Wodurch werden unsere Gedanken und Einstellungen geformt?
Haltet ihr es für möglich, dass unser Denken durch als gegeben angenommene Vorstellungen und stillschweigend übernommene Regeln vorbestimmt ist?
Kann es sein, dass wir uns alle mehr oder weniger im Käfig einer Ideologie befinden, aus dem es nur sehr schwer möglich ist auszubrechen?
Wird unsere Wahrnehmung durch subtile mentale Kontrolle gefiltert und gelenkt?
Wie ich darauf komme?
Ich habe einen sehr interessanten Film zu diesem Thema gesehen...
9 Antworten
Was wir für Realität halten, ist genaugenommen eine Sammlung von selbsterzeugten Vorstellungen von der Welt, die uns umgibt. Zusammen mit der jeweils aktuellen Wahrnehmung ist es das, worauf wir reagieren, und damit das, was unser gesamtes Verhalten bestimmt.
Wenn wir uns vorstellen, von Feinden und Konkurrenten umgeben zu sein, verhalten wir uns ganz anders, als wenn wir uns unsere Mitmenschen als Freunde vorstellen. Dieses Beispiel mag banal erscheinen, aber dieses Gefühl von Konkurrenz und Bedrohung durch andere ist die Grundlage unserer derzeitigen Gesellschaftssysteme.
Unser Verhalten hat wiederum Rückwirkungen auf unsere Mitmenschen. Wenn wir uns aufgrund einer Vorstellung von Bedrohung misstrauisch und feindlich verhalten, stärkt dies das Misstrauen und das Gefühl der Bedrohung in unserer Umgebung.
Vorstellungen sind weit mehr als Gedanken, sie sind ein System unter anderem von Gedanken. Die Gedanken sind selten wirklich frei, sie kreisen meist im Rahmen von Vorstellungen. Wer sich nichts besseres vorstellen kann als die kapitalistische Gesellschaft, wird sich auch kaum Gedanken um eine bessere Gesellschaft machen. In diesem Fall nimmt dagegen das Jobben und Shoppen viel Raum ein, die Sorgen darüber, wie man zu mehr Geld kommt und wie man es am besten wieder ausgibt. So können in geistiger Hinsicht Vorstellungen auch Fesseln sein.
Zu den Vorstellungen gehören nicht nur Gedanken, sondern auch Bilder, die sich eingeprägt haben. Und zwar häufig, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wir unterliegen nicht nur einer Fremdbestimmung, die uns belehrt, was wir tun sollen, sondern auch einer Fremdbeträumung, die uns einflüstert, was wir wollen sollen. Schopenhauers Erkenntnis: „Der Mensch kann wohl tun, was er will, aber er kann nicht wollen, was er will“ zeigt eine menschliche Schwachstelle auf, die der Manipulation Tür und Tor öffnet.
Fremdbestimmung durch Druck und Angsterzeugung kann zwar erreichen, dass wir etwas tun, was wir nicht wollen. Doch dabei kann es immerhin noch etwas Widerstand geben mit der Suche nach Möglichkeiten, dem Druck auszuweichen.
Fremdbeträumung ist da die modernere und effektivere Variante, um Menschen dazu zu bringen, zu tun, was im Interesse der Mächtigen ist. Die Überschüttung mit Filmen und anderer Unterhaltung ist ein wesentlicher Faktor für die Erhaltung der Systeme.
Cool. Vielen Dank. Ich hoffe ich finde irgendwann die Zeit und Ruhe es zu lesen.
Haltet ihr es für möglich, dass unser Denken durch als gegeben angenommene Vorstellungen und stillschweigend übernommene Regeln vorbestimmt ist?
Wenn man das mit sich machen läßt, kann man es durchaus als vorbestimmt sehen, aber mit zunehmendem Alter kann sich man auch über andere Lebens- und Denkweisen, über andere Philosophien udnd Lebenseinstellungen schlau machen und die auch übernehmen. Dann hat man sich aus dieser "Vorbestimmung" gelöst.
Kann es sein, dass wir uns alle mehr oder weniger im Käfig einer Ideologie befinden, aus dem es nur sehr schwer möglich ist auszubrechen?
Sicher, wenn du dich von der dich umgebenden Ideologie trennst, beginnst du, gegen den Strom zu schwimmen und das wird allzu oft nicht positiv gesehen. Dann heißt es: Du bildest dir wohl ein, etwas Besseres zu sein, wie sind dir wohl nicht gut genug usw. Das kann einem zu schaffen machen.
So ein "Ausbruch" kostet von daher Mühe, aber auch ein gründliches Recherchieren, um sich über seine Gründe und die Folgen im Klaren zu sein, ist ein nicht unerheblicher Aufwand.
Wird unsere Wahrnehmung durch subtile mentale Kontrolle gefiltert und gelenkt?
Und nicht mal subtil!
Und nun hab ich mir deinen link angeschaut. Vieles war mir schon bekannt.
Franz Josef Strauß zur Politik der Angsthttps://www.youtube.com/watch?v=DnEhZ471oEY
MASS PSYCHOSIS - How an Entire Population Becomes MENTALLY ILLhttps://www.youtube.com/watch?v=09maaUaRT4M
Eigentlich müßte man sich das ganze Video von dir mehrmals anschauen und auch herausfinden, woher die einzelnen Abschnitte stammen und sich dann wieder damit auseinandersetzen.
