Zwei Experten zwei Meinungen?

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https://www.youtube.com/watch?v=oHJhN2vATRs

Es gibt einige Studien, die Unterschiede im Gehirn zwischen Männern und Frauen zeigen.

Zum Beispiel haben Männer im Durchschnitt größere Gehirne als Frauen, aber das bedeutet nicht unbedingt, dass Männer intelligenter sind.

Es gibt auch Unterschiede in bestimmten Bereichen des Gehirns, wie zum Beispiel im präfrontalen Kortex, der für die Entscheidungsfindung und Impulskontrolle wichtig ist.

Einige Studien deuten darauf hin, dass Frauen in diesem Bereich besser abschneiden als Männer. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Unterschiede auf der Ebene der Gruppe bestehen und nicht auf individueller Ebene.

LEXIKON DER NEUROWISSENSCHAFT Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher Sicht

Essay

Heidegard Hilbig

Geschlechtsunterschiede aus neurowissenschaftlicher Sicht

Unterschiede im Verhalten zwischen männlichen und weiblichen Tieren, die in der ethologischen Forschung (Ethologie) festgestellt wurden (geschlechtsspezifisches Verhalten), ließen schon früh nach deren Ursachen forschen. Die dabei gestellten Fragen lauteten vor allem, ob ihnen morphologische Unterschiede im Gehirn zugrunde liegen, ob diese Differenzen Einfluß auf die kognitiven Fähigkeiten haben könnten und – vor allem – inwieweit der Mensch davon betroffen ist.

Unterschiede in der Gehirngröße

Wenn man ein menschliches Gehirn vor sich hat, kann man nicht nur von der Betrachtung her sagen, ob es männlichen oder weiblichen Ursprungs ist. Rein statistisch beträgt die durchschnittliche Hirnmasse (Gehirngewicht) bei der Frau 1245 g und beim Mann 1375 g. Da es eine Korrelation zwischen Hirnmasse und Körpermasse gibt und Frauen im Durchschnitt kleiner sind als Männer, leitet sich daraus zunächst auch ein kleineres weibliches Gehirn ab. Das Verhältnis von Hirnmasse zu Körpermasse verschiebt sich nach einigen Untersuchungen sogar zu Gunsten des weiblichen Geschlechts: Die Hirn-Körpermasse-Relation beträgt danach bei der Frau 1:46 (22g Hirnmasse pro kg Körpermasse) und beim Mann 1:50 (20g pro kg). Allerdings gibt es inzwischen auch neuere Befunde, die wiederum zum gegenteiligen Schluß kommen. In jedem Fall sagen solche Durchschnittswerte jedoch nichts über die geistige Leistungsfähigkeit eines bestimmten Individuums aus – Ausnahmen bestätigen dabei wie immer die Regel. Ein besonders kleines Gehirn muß daher nicht zwangsläufig einer Frau gehören; es kann ebenso einem kleinen Mann zugeordnet werden. Systematische Untersuchungen zu Geschlechtsunterschieden im menschlichen Gehirn aus der jüngeren Vergangenheit zeigen, daß solche Unterschiede bereits bei Neugeborenen vorhanden, also vermutlich genetisch bedingt sind. Diese Differenzen sind zwar gering, aber signifikant, und bleiben beim Erwachsenen bestehen.

Die Ausreifung kognitiver Leistungen (Kognition) des Gehirns hängt von der Interaktion mit der Umwelt ab und beruht letztendlich auf Lernprozessen während der Individualentwicklung. Hier zeigt sich ein wichtiger Punkt bei der Betrachtung männlicher und weiblicher Gehirne, der zu der zugespitzten Frage "Natur oder Erziehung" führt (Anlage-Umwelt-Kontroverse). Weil kulturelle Aspekte (Kultur) bei der Erziehung Heranwachsender nicht zu vermeiden sind, eignet sich der Mensch schlecht zur Klärung dieses Problems. Man untersucht daher Nagetiere, die man ohne Gonaden (Geschlechtsorgane) aufzieht, und kann dann während der Entwicklung männliche oder weibliche Hormone (Sexualhormone) kontrolliert hinzugeben.

