Zulassungen von E-Autos rückläufig. Was denkt ihr, wie es weiter geht?

5 Antworten

2018 lag der Anteil von Batterieelektrischen PKW an den Neuzulassungen bei ca 1% legt man die typische Nutungsdauer von PKW zugrunde und Passt die Markdurchsetzungskurve von Produkten Wir Smarphone, Farbfernseher und Haushaltswaschmaschine auf die Nutungsdauer an. Enthält man eine Kurve die 2023 bei ca 17% hätte stehen müssen. 2024 wären mit 21% Marktanteil zu rechnen.

Nun hatten wir die Situation, dass durch die hohe Subventionierung von Neuwagenkäufen, die im Übrigen kaum zu einem sichtbaren Effekt in der Kurve geführt hat und zum Jahreswechsel 23/24 wegfiel, im letzten Quartal 23 und im ersten Quartal 24 ein Vorholeffekt sichtbar wurde.

Im Jahr 23 sind wir so bei erstaunlich hohen 18% Marktanteil gelandet.

Falls sich der Vorholeffekt komplett in 2024 neutralisiert könnten wir also bis zum Jahresende bei rund 20% Marktanteil für Elektroautos landen.

Im Jahr 2025 rechne ich mit rund 25 % Anteil an den Neuzulassungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe den PKW Fuhrpark meiner Firma auf BEV umgestellt.
Jack98765  12.04.2024, 14:52

Anteil Neuzulassungen 2024

Januar 10,5%
Februar 12,6%
März 11,9%

Quellen: Kraftfahrtbundesamt und ADAC

Für die erhofften 20% muss das restliche Jahr ordentlich verkauft werden. Aktuell hört man ja eher, dass Produktionslinien geschlossen oder gedrosselt werden.

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mloeffler  12.04.2024, 15:42
@Jack98765

Nun, ich bin dafür nicht alle 15 Sekunden auf die Uhr zu schauen um festzustellen ob sich der Stundenzeiger schon bewegt hat. Ich habe die oben beschriebenen Überlegungen bereits im Jahr 2017 gemacht und niedergeschrieben. In der Zwischenzeit ist eine Menge passiert, trotzdem lag ich mit meinen damals aufgeschriebenen Zahlen noch nie mehr als 1% daneben.

Da ich mich nicht als Visionär selbständig machen will fänd ich es auch nicht schlimm wenn ich mal 2 % daneben liege. Und auch wenn es komplett falsch wäre, dann wäre es immer noch meine Meinung gewesen und die ist ja wohl bei einer Frage die die Formulierung "was denkt Ihr" beinhaltet gefragt, oder habe ich das falsch verstanden?

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Panamacity3  12.04.2024, 20:00

Diese Zahlenspielereien ändern nichts an dem Gesamtanteil der E-Autos am PKW-Bestand in D von 3%. Die Neuzulassungen werden weiter in den Keller gehen, da große Firmen die Dinger aufgrund des rapiden Verfalls der Gebrauchtwagenpreise nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen.

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mloeffler  12.04.2024, 20:09
@Panamacity3

Beides falsch. Der Anteil am Gesamtbestand ist nichts als das mathematische Resultat des bisherigen Markthochlaufs. Also aus Nutzungsdauer und Neuverkäufen.

Der Wertverlust von E Autos ist im Moment trotz Wegfall der Kaufprämie und der daraufhin logischerweise erfolgten Preiskorrektur bei den Herstellern, allen voran Tesla, nur fast so hoch wie bei Verbrennern.

Das sich einige Leasinggeber daran die Finger verbrannt haben, kann man weniger dem Elektroauto an sich anlassen, als der letzten Bundesregierung, die absurd hohe Kaufprämien für Neuwagen gezahlt hat, Stadt, wen anderen Nachbarländern üblich, eine Malus Regelung für Verbrenner einzuführen.

ich gebe dir insofern recht, dass Deutschland für diese Verhätschelung seiner eigenen Schlüsselindustrie, der Autoindustrie noch bitter wird büßen müssen.

