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Unterschiede zwischen Septuaginta und Masoretentext?

Stimmt es, dass die Septuaginta zu einem erheblichen Teil vom masoretischen Text abweicht und teilweise sogar absichtliche Verfälschungen aufweist? Dies soll sogar mit den Qumran-Funden belegbar sein.

Folgenden Kommentar hier auf Gutefrage habe ich gefunden, welcher mich zu dieser Frage animiert hat:

In Höhle 4 wurden 157 fragmentarische Bibeltexte geborgen, darunter alle Bücher des hebräischen Kanons mit Ausnahme von Esther (und Nehemia, das damals mit Esra als ein Buch betrachtet wurde). Diese Fragmente aus Höhle 4 enthüllten schließlich eine andere Geschichte über die Abschrift und Überlieferung der alttestamentlichen Schriften. In einigen Fällen, insbesondere bei 1-2 Samuel, Jeremia und Exodus, brachten die Fragmente Formen oder Neufassungen der biblischen Bücher ans Licht, die von der mittelalterlichen masoretischen Tradition abwichen. So stellte sich beispielsweise ein Text als eine kürzere hebräische Form von Jeremia heraus, die bisher nur in ihrer griechischen Fassung in der Septuaginta bekannt war.

Ein weiterer Text aus Höhle 4, der in paläohebräischer Schrift verfasst ist und auf das frühe zweite Jahrhundert v. Chr. datiert wird, enthält die wiederholte erweiterte Form des Exodus, die bisher nur in samaritanischen Schriften bekannt war

("The Dead Sea Scrolls and the Bible: After Forty Years", America, 31. Oktober 1987, S. 302)

Diese "andere Geschichte", die durch die Entdeckungen in Höhle vier in Qumran erzählt wird, ist eine Geschichte, über die auffallend geschwiegen wurde

Die Entdeckungen in Höhle vier zeigen uns, dass nicht nur Fehler gemacht wurden, sondern dass auch Textänderungen wahrscheinlich mit Bedacht vorgenommen wurden.

eine Analyse des Jeremia-Manuskripts wird ausreichen, um die Behauptung zu widerlegen, dass wir angeblich einigermaßen sicher sein können, dass der heutige Text der Bibel angeblich im Wesentlichen derselbe sei wie der in den "ursprünglichen Autographen".

Schon lange vor den Entdeckungen in der Höhle Vier in Qumran wussten die Gelehrten, dass sich der masoretische Text von Jeremia erheblich von der griechischen Version in der Septuaginta unterscheidet. Einige Abschnitte des masoretischen Textes fehlten in der Septuaginta völlig, und andere Abschnitte waren anders geordnet.

Jeremia 27,19-22; 33,14-26; 39,3-14; und 48,45-47 sind Abschnitte im masoretischen und verschiedenen englischen Texten, die in der Septuaginta nicht enthalten waren.

Die organisatorische Umstrukturierung ist zu komplex, um sie im Detail zu erörtern, aber in der Septuaginta-Version wurden etwa dreißig Änderungen in der Organisation festgestellt.

Um das Problem dieser Abweichungen in der Septuaginta-Version von Jeremia zu erklären, führten die Verfechter der Irrtumslosigkeit die Abweichungen vom masoretischen Text auf eine schlechte Übersetzung zurück, aber nach den Entdeckungen in Höhle vier war diese "Erklärung" schwer, wenn nicht gar unmöglich zu verteidigen. Die Arbeit an der Septuaginta-Version begann in Alexandria um 285 v. Chr., und das in Qumran gefundene Jeremia-Manuskript wurde wie die Jesaja-Rolle auf das frühe zweite Jahrhundert v. Chr. datiert. Die Abweichungen vom masoretischen Text in der Septuaginta-Fassung von Jeremia sind also nicht auf eine unvorsichtige Übersetzung zurückzuführen, sondern auf einen radikal anderen hebräischen Text, der den Übersetzern vorlag.

was für die Septuaginta-Version von Jeremia gilt, gilt im Allgemeinen auch für ihre Versionen der anderen alttestamentlichen Bücher. Sie zeichnen sich durch fehlerhafte Übersetzungen und erhebliche Abweichungen vom masoretischen Text aus.

Christentum, Altes Testament, Bibel, Heilige Schrift

Jesus ist Gott und Gottes Sohn?

Hi Community,

diese Frage habe ich in ähnlicher Art und Weise bereits schoneinmal gestellt, dennoch will ich es mit einem anderen Hindergrund und einem besseren Vorwissen erneut tun.

Wie wahrscheinlich viele in diesem Bereich von GF wissen, lehnen die Zeugen Jehovas die Trinitätslehre strikt ab und sehen Jesus als Sohn Gottes. Auf der anderen Seite geben sie vor nur nach der Bibel zu leben. Doch es gibt genug Verse in denen Jesus sagt, dass er Gott ist:

[20] Wir wissen aber, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns Verständnis gegeben hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen. Und wir sind in dem Wahrhaftigen, in seinem Sohn Jesus Christus. Dieser ist der wahrhaftige Gott und das ewige Leben.
1.Johannes 5,20

Oder:

[1] Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus.
2.Petrus 1,1

Oder auch:

[30] Ich und der Vater sind eins. 
Johannes 10,30

Oft kommt dann die Nachfrage warum Jesus dann Sohn Gottes genannt wurde bzw. sich selber nannte. Nun ja der Grund ist einfach. Seine Geburt wurde von Gott bewirkt, geboren wurde er von einem Menschen. Und genau wegen dieser Geburt durch einen Menschen gepaart mit dem Wirken Gottes bekam er den Namen Sohn Gottes.

Nach diesen Dingen als Vorgeschichte komme ich nun zur Frage. Warum gibt es so viele Menschen, die sagen, dass sie die Bibel zum Vorbild haben und dann aber behaupten Jesus sei nicht Gott obwohl es klar in der Bibel steht. Für mich macht das keinen Sinn.

Mfg

DerEineHalt08

Kirche, Christentum, Zeugen Jehovas, Altes Testament, Bibel, Dreieinigkeit, Evangelium, Gott, Jesus Christus, Theologie, Neues Jahr, Trinität

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