Hormonale Grundlagen des menschlichen kognitiven Verhaltens

Das Hauptresultat diesbezüglicher Forschungsergebnisse lautet, daß Männer und Frauen sich in der Art ihrer Intelligenz unterscheiden, und zwar vor allem in ihrer Art, abstrakte Aufgaben zu bewältigen. Die hormonabhängige Differenzierung beginnt beim Menschen in einer frühen Embryonalphase der vorgeburtlichen Entwicklung. Der ursprüngliche Bauplan ist weiblich. Gegen Ende des zweiten Embryonalmonats bilden sich bei Vorhandensein von X- und Y-Chromosom die männlichen Keimdrüsen aus. Diese Keimdrüsen, die Hoden, beginnen im Normalfall mit der Produktion von Androgenen (den männlichen Hormonen). Störungen in der Hormonbildung haben eine unvollständige Maskulinisierung (Vermännlichung) zur Folge. Die männlichen Hormone bewirken nicht nur die Maskulinisierung von primären und sekundären Geschlechtsmerkmalen, sondern leiten auch spezifische Differenzierungen im sich entwickelnden Gehirn ein ( siehe Zusatzinfo 1 ). Eine Besonderheit dabei ist, daß das eigentlich aktive Hormon das weibliche Hormon Östradiol ist, in welches das Testosteron durch Enzyme im Gehirn umgewandelt wird. Das weibliche Gehirn muß demzufolge vor einem maskulinisierenden Einfluß des an sich weiblichen Hormons (Östrogene) durch ein spezielles Alpha-Fetoprotein geschützt werden. Das Androgen Testosteron kann sowohl in Östrogen als auch in Dihydrotestosteron umgewandelt werden. Es wird aber umgekehrt auch im weiblichen Organismus aus Progesteron gebildet. Dies erklärt die Tatsache, daß im Speichel der Frau Testosteron quantitativ bestimmt werden kann, also ein Leben lang vorhanden ist. Der Testosteronspiegel liegt jedoch beim weiblichen Geschlecht viel niedriger als beim Mann. Dennoch bestimmt Testosteron das Verhalten und die kognitiven Fähigkeiten beider Geschlechter in signifikanter Weise; das trifft nicht nur für den Menschen, sondern auch für z.B. Ratten zu (siehe unten).

Geschlechtsabhängige Problemlösestrategien

Probleme, bei deren Lösung Frauen Männern überlegen sind, lassen sich wie folgt aufzählen: 1) Frauen sind besser bei optischen Wahrnehmungen, bei denen es auf die Geschwindigkeit, das detailgetreue Erinnerungsvermögen und die Entscheidungsschnelligkeit ankommt. 2) Frauen haben eine flüssigere Sprache, sprachlich den größeren Einfallsreichtum und können besser exakt rechnen. 3) Frauen verfügen über eine feinere Motorik der Hand. 4) Frauen besitzen eine höhere Wahrnehmungsgeschwindigkeit.

Männer sind dagegen bei den folgenden Leistungen im Vorteil: 1) Männer haben ein besseres Abstraktionsvermögen und sind bei mathemathischen Schlußfolgerungen Frauen überlegen. 2) Männer können besser zielgerichtet werfen und auffangen. 3) Männer haben ein besseres räumliches Vorstellungsvermögen. 4) Männer zeigen bessere optische Leistungen bei Suchbildern, d.h. beim Auffinden versteckter geometrischer Figuren.

Drei dieser Eigenschaften – räumliches Vorstellungsvermögen, mathematisches Schlußfolgern und Wahrnehmungsgeschwindigkeit – wurden bei männlichen und weiblichen Probanden in ihrer Abhängigkeit vom Testosterongehalt untersucht. Die Ergebnisse sind überraschend. Frauen mit hohem Testosteronspiegel lösen Fragen zum räumlichen Vorstellungsvermögen (männliche Domäne) besser als Frauen mit niedriger Testosteronkonzentration. Bei Männern ist es umgekehrt: ein niedriger Testosteronspiegel korreliert mit besseren Leistungen. Bei dem Test zur Wahrnehmungsgeschwindigkeit (weibliche Domäne) gibt es dagegen keine Korrelation zwischen Hormongehalt und kognitiver Leistung. Der Test zum mathematischen Schlußfolgern wiederum, bei dem Männer besser abschneiden als Frauen, ergibt die besten Leistungen bei Männern mit niedrigem Testosteronspiegel ( siehe Zusatzinfo 2 ). Diese und ähnliche Tests zeigen übrigens auch Unterschiede zwischen homo- und heterosexuellen Männern. Daraus ergibt sich, daß die optimale Testosteronkonzentration für die genannten kognitiven Aspekte offensichtlich ein Prozentsatz ist, der höher als der normale weibliche und niedriger als der normale männliche Spiegel ist.