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mloeffler  13.04.2024, 10:12
@Panamacity3

Danke für deine Unterstützung, aber ich verfolge die Medien durchaus.

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MaxSensibel  13.04.2024, 11:36
@Panamacity3

Das ist natürlich alles Kaffeesatzlesen. Der Anteil am Gesamtbestand wird weiterhin steigen, da ja der Prozentsatz der Zulassungen über den aktuellen 3% ist. Wer, eher sachlich orientierte Medien, wie nextmove verfolgt, der wird feststellen, die aktuelle Situation ist nicht unerwartet.

Worauf ich gespannt bin, wie sich die Zulassungen verändern, wenn immer mehr Flotten auf Elektro umsteigen. Da hier, auf Grund der Verpflichtung einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, viele Unternehmen immer mehr Teile der Fahrzeugflotten elektrifizieren. Größere Flotten, SAP, Telekom, Randstadt, Schneider etc. sind schon intensiv dabei. Dauert natürlich die Nutzungszeit, bis ein kompletter Wechsel durchgeführt ist. Und Kneifzange stimmt nicht, Herausforderung ist die Restwertbetrachtung, das ist hoch individuell je Hersteller, der eine will B2B und bietet entsprechende Konditionen an, der andere will weniger B2B und überlässt das Risiko der Firma.

Auch stelle ich in meinem Umfeld fest, bei Neuanschaffungen, wird die Hemm- Angstschwelle immer geringe, da immer mehr Elektroautos im Alltag herumfahren und parallel immer mehr Lademöglichkeiten aus den Boden sprießen.

Wie so oft ist es besser die Angelegenheit differenziert und nicht pauschal zu betrachten.

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Panamacity3  14.04.2024, 11:32
@MaxSensibel

"da ja der Prozentsatz der Zulassungen über den aktuellen 3% ist."

Die Zulassungszahlen, die übrigens in den Keller gehen, haben nichts mit dem Gesamtbestand von 3% zu tun.

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MaxSensibel  14.04.2024, 11:53
@Panamacity3

Nunja, vermutlich liegt es daran, dass ich eher den längeren Zeitpunkt betrachte, oder hattest Du, als im Dezember 2022 über 30% der Zulassungen elektrisch waren gesagt, dass der Verbrenner in den Keller geht.

Und natürlich haben die Zulassungszahlen etwas mit dem Gesamtbestand zu tun. Nur wenn der Anteil höher ist, als der Bestand, es gehen ja immer wieder Autos aus dem Bestand raus, kann es eine Steigerung geben. Würden also monatlich nur 1-3% Elektroautos zugelassen werden, würde das Gesamtverhältnis in etwas konstant bleiben. Vermutlich dennoch leicht steigen, da wohl mehr Verbrenner, auf Grund des Alters verschwinden als Elektro. Aber in der Näherung wird es hinkommen.

Schiebe ich einen höheren Anteil vorne rein, aktuell über 10%, steigt stetig der Anteil am Gesamtbestand. Da dieser Gesamtbestand irgendwo in den zig Millionen ist, wirkt das nicht so schnell, aber eben stetig. Vermutlich habe ich mich oben nicht klar genug ausgedrückt, hoffe jetzt ist es verständlich, was ich ausdrücken wollte.

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Panamacity3  14.04.2024, 12:57
@MaxSensibel

Aber Dir ist doch bekannt, dass die Verkäufe von E-Autos dramatisch einbrechen?

Deutsche Hersteller haben die Produktion heruntergefahren, die Chinesen produzieren auf Halde.

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E-Autos, also BEV scheinen sich aktuell in Richtung Nischenprodukt zu entwickeln. Angesichts der aktuell m.E. unzureichenden Stromspeicherlösungen (ich stelle mich bestimmt nicht eine halbe Sunde irgendwo hin und warte, bis die Kiste einigermaßen aufgeladen ist) ist ein Durchbruch dieser Fahrzeugart mittelfristig nicht zu erwarten.

tevau  12.04.2024, 14:26
also BEV scheinen sich aktuell in Richtung Nischenprodukt zu entwickeln

Das sehe ich nun gerade nicht. Momentan sinken die Preise, und preiswertere Modelle kommen auf den Markt. Dazu wird die Batterietechnologie massiv weiterentwickelt.

