Heute war ich zum ersten Mal in München. Am Abend entschied ich mich für einen Spaziergang rund um den Hauptbahnhof. Die moderne Bahnhofshalle, die derzeit im Umbau ist, wirkte auf den ersten Blick geordnet – nur wenige Obdachlose waren zu sehen. Doch als ich weiter nach hinten ging, stieß ich auf eine alte, verlassene Bahnhofshalle.
Kein Licht, nur Dunkelheit und Schatten. Links und rechts lagen Menschen, zusammengerollt auf dem kalten Boden, eingewickelt in Pappe, die kaum Schutz bot. Der Gestank in der Luft war unerträglich – modrig, drückend, fast wie Verwesung. Mir wurde schlecht, ich musste würgen. Dieser Anblick, diese Szenerie – sie bleibt mir im Kopf. Verdammt. Einige von ihnen haben sogar gestöhnt, die hatten schmerzen. Es hat nach Leichen gestunken. Die Behörden wissen alle Bescheid, weil die Halle ist für alle frei zugänglich. Viele nutzen es als Durchgang.
Ich bin zum Yorma und hab Butterbrezen und Cola gekauft. Ich musste es in der Mitte abstellen, weil der Gestank nicht auszuhalten war. Sie haben es gesehen und zwei haben es geholt.