Würden Zeugen Jehovas ihre eigene Familie ausschließen, wenn jemand aus dem Familienkreis nicht mehr Teil der Glaubens-Gemeinschaft sein möchte?

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Die Zeugen Jehovas sind, meiner Meinung nach, eine gefährliche Sekte. Gefährlich, dür niemand außenstehenden, sondern für die Mitglieder.

Für die Zeugen ist es nicht nur eine Religion die ,,nebenbei mitläuft", beispielsweise das Christentum für viele, sondern vielmehr eine Überzeugung im Denken und Handeln, nach der täglich gelebt wird. Man trifft sich mehrmals wöchentlich, viel privates wird in der Gemeinschaft besprochen, mit den ,,Ältesten".

Viele Aussteiger sprechen von einer ,,Gehirnwäsche", was ich durch Erfahrungen von einem Freund auch nicht abstreiten kann. Schon früh wird Kindern eingeredet, sie müssen alles richtig machen, damit sie im drohenden Weltuntergang gerettet würden. Danach leben sie, den ganzen Tag über.

Hemmungslos wird in Gruppen über ,,sexuelle Unmoral", wie sie es nennen, ,,unterrichtet". Dazu zählen auch bis heute Homosexualität, Sex außerhalb der Ehe, aber auch ,,unreine" Gedanken usw., was die Mitglieder, die ständig in Angst leben, erheblich einschränkt.

Die Mitglieder haben einen Missionierungsauftrag. Sie müssen von Tür zu Tür gehen, wie man sie kennt, irgendwo in der Stadt stehen und missionieren. Oft gehört eine ganze Familie dazu, Kinder haben nie eine Wahl (was zugegebenermaßen auch in anderen Religionen so ist, früher war).

Den Mitgliedern ist es untersagt, jemanden außerhalb der Gemeinschaft zu heiraten. Oft müssen sogar Beziehungen oder sogar Freundschaften zwecks der Religion unterbunden werden.

Sollte dies nicht erfolgen droht der Ausschluss aus der Gemeinschaft. Dieser wird tatsächlich knallhart durchgezogen, auch wenn man es als Außenstehender nicht glauben mag. Teilweise verliert man dadurch seine Familie, seinen ganzen Freundeskreis. Man wird von der Gemeinschaft ausgeschlossen und als abtrünnig angesehen.

Meiner Meinung nach sind die Zeugen Jehovas eine gefährliche Sekte, von der man sich und seine Lieben fernhalten sollte. Ich habe das Buch, das unter den Mitgliedern nur den ,,Ältesten" vorbehalten ist, gelesen, aus Recherchezwecken, und bin so noch mehr angehalten, niemals in diese Sekte einzutreten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das gibt es. In meiner Verwandtschaft hatten wir so einen Fall. Es war eine Tante von mir mit ihrem Mann. Beide waren strenge Zeugen Jehovas. Die eine Tochter verweigerte ihre Mitgliedschaft. Die Eltern haben dann jeglichen Kontakt bis zu ihrem Tod zu ihrer Tochter verweigert.

Selbst vom Erbe wurde diese Tochter durch das Testament komplett ausgeschlossen. Die Hinterbliebenen bekamen nur einen geringen Teil und der größte Teil des Erbes wurde der Glaubensgemeinschaft vermacht.

Würden Zeugen Jehovas ihre eigene Familie ausschließen, wenn jemand aus dem Familienkreis nicht mehr Teil der Glaubens-Gemeinschaft sein möchte?

Ich habe mal eine Person gekannt, die aber später weggezogen ist, bei der es so war, dass ihre Familie aktiv bei den Zeugen Jehovas war. Auch sie war eine aktive Zeugin, bevor sie ausgestiegen ist. Den genauen Verlauf kenne ich nicht, aber sie ist von ihrer eigenen Familie verstoßen worden in Folge dessen, dass sie bei den zeugen Jehovas ausgestiegen ist. Erst Jahre später, als ihre Mutter und ihr Bruder ihrem Beispiel folgten, kam wieder ein Kontakt zu ihr zustande, aber der Vater ist wohl bei den Zeugen Jehovas geblieben, weshalb dann auch Mutter und Bruder den Kontakt zum Vater abgebrochen hatten, bzw. er ihnen gegenüber.

Das ist doch Indoktrination?

Ja, definitiv. Als Christ sollte einem die Nächstenliebe neben der zu Gott am wichtigsten sein (vgl. Matthäus 22,37-40) und Nächstenliebe veranlasst zu nichts negativem (vgl. 1. Korinther 13,1-7). Jemanden aber auszugrenzen, ist niemals etwas gutes und hat erst recht nichts mit Liebe zu tun. Vielmehr sollte Nächstenliebe dazu veranlassen selbst jenen zu helfen, die man am geringsten erachtet (vgl. Matthäus 25,31-46) und allen zu vergeben (vgl. Matthäus 6,14-15 und 18,23-35).

Kann man da überhaupt noch von einer einfachen Glaubensgemeinschaft sprechen oder ist das schon sektenmäßiges Vorgehen?

Jedenfalls ist es mit Sicherheit kein christliches Vorgehen, wie man anhand der Links, die ich in dem hierüber stehenden Absatz eingefügt habe, selbst nachvollziehen kann.

ja, eine der mobbingtaktiken ist die familienmitglieder anzulocken um die dann zu verfluchen und noch mehr wie dreck zu behandeln, ich habe hier eine webseite in der sind berichte der betreffenden personen ---die Gott sei Dank aus der wachturmgesellschaft ausgetreten sind-- zu hören https://www.jwinfoline.com/Page/audio.htm (links auf der webseite ist ein knopf "audio 2", dort kann man dann noch mehr davon hören)

es gibt aber auch fälle in denen die "ältesten" ihre eigenen söhne und töchter verschonen, die kinder der anderen für die gleichen vergehen aber nicht. je höher der status einer person in der wachturmgesellschaft ist, um so weniger sind die wachturmmitglieder indoktriniert und mehr geschäftemacher, die tun es dann anderen an aber ihren familienmitgliedern eher nicht. dafür sind die indoktrienierten geistig minderbemittelt um indoktriniert zu werden, während diejenigen von denen die was zu sagen haben schlau genug sind nicht so sehr indoktriniert zu werden.

Auch bei den Zeugen Jehovas gibt es unterschiedliche Strömungen. Ich persönlich kenne einige die eine Anordnung der Ältestenschaft diesbezüglich ignorieren.

Viele befolgen aber auch das Kontaktverbot um nicht selbst ausgeschlossen zu werden. Traurige Sache. Vor allem dann wenn es um die eigene Familie gehen sollte.