszta“, „potenziell“, „Schifffahrt“, „wie viel“ und „aufwändig“ angepaßt. Und tausende andere Wörter waren ebenfalls von der Rechtschreibreform betroffen, auch Zeilentrennungen waren betroffen, beispielsweise wurde „Zuk-ker“ in „Zu-cker“ umgeändert.
Weitere Beispiele siehe hier: https://de.m.wiktionary.org/w/index.php?limit=500&offset=0&profile=default&search=Sie+ist+nach+der+reformierten+Rechtschreibung+von+1996+nicht+mehr+korrekt.&title=Spezial:Suche&ns0=1
Auch interessant: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Reform_der_deutschen_Rechtschreibung_von_1996/Neuerungen
Ab welches Jahr habt ihr nach der neuen Rechtschreibung geschrieben? Oder gebraucht ihr auch im Jahr 2025 noch die alte Rechtschreibung?
15 Stimmen
4 Antworten
Ich war genau zu dieser Zeit in der Grundschule. Es kann schon sein, dass ich einzelne Worte umlernen musste. Aber so richtig präsent war und ist bei mir nur die "neue" Rechtschreibung.
Ich habe damals auch gar nicht verstanden, dass das eine größere Sache war. So als naives Kind habe ich einfach angenommen, dass das halt alle paar Jahre mal passiert.
Puh, gute Frage.
Leider kann ich nicht wirklich sagen wann ich begonnen habe die neue Rechtschreibung bewusst anzuwenden.
Ganz sicher bin ich aber, dass ich gerade die Regelung für ß und ss ganz schnell in Fleisch und Blut hatte. Es ist so viel logischer und einfacher zwischen kurz- und langgesprochen zu unterscheiden.
Bei Schifffahrt und Pappplatten bin ich der Meinung, dass diese schon immer so geschrieben wurden, nicht erst seit 1996. Das ist aber nur mein Empfinden, ob es so ist, kann ich nicht wirklich beantworten.
Ab sofort. Schließlich war ich zu der Zeit Lehrer und es wäre ja absurd gewesen, sie privat zu ignorieren und gleichzeitig im Unterricht zu lehren.
Gerade die Sache mit dem „dass” bzw. die neuen Regelungen zum „ß” waren sehr sinnvoll und längst überfällig. Andere Regelungen wie die zur Getrennt- und Zusammenschreibung oder zu optionalen Kommas waren da schon weniger leicht zu akzeptieren. Ebenso fand ich den Umgang mit Wörtern aus anderen Sprachen fragwürdig, in deren Folge aus dem Delphin ein Delfin wurde und die fremdsprachliche Herkunft verschleiert wurde. Es gab sogar eine kurze Periode, in der aus „Couch” eine „Kautsch” werden sollte.
Wie alte leute schreiben, interessiert niemanden. (Es interessiert auch niemanden, dass eine mehrheit weder die alte noch die neue rechtschreibung beherrscht.) CrankymonkeyX1 «leugnet» die rechtschreibreform von 1996. Er kann sie nicht leugnen, weil er nichts dazu zu sagen hat. An die amtliche schulrechtschreibung müssen sich die schüler während des unterrichts halten, sonst niemand. Da schüler älter werden und alte leute sterben, ist jede rechtschreibreform erfolgreich.
Dazu kommt, dass sich die sehr magere rechtschreibreform in der praxis fast nicht auswirkt, was CrankymonkeyX1 unfreiwillig beweist. Seine frage besteht aus 219 wörtern und einigen satzzeichen. Es gibt genau 1 stelle, wo sich die reform auswirkt. 4 andere stellen sind grammatikalisch und ortografisch unabhängig davon fehlerhaft. Also 4 zu 1 für die neue rechtschreibung.
Ich «leugne» übrigens die einführung der substantivgrossschreibung im barock.