Was war eigentlich der genaue Grund dafür, daß man bei der ungefragten Rechtschreibreform beschlossen hatte, "daß" mit "ss" zu schreiben?
Ich vermag nämlich keinen Vorteil und keine Verbesserung darin zu sehen.
5 Antworten
Durch den Wegfall von "ß" wurde die Regel stark vereinfacht. Früher musste man die Morphologie von Wörtern begreifen oder aber sich eine komplizierte Regel merken, um Wörter entweder mit "ss" oder "ß" korrekt schreiben zu können.
Früher: der Kuß, aber die Küsse - er küßt, er küßte, aber ich küsse - das Schloß, aber die Schlösser - der Schoß und die Schöße. Regel 1: Nach langem Vokal schreibt man immer "ß". Regel 2: Nach kurzem Vokal schreibt man nur dann "ß", wenn es am Wortende oder in der Wortmitte vor einem Konsonanten steht. (Zwischen zwei Vokalen schreibt man nach kurzem Vokal "ss".)
Heute: der Kuss, die Küsse - er küsst, er küsste, ich küsse - das Schloss, die Schlösser - der Schoß, die Schöße. Regel: Nach kurzem Vokal schreibt man "ss", nach langem Vokal "ß".
Das ist m. E. die einzig wirklich sinnvolle Erleichterung durch die Rechtschreibreform. Alles andere hat eher zu mehr Konfusion beigetragen. Inzwischen wissen auch viele, die früher korrekt schreiben konnten, nicht mehr, was richtig oder falsch ist.
Das ist ja ein ganz anderes Thema: Was, das, es, Bus, Globus - Gans, Hals, eins - Glas, Mus, abstrus, los, Moos etc. etc.
Es geht hier nur um die Differenzierung "ss/ß".
Regel: Nach kurzem Vokal schreibt man "ss", nach langem Vokal "ß".
Mus
Es ist erlaubt zu lachen 👏🏻 hier war ein Witz. (manche Deutsche muss man daran erinnern ^^)
LG
Und dann gibt's das Wort (Apfel)mus
Ein längeres U gibt's fast nicht im deutschen 😅
Doch, es gibt im Deutschen noch die Kuh, den Schuh, die Uhr, die Fuhre etc. Der phonetische Doppelpunkt kann diese feinen Unterschiede in der Länge des Vokals leider nicht darstellen [ kuː / ʃuː / uːɐ̯ / 'fuːrə ]. Es gibt nur lang [muːs] Mus oder kurz [mus] muss.
Stand letzteres genau in der Absicht der Entscheidungsträger?
Aber wie auch immer, wer aus dem Volk hatte eigentlich geschrien "Ich will eine Rechtschreibreform/eine Vereinfachung!"?
- Ich vermute, dass die Entscheidungsträger nicht beabsichtigten, eine derart vernichtende Beurteilung ihrer Bemühungen wie von mir zu erhalten.
- Ich habe niemanden eine solche fordern hören.
Meine insgesamt schlechte Beurteilung der Rechtschreibreform schließt aber nicht aus, dass ich die Vereinfachung der "dass/daß"-Regel begrüße. Ich selbst hätte diese Vereinfachung allerdings nicht gebraucht.
wer aus dem Volk hatte eigentlich geschrien "Ich will eine Rechtschreibreform/eine Vereinfachung!"?
Wir! Unser verein Bund für vereinfachte rechtschreibung wurde vor 100 jahren gegründet, weitere reformvereine vorher und nachher. Reformvereine (für die jeweiligen sprachen) gibt und gab es auch in England, den USA, Australien, Niederlande, Belgien. Ausserdem haben sich immer und überall sprachwissenschafter gedanken darüber gemacht, wie eine zweckmässige rechtschreibung aussehen soll. Die akzeptanz im volk für die geltende rechtschreibung lässt sich ja auch leicht überprüfen: mit der schreibkompetenz. Die zeigt: Das volk will vielleicht keine neue rechtschreibung, aber es will auch die alte nicht. ;-)
"Wir"
Ja, wie viele seid ihr denn?
Und Psychomaschen nach der Umerziehung durch die Alliierten, sind nicht wirklich repräsentativ für einen tatsächlichen Willen. Will heißen: Das deutsche Volk hat sich leider angewöhnt, mitzumachen und seinen eigentlichen Willen zu verbergen, weil es wegen der Umerziehung und der daraus resultierenden Weitererziehung glaubt, es müsse so handeln. Aber wirklich das zu tun was man selbst will, das wird leider im deutschen Volk unterdrückt.
Die haben das geändert, weil sie die Regeln für ‚ß‘ und ‚ss‘ vereinfachen wollten. Nach kurzen Vokalen wie bei ‚dass‘ schreibt man jetzt immer ‚ss‘. Sollte das Lernen leichter machen, aber viele fanden die Änderung unnötig.
Der Hauptgrund war, eine einfache Regel zu haben, wann ß und
wann ss geschrieben wurde. Die lautet jetzt: Nach langem Vokal
und Doppelvokal bleibt ß stehen, sonst wird es zu ss.
Bsp.: Riß --> Riss, aber saß --> saß.
Sehe ich auch nicht, aber man hatte beschlossen, dass nach einem kurz ausgesprochenen Vokal dann eben 2 s kommen.
Kuss, Schluss, (aber Bus????) im Vergleich zu Fuß, Gruß
Im Prinzip soll das "ß" wohl nach und nach verschwinden, weil die anderen europäischen Sprachen so was nicht haben.
Bus kommt aus dem Lateinischen (omnibus = für alle), deshalb kein Doppel-s
man hat dei Regel für SS vs ß vereinfacht: nach kurz gesprochenem Vokal kommt jetzt IMMER ss - früher gabs de Ausnahme: am Wortende auch nach kurzem Vokal ß
Hat natürlich wiederum den Nachteil von längeren Wörtern.
da gibts nix zu verwechseln! "das" kann man durch "welches" ersetzen, "dass" nicht!
Und dann gibt's das Wort (Apfel)mus
Ein längeres U gibt's fast nicht im deutschen 😅