Würdet ihr euch verbeamten lassen?
Das Ergebnis basiert auf 33 Abstimmungen
14 Antworten
Auch die Verbeamtung hat ihre Vor- und ihre Nachteile:
Vorteilhaft sind klar die Unkündbarkeit und die aktuell noch relativ gute Altersversorgung sowie eine grundsätzlich unbefristete Lohnfortzahlung im Krankheitsfall.
Nachteilig ist die gesetzliche Festlegung der Bezüge mit oft wenig "markgerechten" Bezügen, die recht freie Versetzbarkeit, das fehlende Streikrecht, kein Anspruch auf Beförderung, der schwierige bis unmögliche Wechsel des Arbeitgebers (genauer: des Dienstherrn) und diverse Kleinigkeiten, die hier den Rahmen sprengen würden.
Träum weiter ...
Im Zuge der Föderalimusreform II im Jahr 1997 hat man sich leider von den einheitlichen Standards bei der Laufbahnausbildung und der gegenseitigen Anerkennung verabschiedet - wer vorher seine Laufbahnprüfung abgelegt hatte (ich gehe mal davon aus, dass das für Deinen Vater zutrifft), profitiert diesbezüglich vom Bestandsschutz, ansonsten grenzt es teilweise schon an ein Glücksspiel, welche Laufbahnbefähigungen andernorts anerkannt werden und welche nicht.
Ich weiß ja wohl, was bei mir in meinem Umfeld passiert. Da sind Dienstherrnwechsel keine Seltenheit.
Mein Vater hat erst 1997 mit seiner Laufbahnausbildung für den mD beim Auswärtigen Amt begonnen und hat entsprechend 1999 seine Laufbahnbefähigung erlangt. 2007 wechselte er zur BezReg.
Ich kenne noch mindestens zwei duzend junge Beamte, die problemlos den Dienstherrn wechseln konnten.
Wir beim Zoll suchen auch andauernd externe Bewerber und Beamte werden entsprechend, sofern sie die Laufbahnbefähigung (meist entweder für den mittleren oder gehobenen nichttechnischen Verwaltungsdienst) erfüllen, weiter als Beamte beschäftigt, unabhängig davon, ob diese bei einer BezReg, JVA, einem Finanzamt, einer Stadt- bzw. Kreisverwaltung oder sonst welcher Behörde erlangt wurde.
Dann ist bei Euch die Not offensichtlich recht groß - andere Verwaltungen sind da sehr viel pingeliger und kleinlicher, ich spreche nicht umsonst von "Glückssache".
Bin ich bereits, das ist in meinem Job so.
Weil ich es bin. Auch wenn es eher mehr Nachteile als Vorteile gibt, würde ich mich jeder Zeit wieder verbeamten lassen.
Vorteile:
- sicheres und regelmäßiges Einkommen
- gesicherte Pension
- nahezu unkündbar
Nachteile:
- Streikverbot
- Einschränkung der Religionsfreiheit
- Einschränkung der Meinungsfreiheit in Bezug auf öffentliche politische Meinungsäußerungen
- uneingeschränkte Versetzungsbereitschaft innerhalb der Zuständigkeit des Dienstherrn
- Fehlverhalten (auch privat) kann negative disziplinarische Folgen haben
- u.U. höhere Bruttogehälter für vergleichbare Tätigkeiten in der freien Wirtschaft
Gerade Corona hat gezeigt, wie wertvoll der Beamtenstatus sein kann. Mir ging es nie darum, Beamtin zu werden. Ich wollte lediglich im öffentlichen Dienst arbeiten.
Nie und nimmer.
Danke für die Antwort :)
Wie kommst du zu dieser Entscheidung?
Mehrere Gründe:
- Beamte müssen ihrem Dienstherren bezüglich des Arbeitrsortes folgen
- Beamte haben kein Streikrecht
- Beamte müssen sich privat krankenversichern
Ich habe (allerdings vor 35 Jahren) "nur" an einer Fachhochschule studiert und hätte mit dieser Qualifikation als Beamter niemals mein heutiges Einkommen erzielt. Und ich glaube, das wäre heute noch genau so.
Ein Dienstherrnwechsel ist bei Vorliegen der vorausgesetzten Laufbahnbefähigung viel leichter, als man denkt. Besonders vom Finanzamt zu Stadt- oder Kreisverwaltungen, und gerade Beamte der Allgemeinen Inneren Verwaltung können zu diversen Behörden wechseln.
Selbst mein Vater konnte problemlos vom auswärtigen Dienst zu einer BezReg wechseln.