Wo während eines Überbrückungsjahres arbeiten?
Guten Abend, ich hab kommende Woche meinen Sporttest bei der Polizei.
Nun stellt man sich natürlich die Frage, was ist wenn es nicht klappt, was bei 90% der Bewerber der Fall ist.
Ich würde mich dann gerne für das kommende Jahr direkt wieder bewerben, bei den meisten klappt es dann ja beim 2 Anlauf. Nun ist halt die Frage wie ich dieses eine Jahr überbrücke.
Schule bzw Abi kommt für mich nicht in Frage, die Fachhochschulreife reicht mir.
FJS und Co ebenfalls nicht, da ich gerne von zu Hause ausziehen möchte und dementsprechend finanziell abhängig sein muss, 100€ Taschengeld helfen da wenig.
Die Frage ist also wo kann ich für 1 Jahr zu Überbrückung arbeiten wo ich auch gutes Geld verdiene ?
Hat da jemand Erfahrungen und kann mir Arbeitsbereiche empfehlen?
Vielen Dank schonmal.
2 Antworten
Du wirst nur Jobs für ungelernte Hilfskräfte bekommen - denn das bist du in dem Moment. Somit reden wir über Mindestlohn oder nur knapp darüber - 12 Euro pro Stunde, bei 40 Wochenstunden rund 2040 Euro im Monat BRUTTO. Netto bleiben dir da so grob 1400-1500 Euro. Kann man von leben, ja, aber SEHR bescheiden! Das muss dir bewusst sein. Aber 1-Zimmer-Wohnung oder - noch besser - ein WG-Zimmer ist ja auch das, was dann später deutlich besser zur Ausbildungsvergütung passt als ein Leben auf größerem Fuß.
Solche Jobs finden sich vor allem in körperlich anstrengenden, geistig eher öden Bereichen. Lager, Regale im Supermarkt auffüllen, Reinigungsdienstleistungen - sowas sind da Klassiker, wo man in der Regel auch recht einfach unterkommt.
Ebenfalls könntest du im Bereich der Gastronomie und Hotellerie schauen. Dort fehlen Leute ohne Ende. Ist sicher spannender, erfordert aber etwas Geschick, sehr gute Manieren und die Bereitschaft, vor allem immer dann zu arbeiten, wenn Familie und Freunde frei haben!
Chancen auf eine bessere Bezahlung könnte der Bereich der Produktion bieten. Freunde von mir haben ganz gern während des Studiums in den Semesterferien ein paar Wochen lang Nacht- und Wochenendschichten in ein paar Fabriken hier "am Band" geschoben, da es dort fette Zuschläge für gab. Diese Tätigkeit, zumal nachts, ist aber nicht zu unterschätzen in ihrer Stupidität ;). Ein Kumpel von mir hat zum Beispiel bei einem Chip-Hersteller neben dem Band geschaut, dass alles wie geplant läuft. Lief es mal nicht, musste er an einer Stelle mit einem Kugelschreiber etwas anstupsen. Er saß dort also die ganze Nacht, starrte auf dieses Band und bewegte nur wenige Male während dieser Zeit seine Hand, um den Kugelschreiber zum vorgesehenen Punkt zu führen. Bleib dabei mal wach und normal im Kopf, insbesondere, wenn man das eben nicht nur 2-4 Wochen, sondern ein ganzes Jahr lang macht ;).
Überleg aber auch echt noch mal, ob du dieses mal wirklich so knapp durchgerasselt bist, dass nächstes Jahr die Chance tatsächlich eine realistische ist. Ansonsten wäre es wesentlich sicherer und besserer, wenn du jetzt die Zeit nutzt, um eine andere Ausbildungsstelle zu finden und erst einmal anzufangen! Kannst ja nächstes Jahr trotzdem wieder beim Test mitmachen (wozu gibt's Urlaub?). Aber wenn es dann wieder nicht klappt, hast du so eben einen sehr guten Plan B und von dem bereits dann das erste Jahr erfolgreich hinter dich gebracht!
Das stimmt.
Zur Korrektur ich bin noch nirgendswo durchgefallen, ich hab die Prüfungen ja erst. Aber trotzdem muss ich mir ja die Frage stellen, was ist wenn...
zu finden und erst einmal anzufangen! Kannst ja nächstes Jahr trotzdem wieder beim Test mitmachen (wozu gibt's Urlaub?). Aber wenn es dann wieder nicht klappt
Das Problem ist , dass ich dann ja in der Ausbildung bin,evtl auch vertraglich gebunden, und sollte ich dann bestehen,kann ich doch nicht einfach gehen und sagen tschüss ich geh jetzt bei die Polizei.
Doch, kannst du! Man kann so ziemlich jeden Arbeitsvertrag jederzeit unter Einhaltung der Kündigungsfrist kündigen - in der Regel um die vier Wochen. Bei Ausbildungsverträgen gibt's da nur die Besonderheit, dass Auszubildende nur dann kündigen dürfen, wenn sie in diesem Moment das Erlernen dieses Berufs auch tatsächlich aufgeben möchten. Aber das wäre in dieser Konstellation absolut der Fall :).
Oh okay das wusste ich tatsächlich nicht.
Aber ist das nicht irgendwie ein bisschen unverschämt, anderen den Platz wegzunehmen mit dem Hintergedanke, ich mach sofern ich bei der Polizei genommen werde eh den Abgang?
Es gibt tausende Gründe, weshalb tausende Azubis jedes Jahr ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen oder gar nicht erst antreten. Dass sie doch noch den Traumstudien- oder -ausbildungsplatz bekommen haben, ist ein absoluter Klassiker dabei! Und ja, jemand anders hat deswegen diesen Platz nicht bekommen. Aber wahrscheinlich hat diese Person woanders dann eben doch die Zusage erhalten. Du machst also niemanden arbeitslos dadurch ;). Bedenke einfach mal, dass zu Beginn des letzten Ausbildungsjahrs rund 40% (!!!) der Lehrstellen UNbesetzt blieben! Die Zeiten, wo es echt noch großes Glück war, überhaupt irgendwas zu bekommen, sind also lange vorbei. Da musst du kein schlechtes Gewissen haben!
Okay vielen dank.
Dann werd ich mich Mal nach Ausbildungen umschauen um ein Plan B zu haben.
wenn im nächsten Jahr wieder 90 % durchfallen, sind die Chancen kein bißchen größer
Du solltest weiter zur Schule gehen
ungelernt rumjobben ist einigermaßen sinnlos
Natürlich sind die Chancen beim 2 Anlauf hörer.
Das ein Fakt. Viele benötigen auch den 2 Anlauf, einfach weil man dann weiß worauf man sich genau vorzubereiten hat.
ungelernt rumjobben ist einigermaßen sinnlos
1500€ netto sind nicht sinnlos, im Gegensatz zu 1 Jahr lang in der Schule sitzen für 0€ und eh kein Interesse daran haben.
nach dem einen Jahr hättest Du ein vollwertiges Abitur ....
Wenn ich es bestehen sollte.
Das wird wohl eher auf ein Abitur mit Zwang hinauslaufen also 3.0-4.0. Das bringt mir dann im Endeffekt nichts.
Danke für die Antwort.
Würd mir mit einen Freund eine Wohnung holen, der machte eine Ausbildung bei der DB und verdient im 1200€, das sollte da reichen.