Auch bei Ratten gibt es geschlechtsabhängige Problemlösestrategien; beispielsweise orientieren sich weibliche Ratten genauso wie Frauen mehr an markanten Punkten als an Winkeln und Formen der Gänge im Labyrinth.

https://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/geschlechtsunterschiede-aus-neurowissenschaftlicher-sicht/4636

Woher ich das weiß:Recherche
Udavu  14.10.2023, 05:44

⭐Danke

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Das liegt wohl einfach daran, dass Forschungsarbeit keiner DIN-Norm unterliegt.

Sie werden für ihre Arbeit unterschiedliche Herangehensweisen gehabt haben, die sich jeweils anders auf das Ergebnis auswirken.

Ich bin sicher, dass sie zu einem gemeinsamen Nenner kommen, wenn sie ihre Arbeiten zusammenlegen und gemeinsam forschen.

So ist es ja auch bei vielen Nobelpreisträgern, denen erst in Zusammenarbeit mit anderen Forschern der Durchbruch gelingt.

Ich denke, dass Mann und Frau durch die Gesellschaft und die Art und Weise der Heranwachsens anders gepolt sind.

In der Kommunikation zum Beispiel. Frauen ist es in der Regel wichtiger die sozialen Kontakte zu pflegen und aufrecht zu erhalten. Männer suchen in der Kommunikation eher den kürzeren Weg, um die Infos zu erhalten, die sie brauchen. Der Beziehungsaspekt bleibt da manchmal auf der Strecke.

Das ist aber eher das Klischee, wie gesagt, dass kann man nicht pauschalisieren.

Bei Frauen herrscht ja auch gesellschaftlich ein gewisser Druck, bezüglich heiraten und Kinder bekommen. Wenn man mit 25 noch keinen festen Partner hat, dann fällt man aus der Norm und kriegt gebenenfalls Angst abzulaufen (was ein Schwachsinn natürlich), aber Frauen neigen ja oft dazu untereinander zu konkurrieren und ihren Erfolg zu zeigen, sowie Männer mit dicken Autos Erfolg zeigen.

Um bei deinem Vergleich zwischen den weiblichen und männlichen Gehirnen zu bleiben, da haben die Frauen eine Brücke im Gehirn, welche die zwei Hälften direkt verbindet. Den Männern fehlt diese Hilfe, somit müssen sie ins Tal absteigen mit ihren Gedanken und auf der anderen Seite wieder hoch.

Der Kommerz, da sieht es schon anders aus, zur Verlängerung von Roundup wurden zig Gutachten erstellt, dafür und dagegen hielten sich die Oberhand und dafür gewann dieses Tauziehen seiner Zeit. mutmaßlich hatte die dicke eines Kuvert dazu geführt und somit sind wir wieder bei der Lobbywirtschaft inklusive Korruption. Frau Merkel ahnungslos dabei.

https://www.sueddeutsche.de/kolumne/glyphosat-ein-minister-als-vergifter-1.3770610

Woher ich das weiß:Hobby
Nunuhueper  13.09.2023, 17:33

Die Brücke oder Pons gibt es im Gehirn bei allen Menschen.

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zetra  13.09.2023, 18:18
@Nunuhueper

Das muss ich neu lernen wenn das so ist, den vor Jahren klang das noch anders.

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Wie viele Fachleute, die sich mit Gehirnen, besonders mit menschlichen Gehirnen beschäftigt haben, sind hier bei Gutegfrage.net als User angemeldet.

Ich z.B. habe noch nie ein menschliches Gehirn gesehen.
Auch, obwohl meine Eltern nach 1945 Schweine gehalten haben, ich die nach dem Schlachten sehen konnte, kann ich nicht zwischen Gehirnen von männlichen und weiblichen Schweinen unterscheiden.

So kann ich mich hier auch nicht einmischen.