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Was haltet Ihr von dem Sprichwort "Der Klügere gibt nach."?

Antworten auf meine Fragen der vergangenen ca. drei Wochen zeigten mir in interessanter Weise, wie unterschiedlich Menschen auf Fragen reagieren. Damit meine ich NICHT etwa die Unterschiedlichkeit der Ansichten, die ja selbstverständlich ist / sind, sondern die große Spanne zwischen deutlich sichtbarer Freundlichkeit über nüchterne Sachlichkeit bis hin zu den Reaktionen Neunmalkluger, die selbstgerecht bis überheblich auf meine Anliegen NICHT eingehen, sondern denen es Lust zu bereiten scheint, mich irgendwie mit Aussagen, die kaum als Antworten zu bezeichnen sind, zu provozieren. Sei's drum. Mich ficht Derartiges nicht an. - Nur ein Beispiel: Anstatt mich höflich um Quellenmaterial zu bitten, das ich nur allzu gern nachgeliefert hätte, wurde mir (aggressiv) vorgeworfen, keine Verlagsdaten, Jahreszahlen der Veröffentlichung etc.genannt zu haben.

User/innen mögen mir diesen kurzen Ausflug verzeihen.

Die Thematik dieses Sprichworts interessiert mich besonders DESHALB so sehr. weil ich kaum ein anderes kenne, von dem es so unterschiedliche Ansichten bis hin zu geradezu konträren Meinungen gibt. - - - Mein Lieblingsautor, der weise irische Philosoph G.B. Shaw, hat dazu seine ganz eigene Einstellung - doch dazu vielleicht später.

Wie also denkt Ihr über dieses Sprichwort, über das sich gar trefflich streiten lässt ?!?!

Menschen, Freundlichkeit, Höflichkeit, Sprüche, Streit, Toleranz, Akzeptanz, Ansichtssache, Sprichwort Bedeutung, Alltägliches Problem

Ausländer sollen sich nicht „anmaßen“, über diese deutsche Ost-West-Geschichte zu urteilen? Was meint ihr dazu?

Moin,

der Lebensgefährte meiner Tante ist gebürtiger Belgier (aus der Nähe von Antwerpen), der allerdings schon seit fast 30 Jahren in Deutschland (Düsseldorf) lebt. letztes Wochenende hat er mir auf einer Feier Folgendes erzählt:

Er muss von Zeit zu Zeit beruflich herumreisen und war vor einiger Zeit für ein paar Tage geschäftlich in Leipzig. Mit dortigen Geschäftskollegen gab es offenbar einen geselligen Abend und irgendwie kam da eine Konversation wohl auch auf diese innerdeutsche Ost-West-Sache zu sprechen. Also diese Dinge vom stets unzufriedenen „Jammer-Ossi“, der angeblich seit der Wiedervereinigung überwiegend benachteiligt würde und dem arroganten „Besser-Wessi“, der alle Vorteile hätte.

Mein angeheirateter Onkel meinte daraufhin wohl offen und ehrlich, dass er das alles als Nicht-Deutscher für absolut lächerlich und unbegründet halten würde und er nicht verstehe, warum sich ein bestimmter Prozentsatz der deutschen Bevölkerung mit dem anderen auch nach so langer Zeit einfach nicht vertragen könne. Das sei in seinen Augen alles eher Kindergarten.

Daraufhin wurde ein (ostdeutscher) Kollege in dieser Runde auf einmal extrem ungehalten und pampte meinen belgischen Anverwandten regelrecht an, dass er als „Außenstehender“ nichts über die genauen Hintergründe dazu wisse und auf der Basis auch gar nicht beurteilen könne, warum das so sei. Es gab ein etwas hitziges Hin und Her, dass darin endete, dass der Leipziger Kollege sagte, die Meinung meines Anverwandten interessiere ihn nicht und er solle es sich nicht anmaßen über Dinge zu urteilen, von denen er im Grunde keine Ahnung hätte.

Während dieser Debatte kam die Beiden wohl auch kurz auf die ehemalige DDR und die sortigen Lebensumstände zu sprechen. Auch bei diesem Thema wurde meinem Onkel abgesprochen, eine richtige Wertung zu dem alten System fällen zu dürfen mit dem Argument, dass er in ebendiesem niemals gelebt habe und es angeblich kein Stück korrekt beurteilen könne.

Dass mein Onkel einen sehr negativen Eindruck von diesen Geschäftspartnern im Nachhinein hatte, leuchtet ein. „Mega unsympathisch und von sich selber eingenommen, manche von diesen Leutchen“ meinte er neulich.

Diese ganze Geschichte hat mich im Nachhinein irgendwie nachdenklich gemacht. Darf ein „Nicht-Deutscher“ wirklich keine vertiefte Meinung zu diesen Dingen äußern, nur weil er z.B. niemals die DDR von innen gesehen hat? Ist das legitim, einem anderen Menschen so über den Mund zu fahren und ihm quasi die eigene Meinung zu bestimmten Themen abzusprechen?

Was meint ihr dazu? Seht ihr das ähnlich wie dieser ostdeutsche Geschäftspartner und hat da neulich eventuell nur ein an wunder Stelle getroffener Hund gebellt?

DDR, OSSIS, Ostdeutschland, Streit, Ansichtssache, Meinungsverschiedenheit, Wertung, WESSI, Ostdeutsche

Könnt ihr bestätigen, dass manche Verhalten allgemein als beschämend aufgeschnappt werden zu heutiger Zeit?

Mir ist aufgefallen, dass es zur heutigen Zeit viele/immer mehr Menschen gibt, die Verhaltensweisen wie Gesten und alles drum und dran von anderen Leuten als Beobachter oftmals als beschämend, unhöflich oder sonst irgendwie bewerten.

