Zaubern ist keine Sünde?
„Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich tue, auch tun, ja noch grössere wird er tun!“
-Johannes 14,12-21
Jesus vollbrachte viele magische Wunder, z.B. mit dem Wasser, als er es in Wein verwandelte oder darüber lief. Er heilte auch Menschen.
Sind nicht alle, die sagen, dass Zaubern "Teufelswerk" ist, die wahren Götteslästerer?
Sind sie die falschen Propheten vor die uns Gott in der Bibel warnte?
15 Antworten
"Zaubern" ist nur eine Nachahmung der Wunder Gottes. Das Wesen des Teufels ist, sich zu nehmen, was ihm nicht zusteht. Er fragt Gott nicht, sondern nimmt sich einfach das, was er will. Um seine Pläne zu erreichen, setzt er sie mit Zwang und Drohungen durch. Er zwingt andere Menschen dazu, es ihm gleich zu tun und andere Menschen zu manipulieren.
Das Gegenteil vom Zaubern ist das Gebet. So wie Jesus Christus gesagt hat: "Nicht mein Wille, sondern dein Wille geschehe!" (Lukas 22, 42). Wer betet, fragt Gott nach seinen Willen. Er zwingt Gott nicht einzugreifen, sondern er vertraut darauf, dass Er viel besser weiß, was gut für ihn ist und was nicht.
Was ist Magie? Magie bedeutet, dass ich durch die richtigen Worte, die richtige Zaubermittel und die richtigen Handlungen höhere Mächte dazu bringen kann, meine Wünsche zu erfüllen.
Gott (und damit auch Jesus) kann mit solchen Mitteln nicht überredet werden, mir meine Wünsche zu erfüllen. Er erhört Bitten, indem er selbst entscheidet, ob und auch wann und wie er sie erhört. Diese Erhörung muss aus seiner Sicht etwas Gutes für den Bittenden oder für den, für den gebeten wurde, sein. Gut ist hier so definiert: Es beseitigt, was zwischen uns und Gott steht und fördert so die Beziehung zu Gott. Es fördert ein wohltuendes Verhalten. Es befreit uns von Dingen, die uns schaden. Schaden tun uns solche Dinge, die uns von Gott trennen, die uns Angst machen. Die unsere Persönlichkeit beeinträchtigen. Die uns belügen und verletzen. Die uns andere verletzen lassen.
Wunder von Gott her sind deshalb keine Magie oder Zauberei. Und weil es uns mit Mächten in Verbindung bringt, die vortäuschen, gut zu sein, aber uns belügen und Schaden, deshalb hat Gott Zauberei verboten.
(Was das Showbusiness angeht, wo es um Illusion zur Unterhaltung geht und auf Tricks beruht, das ist etwas ganz anderes. – Obwohl medial begabte Menschen hier auch esoterisch andere Mächte einbeziehen können und es als Show verkaufen.)
Die Tricks, die Jesus einigen abergläubigen Zeitgenossen zum Besten gab, waren nicht schlecht. Das alles, und noch mehr und eindrucksvoller, können heutige Fernsehprediger und Wunderheiler genausso gut. Mit einem leichtgläubigen Publikum kein Problem.
Nach der Bibel ist Jesus Gottes Sohn und Gott selbst. Für Ihn war es kein Problem, in seine eigene Schöpfung einzugreifen und das zu tun, was wir als "Wunder "bezeichnen...
Mit Zauberei hatte das gar nichts zu tun!
Was war es dann, wenn es keine Zauberei war? Was ist dann Zauberei? Hat er nicht gezaubert, als er aus Wasser den Wein machte?
Ich würde es als Eingriff in seine eigene Schöpfung bezeichnen. Vielleicht etwas vergleichbar mit einem Programmierer, der ein Computerspiel umprogrammiert und dem Ritter des Mittelalters ein Flugzeug zur Verfügung stellt.
Die Trennlinie zwischen (erlaubter) Religion und (verbotener) Magie wurde und wird in der Religionsgeschichte sehr verschieden gezogen.
Ich würde noch den Begriff der Spiritualität hinzufügen und sehe dann in den dreien einen Komplex an Praktiken und Glaubensvorstellungen, die teilweise fließend ineinander übergehen (wenn ich das mal so ungenau sagen darf) und die sich nicht klar voneinander trennen lassen.
Von daher ist Zaubern für mich per se erstmal keine Sünde. Auch, wenn es natürlich Zauberei gibt, die ich verwerflich finde und ablehnen würde. Das hat dann aber mit der Intention (oder der Durchführung) des Zaubers zu tun, die mit meinen Moralvorstellungen kollidiert, nicht mit einer generellen Ablehnung von Zauberei.
Wie ich also auch sagte. Der Hintergrund oder Zweck macht den Unterschied.
Sowas ähnliches sagte Gott in meinem letzen Gebet zu mir :)