Ich bin 20 Jahre alt, männlich und wiege derzeit 142 kg. Ich lebe mit einer Autismus-Spektrum-Störung, was meinen Alltag zusätzlich beeinflusst. Seit einiger Zeit habe ich Schwierigkeiten mit meinem Essverhalten. Jeden Tag esse ich eine halbe Packung Nougat Bits und zusätzlich viele andere Süßigkeiten wie Eis oder Snickers. Besonders nach der Arbeit oder der Berufsschule überkommt mich oft ein starker Drang, genau diese Sachen zu kaufen – fast wie ein Zwang, den ich nicht kontrollieren kann. Noch die Sache mit dem Sport ich gehe seit 8 Monaten ins Boxtraining und am Anfang war es Super 2 mal die Woche für 5 Monate. Dann was 2 wochenlang krank und dann 1 mal die Woche für so einen Monat und dann vielleicht 2 mal im Monat, weil ich wurde wieder Träge. Ich bin jemand der sich sehr schnell anpassen kann, aber dafür sehr langsam neu anzupassen. Da Fragen sich die Leute dann immer wo warst du schon wieder. Ich muss auch zugeben ich habe wenig Disziplin.
Mittags esse ich meist in der Mensa, aber das ist nicht das Problem. Viel mehr sind es die ständigen Gedanken an Süßes, die ich einfach nicht loswerde. Ich möchte so gerne aufhören damit – wirklich – aber es gelingt mir einfach nicht. Ich denke oft daran, wie mein Körper sich verändert hat, wie viel Gewicht ich zugenommen habe, und frage mich, was gewesen wäre, wenn ich früher konsequenter mit Sport und Ernährung gewesen wäre. Doch all das sind nur Gedanken, und die Realität sieht anders aus.
Ich habe schon unzählige Male mit ChatGPT darüber gesprochen, wie ich wieder zu meiner alten Form zurückkommen kann – oder sogar besser werden könnte. Doch jedes Mal, wenn ich meinen Körper im Spiegel sehe oder draußen unter Menschen bin, überkommt mich ein Gefühl von Scham, Traurigkeit und Selbstzweifeln. Mein Bauch ist riesig geworden, und Kleidung in meiner Größe zu finden, wird immer schwieriger. Ich meide Läden, weil es peinlich ist, nichts Passendes zu finden.
Dann sind da noch die Kommentare von außen – zum Beispiel von meiner alten Mathelehrerin oder meinen Großeltern, die mir sagen, ich solle auf mein Essen achten. Natürlich meinen sie es nicht böse, aber es verstärkt dieses Gefühl der Schuld und des Versagens. Theoretisch weiß ich, was zu tun wäre: weniger essen, mehr Bewegung – der Bauch würde schon verschwinden. Doch praktisch ist das eine ganz andere Herausforderung. Die Sucht nach Essen, die Schuldgefühle danach und die vielen belastenden Gedanken aus der Vergangenheit ziehen mich immer wieder runter. Seit 1 Jahr fühle ich mich so.
Ich frage mich oft: Was ist eigentlich los mit mir?