Macht euch auf eine lange und höchstgenaue Wiederspiegelung meiner Meinung gefasst. Wer sich nicht so intensiv mit dem Thema beschäftigt wie ich oder schlichtweg einfach keine langformulierte und möglichst gefüllte Fragen bevorzugt zu beantworten, muss diese hier erst gar nicht in Betracht ziehen. Es liegt nur im Bereich meiner Interessen, über ein spekulierendes Thema lange Texte zu schreiben, was aber nicht bedeutet, ich würde nichts anderes tun.

Ich bin ein ziemlich gewöhnliches Teenager-Girl der jüngeren Gen Z 😄. Ich verbringe am liebsten Zeit mit vielen etwas Älteren, was aber wohl daran liegt, dass ich mit älteren Geschwistern aufgewachsen bin. Mit meiner Lebenserfahrung erweitert sich die Spanne mit der Zeit immer mehr in beide Richtungen.

Dabei sind diese von mir aus gesehen gewöhnliche Angewohnheiten, die man vor 4 oder 5 Jahren höchstwahrscheinlich zu 100% noch als unauffällig und normal bezeichnet hat. Ich persönlich fand diese Zeit deutlich besser und lasse mich immer aus der Ruhe bringen, wenn ich nahezu verstörte wie 🤨-Blicke sehe, auch, wenn mich die betrachtende Person teils für meine Handelsweise in dem Moment nicht einmal verachtet. Ich verstehe eben einfach nicht, wieso man seine Zeit mit diesen verächtlichen Blicken verschwendet, vielleicht kann mir das ja jemand erklären. Dies ist auch der Grund, wieso ich dieses Thema wohl etwas übertreibe und zu sehr darauf eingehe, was aber nichts daran ändert, dass ich nicht aufhören kann, monatelang darüber zu überlegen. Man thematisiert solche Themen mit der Zeit irgendwie nicht mehr.

Ich habe keine wirkliche Antwort von Google bekommen, es kann ja sein, dass ich nicht flexibel bin und schnell alt werde. Ich möchte jedoch nichts an meiner Verhaltensweise ändern, mögen die verschiedensten Zeiten kommen. Mir ist es früher, teils jetzt auch noch mit 15 Jahren durchaus oft unterlaufen, dass mein Selbstbewusstsein durch beschämend aufgeschnappte Reaktionen von besonders auch Gleichaltrigen auf meiner Schule, enorm in den Keller ging, mit dem Anhaltspunkt, dass ich vermutlich schnell alt werde und, zwar mit der Zeit gehe, aber nicht so lange wie viele in meinem Alter auch in Zukunft.

Allerdings habe ich auch ein paar wenige sehr gute Freunde, die Mitte/so langsam auch Beginn Generation Z sind. Sie können mich sehr gut nachvollziehen👍, weshalb es möglich ist, dass die ältere Generation Alpha (manche sogar von 2007 bis 2013) nicht versteht, was ich hier überhaupt meine.

Ich vermute eben, dass das Ganze mit den sich seit Corona ändernden Welteinflüssen zusammenhängt. Im Großen und Ganzen habe ich aber nicht die leiseste Ahnung, wieso man sich deswegen im Verhalten mit Baujahr 2008 noch daran anpasst. Ich habe meine Erlebnisse und Orientierungsweise komplett aus meinen Kindheitserlebnissen und werde damit wahrscheinlich (bzw. hoffentlich) durch mein gesamtes Leben gehen, worauf ich ehrlichgesagt ziemlich stolz bin.

Bei mir in der Kleinstadt/Schule gehören viele in meinem Jahrgang schon der neuen Generation an. Ich habe aber auch nichts gegen diese. Weil ich versuche, sie zu verstehen, ist Recherche dieses Themas gerade mein absolutes Hobby. Ich freue mich deswegen auch sehr gerne auf längere und informativ rationierte Antworten. Ich erwarte allerdings nicht nur lange Antworten, ein paar kurze Antworten sind auch vollkommen in Ordnung.

Ich schließe nicht aus, dass ich mich Jahre bis Jahrzehnte, nachdem ich diese Frage gestellt habe wundere, was meine Ansicht der Gesellschaft ist oder bis dahin eben war, denn ich bemühe mich sehr, immer offen für Neues zu bleiben und durch unnachvollziehbare Reaktionen anderer auf mich meine Laune stets erhalten bleibt.



Es würde mich echt interessieren, ob das manchen von euch auch schon aufgefallen ist, unabhängig davon, in welcher Zeit ihr groß wurdet, stimmt darum bitte gerne hier ab.

Ich würde mich sehr auf Antworten freuen, da ich sogar nachts durch meine Gedanken wachgehalten wurde. 😪

Danke im Voraus schonmal.

PS.: kleine Legende meiner in dieser Frage vorhandenen Anwendung der Schriftarten zum Verständnis

B/fettgedruckt: meines Empfindens nach die neue Sicht von der Gesellschaft von heute, besonders Gleichaltrigen und etwas Jüngeren, aber auch ein bisschen bei allen Leuten, die ich hierbei nicht aufgezählt habe. Ich bin sehr verunsichert, ob das so ist.

I/kursiv: meine Unsicherheit, ob das, was mir aufgefallen ist, auch normal ist, wenn das wirklich so ist, habe ich das Gefühl, dass die Generation Alpha meiner Ansicht nach weniger "cool" sein wird als bisherig gelebte Generationen, jedoch wird dieses Argument dadurch entkräftet, da bisher in jeder vollendeten Generation eine Menge Leute sind, die stolz über die Zeit sind, in der sie aufwuchsen.

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