Der Film Mirror World hat ein ähnliches Thema:
Eines ist ja mal klar, was uns als "gute" Technologie verkauft wird, ist hinterrücks die schlimmste Waffe.
Zwei Sachen aus deinem Video hab ich mir mal rausgesucht:
Dekonstruktion des Programmcodes des BioNTech/Pfizer SARS-CoV-2 Impfstoffes
und
Reverse Engineering the source code of the BioNTech/Pfizer SARS-CoV-2 Vaccine
Aber gelesen hab ich das noch nicht.
Das ist jedenfalls ein sehr ernstes Thema und ich danke dir für die Frage!
Wow, danke für deine ausführliche Antwort mit den Videos und Links zum Thema. Werde ich mir jetzt mal alles in Ruhe zu Gemüte führen. Sehr komplexes Thema, aber auch grundlegend wichtig, wie ich finde.
Eben, extrem wichtig. Wenn ich mir überlege, was möglicherweise auf uns zukommt, wird mir schlecht!
Deine Einstellungen werden durch Deine frühe Kindheit geprägt.
Hat sich bei Dir Urvertrauen durch eine emphatische verläßliche Beziehung zur Mutter(Eltern) gebildet, wirst Du tendenziell optimistisch mit anderen Menschen umgehen.
Bei schlechten Erfahrungen eher mißtrauisch, manchmal auch besitzergreifend. Deine Prägungen aus der Kindheit entwickeln eine Eigendynamik für dein späteres Leben.
Sie bestimmen Einstellungen, was für Dich wichtig ist/wird im Leben und letztlich die Art Deiner Gedanken.
Emphatische Eltern/Lehrer vermitteln auch Kritikfähigkeit. Neue Informationen/Angebote werden auch auf ihre Stimmigkeit überprüft bzw. ob sie Widersprüche enthalten.
Emphatie bestimmt auch darüber inwieweit ich als Kind/Jugendlicher Ratschläge annehme. Ich nehme doch nur Ratschläge von jemanden an, bei dem ich fühle, dass er/sie es gut mit mir meint.
Die Sozialisation in der Gesellschaft setzt später ein und ist für mich eher oberflächlich.
Ja, du sprichst von der Basis. Die ist schon enorm wichtig, das stimmt.
Wodurch werden unsere Gedanken und Einstellungen geformt?
Erziehung, unmittelbares persönliches privates/schulisches/berufliches Umfeld und mittelbar durch gesellschaftliche Werte und Normen.
Eine Beeinflussung unserer Einstellungen erfolgt permanent (was auch meines Erachtens nicht per se problematisch ist) - von einer "Vorbestimmung" würde ich da allerdings nicht sprechen.
Gesellschaftliche Regeln, Werte und Normen werden eigentlich sehr gerne hinterfragt und ändern sich auch im Laufe der Zeit.
"Gedankenkontrolle" ist mir schlicht zu viel Verschwörungsideologie.
LG
ja, klingt so. Ist aber sehr interessant sich das Thema mal näher anzuschauen. Ich finde den Film ganz gut.Vieles merken nicht mal die reflektiertesten Leute...
Vieles merken nicht mal die reflektiertesten Leute...
Die spannende Frage ist meines Erachtens: muss man es in jedem Einzelfall überhaupt merken - oder ist das Bewusstsein der Beeinflussung im Allgemeinen ausreichend?
Wir werden nie alles merken...ich denke auch, dass es am Wichtigsten ist, sich überhaupt bewusst zu werden, dass so etwas permanent passiert.
Guten Tag,
die Fragestellung ist ziemlich interessant.
Unsere Denkweise basiert zweifellos auf gesellschaftlichen Normen.
Diese impliziten Einflüsse können unsere Perspektiven begrenzen, indem sie den Rahmen für unser Denken setzen. Ähnlich einem Käfig einer Ideologie könnten wir uns in gewisser Weise eingeschränkt fühlen.
Doch trotz solcher Einflüsse besitzen wir die Fähigkeit zur Reflexion und bewussten Entscheidung.
Unsere Wahrnehmung kann durch unbewusste Vorannahmen und kognitive Verzerrungen gefiltert werden, jedoch bleibt es ein kontinuierlicher Prozess, neue Blickwinkel zu erkunden und unsere Denkmuster zu erweitern.
Es ist daher unabdingbar, Gedanken und Entscheidungen zu reflektieren und in einen bestimmten Intentionsrahmen einzuordnen.
Viele Grüße.
Was ist aber mit der permanenten Beeinflussung durch Medien, Smartphone...?
Genau, auch diese würde ich unter die Kategorie "gesellschaftliche Normen", aber auch "Informationsbezug", einordnen.
Zum einen eignen wir uns über soziale Medien gewisse Normen an, zum anderen dienen diese auch dem Informationsbezug.
Insbesondere die sozialen Medien sind aufgrund ihres enormen Inputs implizite Einflüsse.
Wenn du Zeit hast, guck dir mal den Film an. Ist hoch spannend...
Werde ich bei nächster Gelegenheit tun. Danke für die Empfehlung.
Super Antwort, vielen Dank. Hast du dir den Film angesehen?