Zweifel am christlichen Glauben?
In letzter Zeit erlebe ich in mir einen großen Umschwung. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass mein Glauben irgendwie wankt.
Ich weiß nicht wie ich das genau sagen soll, aber ich liebe Gott und will ihn nicht verunglimpfen oder kritisieren. Ich merke allerdings dass meine "Verbindung" zu Gott irgendwie schwächer geworden ist. Ich bete viel weniger, denke viel weniger an Gott und lese viel weniger in der Bibel.
Vor ein paar Monaten war das bei mir ein freudiges Ritual zu beten und über Gott zu meditieren, aber jetzt läuft es mir kalt den Rücken runter wenn ich bemerke dass ich schon wieder vergessen habe zu beten. Obwohl ich z.b heute morgen gebetet habe, würde ich glaube ich heute Abend nicht wissen, ob ich gebetet habe.
Habt ihr eventuell einen Rat für mich? Ich möchte Jesus nicht unbedingt den Rücken kehren, aber ich will auch kein Heuchler im Glauben sein.
14 Antworten
Zweifel kommen vom Teufel, der die Glaubenden in Verwirrung und dann von Jesus / Gott abziehen möchte. Ein Ungläubiger braucht nicht zu zweifeln, da er keinen Glauben hat.
Das Gebet ist das Atmen der Seele. Wenn wir es vernachlässigen, wird unser Glaube matt. Zumindest einmal am Tag sollte Zeit dafür gefunden werden, öfter ist natürlich besser. Denn wir brauchen durch das Gebet die Gemeinschaft mit Gott.
Gleichlautend gilt es für das Lesen der Heiligen Schrift. Sie ist uns von Gott gegeben, wie das Handbuch eines Werkes, das er uns darreicht.
Ein Beispiel: Du kaufst dir ein neues Elektrogerät, egal welches. Es wäre unlogisch, nicht auch die Gebrauchsanweisung zur Hand zu nehmen, um die Funktionen und Sicherheitsvorgaben durchzulesen! Mit der Bibel verhält es sich genau so.
Gleichgesinnte Gemeinschaften zu haben, ist sehr wichtig und wertvoll, um geistlich zu wachsen, - aber sie sollten niemals VOR Gebet und Bibellesen gestellt werden.
Ich habe die Antworten zu deiner Frage gelesen und bin auf einige Beiträge gestoßen, die ich persönlich als ungeeignet empfinde, und zwar, wenn "empfohlen wird", dass das Gebet und Bibellesen nicht sooo wichtig wäre, man könnte statt dessen dies und jenes in der Gemeinde tun. Dazu sagt uns die Bibel ein eindeutiges Wort:
"VIELE werden an jenem Tag* zu mir sagen: Herr, Herr! Haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt, und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben, und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? - Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch niemals gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!" - Matth. 7,22 + 23
Hier geht es zwar konkret um Menschen, die sich erst gar nicht retten lassen wollten, sondern "gleich ins Geschäft einsteigen" wollten. Doch hoffe ich für dich, dass du bereits einen Tag in deinem jungen Leben hattest, an dem zu dem Retter-Heiland deine Sünden bekannt hattest?? Das muss unbedingt ZUERST geschehen, danach alles andere.
(*) "an jenem Tag" - das ist der Tag des Gerichts, wenn Jesus als der Weltenrichter alle im Unglauben Verstorbenen zur Rechenschaft zieht. Das deckt sich mit Offenb. 20,11-15.
- Weitere Fragen? Ich helfe gerne - (lasse mich aber nicht auf Streitfragen ein - das jetzt für die gesamte Leserschaft)!
Vielleicht ist es eine Lustlosigkeit, weil einen das Fleisch zu anderen Dingen hinzieht, die man interessanter findet. Einfach auf das Gefühl der Lustlosigkeit nicht hören, sondern trotzdem beten. Ich empfehle da vorgefertigte Gebete. Sinnvoll wäre es, auch täglich zum Gottesdienst zu gehen.
Nicht für die, die Gott lieben. Für die ist es eine große Freude, täglich in Gemeinschaft Gott zu loben und zu preisen.
Welche Gemeinschaft ist das denn, die *täglich* versammelt sind? Ich kenne keine...
Auf Gefühle oder Spüren kommt es im Glauben eigentlich gar nicht an, sondern auf Glaube und Vertrauen.
Auch Zweifel können im Glaubensleben durchaus mal dazugehören.
Das Gedicht "Spuren im Sand" könnte vielleicht zu deiner Situation passen: Spuren im Sand - Footprints in the Sand
Es gibt Lebenssituationen, in denen wir uns von Gott verlassen oder fern fühlen, Zweifel haben und uns nicht erklären können, warum bestimmte Dinge (Krankheiten, Leid, Trauer usw.) der geschehen. Wir können uns aber auf Gottes Zusagen verlassen können, dass er immer bei uns ist, uns niemals verlassen wird und am Ende alles zum Guten führen wird.
Wichtig finde ich deshalb vor allem, ganz fest darauf zu vertrauen, dass Gottes Verheißungen, die in der Bibel aufgeschrieben sind, die absolute Wahrheit sind. Du kannst dich also fest darauf verlassen. Beispiele dafür:
- "Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben." Johannes 3,16
- "Ohne Glauben ist´s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt." Hebräer 11,6
- "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen." Johannes 5,24
- "Dies habe ich euch geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr ewiges Leben habt, die ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes." 1. Johannes 5,13
- "Wohl dem, der seine Hoffnung setzt auf den Herrn!" Psalm 40,5
Zweifel dürfen sein, und es ist besser, sie zuzugeben als sich dafür zu schämen und sie zu verdrängen. Zu einem praktizierten Glauben gehören aber nicht unbedingt das tägliche Gebet bzw. Bibellektüre. Ich mache das schon lange nicht mehr. Es ist Christen freigestellt, wie sie ihre persönliche Spiritualität gestalten. Das Gebet sollte aus einem inneren Drang her erfolgen und nicht, weil einem gesagt wird, das muß so. Wer aus reinem Pflichtgefühl betet, tut es nicht aus dem Herzen heraus. Das ist dann eher wie ein sinnloses Plappern, und so etwas will Gott nicht hören.
Ich praktiziere meinen Glauben, indem ich ehrenamtlich in meiner Gemeinde mitarbeite, Gottesdienste besuche und gelegentlich daran mitwirke und in der christlichen Straffälligenhilfe aktiv bin.
Ich gehe davon aus, daß du auch einer Gemeinde angehörig bist. Biete einfach deine ehrenamtlichen Dienste an. Das bringt Gott und auch dir mehr als deine täglichen Rituale.
Hallo 🙏😊
Ich weiß nicht wie ich es in Worte fassen soll....aber ich kenne das. 😌
Jedoch ist unser Glaube nicht zwingend in Zeiten gepackt, ich meine, du musst dich nicht schlecht fühlen, wenn du mal nicht gebetet hast oder es sich nicht mehr anfühlt wie vorher. 🙏🏽❤️
Unser Gott versteht das, er ist verständnisvoll und liebevoll. Ich hatte eine Zeit, wo ich dachte, dass er sauer ist und mich bestraft, wenn ich nicht gebetet habe. Aber das ist nicht so, das weiß ich heute.
Es ist normal, dass unser Glaube sich nicht immer gleich anfühlt, mach dir deswegen keinen Druck. 💖🌟
Ganz liebe Grüße 🤗🥰
"Sinnvoll wäre es, auch täglich zum Gottesdienst zu gehen." Täglich? Wirkt das nicht seltsam und zu viel?