Zu alt um Eltern zu werden?
Wann ist man eurer Meinung nach zu alt um Mutter zu werden, und wann ist man zu alt um Vater zu werden?
Bei Frauen ist das ja auch ein biologisches Ding, ab Mitte/Ende 30 geht das ja nicht mehr so einfach. Männern sind da biologisch gesehen weniger limitiert... Mich interessiert hier aber ausschließlich eure Meinung zur moralischen Seite. Bis zu welchem Alter findet ihr es noch ok und vertretbar?
20 Antworten
Naja, was soll man dazu sagen? Wenn man als Frau immer darauf hört, was die anderen sagen, dann wird es schwierig. Dann bekommt man nämlich Kinder ausschließlich in einer heterosexuellen Paarbeziehung, zwischen 20 und 30, bitte mit gefestigtem Einkommen und Eigenheim, aber nur maximal 2. Eins ist zu wenig und drei sind schon asozial. Und die Kinder stillt man dann natürlich, denn das ist das Beste, aber bitte nur maximal 6-12 Monate, alles andere ist wieder asozial, weil entweder zu kurz oder zu lang. Und natürlich geht die Frau dann wieder arbeiten, damit sie ihrem Mann nicht auf der Tasche liegt, und zwar so schnell wie möglich, aber um die Kinder soll sie sich bitte schon kümmern, sonst ist sie eine Rabenmutter und auf gar keinen Fall Fremdbetreuung unter 3 Jahren.
Joa. Wird schwierig.
Ich vermisse in dieser Diskussion auch immer die Männer. Warum ist eine ältere Mutter ein Problem, ein älterer Vater aber nicht?
Denn mittlerweile weiß man, dass auch das Alter des Vaters nicht egal ist und mit zunehmendem Alter des Vaters die Fehlgeburtsquote steigt (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32358607/)
Klar, rein biologisch gesehen ist es günstiger, schon vor 30 mit der Kinderplanung zu starten. Aber genauso, wie manche Frauen schon mit Mitte 20 in die vorzeitigen Wechseljahre kommen, bekommen andere auch noch mit Ende 30 oder Anfang 40 problemlos Kinder.
Eine meiner Freundinnen ist bei ihrer Oma aufgewachsen und sie hatte dort absolut keine Nachteile, obwohl die Oma mit Anfang 60 natürlich nicht mehr so fit war wie ihre leibliche Mutter. Dafür hatte die Oma sehr viel Zeit, weil sie bereits in Rente war und nicht mehr Job und Kind jonglieren musste, sondern sich ganz auf ihre Enkelin konzentrieren konnte.
Den perfekten Zeitpunkt für Kinder gibt es sowieso nicht, das ist eine Illusion. Letztendlich muss das jedes Paar für sich entscheiden und sich natürlich auch im Klaren sein, dass eine Schwangerschaft mit 40 nicht mehr ganz so einfach ist wie mit 30.
Also rein vom körperlichen kommt ja noch dazu, dass eben das Risiko für Missbildungen und angeborene Krankheiten mit dem Alter von uns Frauen steigt.
Ich wüsste tatsächlich nicht so ganz, ab wann es mir zu riskant würde. Zum Glück will ich keine Kinder.
Mal nebenbei, ich hatte aus anderen Gründen - nämlich durch Medikamentensucht und Rücksichtslose Lebensweise meiner leiblichen Mutter - einen angeborenen Hirntumor. Der wurde entfernt, doch die Epilepsie bleibt. Ich hab mir schon manches mal gewünscht, sie hätte mich einfach abgetrieben, sie wollte mich eh nicht. Ich hasse sie.
So fühle ich mich als Kind einer Mutter, der das Risiko einer Behinderung völlig schnurz war.
Meine Oma hat mich adoptiert - da war sie 47. Jetzt mit 30 muss ich schon mit ansehen, wie es mit ihr bergab geht, gesundheitlich. 3 Schlaganfälle bisher, ein mal war sie gestürzt und kam nicht mehr hoch - wären mein Freund und ich nicht aus miesem Bauchgefühl zu ihr gefahren, würde sie nicht mehr leben.
Ja es ist meine Oma und manche sind in dem Alter noch fitter, aber mit 47 kann man ja durchaus noch selbst Mutter werden - ich finde es absolut nicht schön, dass ich mir jetzt mit 30 schon so was mit ansehen muss.
Ist egal, das Alter spielt keine Rolle. Ich bin 29, mein Partner ist 48. Wir haben ein 7 Monate altes Kind zusammen. Man kann Kinder bekommen, solange man körperlich und geistig fit ist.
Ich habe da keine feste Meinung hinsichtlich der Moral. In meinem Umfeld sind quasi alle erst zwischen Mitte 30 und Mitte 40 Eltern geworden. Was da ganz klar reinhaut, ist die körperliche Fitness: man hat schon die ersten Wehwehchen, steckt Schlafmangel schlechter weg, hat weniger Energie zum Toben. Aus dieser Perspektive heraus sagen alle, dass Kinder kriegen in den 20ern besser zu wuppen gewesen wäre.
Aber was, wenn man zu der Zeit noch keinen passenden Partner und/oder ein stabiles Einkommen hat?
Bis ca. 40 wäre es okay. Dann ist man auch noch fit genug für Kinder (und im Job gefestigt). Schwieriger wird es dann bei den Enkelkindern. Ich bin mit 30 das erste Mal Mutter geworden, unsere Kinder mit ca. 35, Wir sind als Großeltern jetzt echt alt...
Ich kenne aber Frauen, die mit 45 noch ein Kind (meist ungeplanter Nachzügler) bekommen haben, was ja auch gut gehen kann.... und wie alt der Vater ist, ist biologisch eh egal, kommt auf die Person an.
Wie alt der Vater ist, ist biologisch gesehen egal... Aber ich kenne jemanden der hat mit Ende 50 noch ein Kind gezeugt und ist vor ihrem 18. Geburtstag gestorben. Sie hat das nie verkraftet und wird seit Jahren wegen starker Depressionen behandelt ☹️
Mein Vater ist gestorben als ich 14 war. Schlimm ist sowas natürlich immer, aber als nicht mal Erwachsene ein Elternteil zu verlieren ist gefühlt noch mal viel schlimmer...
Das kann aber niemand vorher absehen. Für ein Kind wäre auch eine Trennung der Eltern schlimm (was im höheren Alter nicht mehr ganz so häufig vorkommen dürfte).
Natürlich kommt jetzt wieder so was verallgemeinerndes...
Ja, klar kann jeder jederzeit sterben. Klar ist ne Trennung auch schlimm.
Aber je höher das Alter ist, um so höher eben auch das Risiko für Herzinfarkt, Krebs, Schlaganfall etc. Muss man immer ALLES mit Verallgemeinerungen abtun?
So riesig ist der Unterschied ja auch nicht, ob man mit 30 oder 40 Mutter wird (allgemein gesehen). Und ich hatte ja geschrieben, dass es im Prinzip egal ist, kommt auf die Einzelnen an und die Lebenssituation.
Es gibt nicht allgemein das richtige Alter und den richtigen Zeitpunkt, um Eltern zu werden.
Es geht ja nicht nur ums bekommen. Das Kind braucht die Eltern schließlich deutlich länger als nur die erste 2-3 Jahre. In meinem Freundeskreis ist ein Paar ähnlich Alt gewesen, als sie Kinder bekamen. Heute ist der Vater fast 60 und krank und fast Pflegebedürftig. Dabei ist das älteste Kind gerade 10. Aber grundsätzlich gebe ich dir Recht. Man darf es nur nicht unterschätzen