Wo liegen die Grenzen der Freiheit?

4 Antworten

es heist immer

die freiheit des einen endet da, wo die freiheit des anderen anfängt

ich kann dieses freiheitszitat nicht mehr hören!

Es funktioniert in unserer Gesellschaft nämlich gar nicht! Das Zitat setzt nämlich vorraus, dass die Gesellschaft sich einig ist, was schädlich für sie und auch den Einzelnen ist, was Freiheit bedeutet und wo sie eben endet, weil sie angeblich anderen schadet. Die Gesellschaft ist sich da aber nicht einig! Für die einen sind Drag-Queen-Shows vor Kindern Belästigung, Für die anderen kommt es schon gefährlich an wenn man hinter ihm herläuft nur weil man zufällig den selben Weg hat und wieder für die anderen ist es Rassismus und damit irgendwie auch schädlich, schwarze Figuren zu Karneval auf Krapfen zu stecken. Ich wäre also vorsichtig damit, zu beurteilen, ob ich weiß, was für andere gut oder schlecht ist und ab wann jemand in seiner Freiheit mir schadet oder nicht.

Von Experte Spielwiesen bestätigt

Die meisten Grenzen der Freiheit sind eigentümlich.

Weit verbreitet ist die Definition: „Die Freiheit des Einzelnen findet da ihre Grenzen, wo sie in die Freiheit der Anderen eingreift“. Die Grenze der Freiheit des Einzelnen wird also durch die Grenzen der Freiheit der Anderen definiert, ein inhaltsleerer Zirkelschluss. Vermutlich ist das auch der Grund ihrer Beliebtheit.

Die Inhaltsleere verdeckt, dass die Freiheit alles andere als gleichmäßig verteilt ist. Sie ist verteilt nach Vermögen. Das ist ja eigentlich auch die Menge der Möglichkeiten, zwischen denen man wählen kann. Die Freiheit ist im Kapitalismus zu einer Ware geworden: Vereinfacht gesagt hat jedeR soviel Freiheit, wie sie/er sich kaufen kann.

Vereinfacht deshalb, weil es nicht nur Geldvermögen gibt. Es gibt auch Sehvermögen, Stehvermögen, Denkvermögen und sonstige Vermögen, die auch Einfluss auf den Grad der Freiheit haben.

Dominant ist aber immer noch die Gleichsetzung von Vermögen mit Geld und Eigentum. Wer solches nicht hat, ist ziemlich eng eingegrenzt und stößt schnell an die Grenzen derjenigen, die reichlich darüber verfügen.

Es gibt aber auch Grenzen der Freiheit, die völlig unabhängig von Gesellschaft und Politik sind. Grenzen, die im Wesen der Freiheit selbst liegen. Freiheit ist, sich entscheiden zu können zwischen verschiedenen Möglichkeiten. Entscheidung enthält aber immer Scheidung, nicht nur buchstäblich. Da wir immer nur einen Weg gehen können, auch wenn uns viele Wege offen stehen, ist eine Entscheidung für eine Möglichkeit zugleich ein Verabschieden der anderen Möglichkeiten.

DocPsychopath  07.03.2023, 17:48

Vermögen ist übrigens sprachlich nur eine Variante von Können: "ich vermag dir zuzustimmen" = ich kann dir zustimmen.

Man könnte also auch sagen: man kann nur soviel, wie man mit seinem Vermögen vermag.

Die Sprache weiss das schon lange :)

Trotzdem stimme ich dir nicht zu. Der Reiche schränkt sich durch seinen Reichtum ebenso in seinen Möglichkeiten ein wie der Arme. Es ist ihm nur nicht so bewusst. Reichtum macht sehr unbeweglich.

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anonym200886  26.07.2023, 17:00
„Die Freiheit des Einzelnen findet da ihre Grenzen, wo sie in die Freiheit der Anderen eingreift“.

ich kann dieses freiheitszitat nicht mehr hören!

Es funktioniert in unserer Gesellschaft nämlich gar nicht! Das Zitat setzt nämlich vorraus, dass die Gesellschaft sich einig ist, was schädlich für sie und auch den Einzelnen ist, was Freiheit bedeutet und wo sie eben endet, weil sie angeblich anderen schadet. Die Gesellschaft ist sich da aber nicht einig! Für die einen sind Drag-Queen-Shows vor Kindern Belästigung, Für die anderen kommt es schon gefährlich an wenn man hinter ihm herläuft nur weil man zufällig den selben Weg hat und wieder für die anderen ist es Rassismus und damit irgendwie auch schädlich, schwarze Figuren zu Karneval auf Krapfen zu stecken. Ich wäre also vorsichtig damit, zu beurteilen, ob ich weiß, was für andere gut oder schlecht ist und ab wann jemand in seiner Freiheit mir schadet oder nicht.

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Die Freiheit hat viele Grenzen, durch den Zwang, durch die Notwendigkeit, durch die Bedingtheit, durch ihre Deutung mittels eines Bewusstseins dessen, was Freiheit ist, oder nicht.

Sie hat ihre Grenze im Willen, Freiheit zu rauben, und im Willen, sie überhaupt erst zu schaffen, denn gewollte Freiheit ist noch nicht real - wenn auch sinnvoll.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – private Studien

Steht schon im Grundgesetz: dort wo die Freiheit des anderen eingeschränkt wird.

Umgangssprachlich: Dein Recht die Faust im Kreis zu schwingen, endet an der Kinnspitze deines Gegenübers.