Eine halbe Stunde bis zum Volltanken ist auch selten sinnvoll. Die höchsten Ladeleistungen hast Du im unteren Bereich des SOC. Also lieber öfter und dafür nur weniger und dafür sehr kurz nachladen.

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rkwiss  12.04.2024, 17:42
@tevau

Macht das öfter Tanken es besser? Wenn ich ne schwache Blase hätte ok, hab ich aber nicht. 😁

Und bzgl. der Weiterentwicklung, ja es gibt Stück für Stück und in rel. kurzer Abfolge Fortschritte, das bedeutet aber gleichzeitig, dass ich als Eigentümer eines BEV beim Verkauf nicht mehr viel dafür bekomme, da die Batterietechnik hoffnungslos veraltet ist.

Eine echte Alternative, die den BEVs vielleicht auch zum Durchbruch verholfen hätte, wären Wechselakkus gewesen. Ich fahre an die Tanke auf einen speziellen Stellplatz, die Technik nimmt den alten Akku ab und setzt mir nen neuen dran. Ist Minutensache. Für alle Autos dieselben Akkus, vielleicht noch 3 verschiedene Größen universell passend. Zusätzlich die jetzt übliche Ladetechnik am Auto für die, die eine PV Anlage daheim haben und alle wären glücklich.

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tevau  12.04.2024, 17:55
@rkwiss
Macht das öfter Tanken es besser? 

In der Summe kostet es u.U. weniger Zeit, je nach Lage der Stationen. Aber das ist auch nebensächlich, Die Frage ist, ob das Laden ein KO-Kriterium ist. Nach meiner Erfahrung ist die Angst der Nicht-E-Fahrer davor größer als die praktische Erfahrung der E-Fahrer. Heute schon. Und das wird bestimmt nicht schlechter.

 dass ich als Eigentümer eines BEV beim Verkauf nicht mehr viel dafür bekomme

Das Problem gibt es bei allen technischen Neuerungen: Early Adaptors, die bereit sind, mehr zu bezahlen als Leute, die erstmal abwarten. Aber das bedeutet ja nicht, dass eine Neuerung tot ist.

Wechselakkus 

wären eine prima Sache, denke ich auch. Da gab es vor Jahren mal einen Vorstoß eines Israelischen Unternehmens, das aber leider gescheitert ist. Und heute macht das ein chinesischer Hersteller - allerdings mit extrem wenigen Stationen in Deutschland.

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Erstmal weiter bergab.

  • Strompreise
  • Mögliche Stromrationierung
  • Anschaffungspreise (Für einen fiat 500e kleinwagen krieg ich eine gute gebrauchte c klasse von mercedes)
  • Förderungswegfall

Die gekauften Elektroautos waren zu 1/7 Firmenwagen und bei Privatkunden in hoher Prozentzahl ein Zweitwagen. Der wurde geholt, weil man das Geld dafür hatte und der Staat was draufgelegt hat.

Jetzt hörts halt wieder auf.

Aber dem sozial schwächeren will man trotzdem das Bezin teurer machen.

Die Leute warten ab.

Diejenigen, die so ein Auto haben wollten, haben es. Die benötigen nicht jedes Jahr ein neues und alle anderen warten auf neue Modelle, die dazu auch noch günstiger sind und auf bezahlbare Gebrauchtwagen.

Die Zahlen waren übrigens teilweise auch nur dewegen so hoch, weil die Prämie hoch war und die Karren nach 6 Monaten teuer nach Dänemark verkauft wurden.

Wenn der Strom in Deutschland mal billiger wird und die Batterien langzeit-stabiler, dann könnten sich auch E-Autos eines Tages rentieren.