Wird es in den nächsten Jahren einen gemässigten Islam geben?

9 Antworten

Zuerst einmal ist der Koran nicht als fix-fertiges Buch geschrieben worden. Wie bei der Bibel war es ein Kanon von Schriften.

Man hat die Suren bewertet. Die meisten aufgenommen. Ein Teil auch vernichtet.

Analog der Bibel könnte es deshalb, wenn es heute auch unwahrscheinlich erscheint, irgendwann zu einer historisch-kritischen Betrachtung der einzelnen Suren kommen.

Dann die ganze Bewertung. Manche Suren, man sieht es an den Meinungen auf GF, sind sehr unterschiedlich interpretierbar. Da könnte es dazu kommen, dass sich eine immer liberalere Denkweise durchsetzt.

Ich bin sicher, dass es auch im Islam eine Zeit geben wird wie die Aufklärung und Reformation in Europa. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es dazu kommen wird.

oder wird das eher nicht passieren da der Koran nicht verändert werden darf? was denkt ihr?

Genau das!

Zukunftsvision:

Momentan nutzen die Muslime das Gesetz des tayyia und leben diese aus, bis sie

dann eine gewisse Mehrheit aufweisen - das ist dann der Kipppunkt.

Dann werden sie eine Übernahme versuchen und einen Scharia-Staat aufbauen wollen...

Der erste Schritt hierzu wird eine muslimische Partei sein, um dann eines Tages an die Regierung zu gelangen...

Fundamentale Muslime verachten den Westen, verachten Ungläubige, verachten Andersgläubige, verachten die demokratische Staatsform, verachten den westlichen Lebensstil, verachten selbstbewusste und eigenständige Frauen u.v.m.

Gruß Fantho

Der Islam mäßigt sich ja jetzt schon.

Alleine schon die Wahl, in Europa zu leben, obwohl an anderen Orten auf der Welt die Ausübung der Religion viel näher an der heiligen Schrift erfolgen könnte, zeigt doch auf, was den Menschen wichtiger ist.

Dann kommt noch dazu, dass die nächsten Generationen hier aufwachsen und einen Lebensstil als selbstverständlich annehmen werden, der gar nicht mit dem Koran und seinen Regeln zu vereinbaren ist.

Am Ende werden sich die Gläubigen die Rosinen rauspicken, die ihnen den höchsten Lebensstandard gewähren, und alle daran anknüpfenden Verbote schlichtweg ignorieren - so war es im Christentum auch.

Und bzgl. Scharia: Da sollte wohl jedem klar sein, dass selbst die Muslime erkennen werden, dass eine derartige Forderung eben die Vorteile und den hohen Lebensstandard Europas gänzlich aufheben würde.

Wichtig ist v. a. zu wissen, dass der Islam sich in der Vergangenheit bereits mehrfach verändert hat, es gab bessere Zeiten einer deutlich liberaleren Interpretation, während wir aktuell viel Konservatismus beobachten. Zudem ist das ja in verschiedenen Ländern auch unterschiedlich, es gibt auch da andere Varianten der Islamauslegung.

Letztlich ist es so, dass nichts am Koran geändert wird, sondern es geht darum an der Interpretation der gleichen Texte zu arbeiten, es gibt da viel Spielraum beim Textverständnis, nur behaupten leider viele das es nicht so wäre, obwohl man das allein schon historisch klar belegen kann. Und dann sind da insbesondere viele hinzugekommene Scharia-Gesetzgebungen, die man einfach ablehnen könnte.

Letztlich denke ich insofern: Ja, es wird vermutlich mehr gemäßigtere Formen geben, ich kann aber nicht abschätzen wie lange das dauert...

Eine nachhaltige Säkularisierung wird es nicht geben, zumal bereits der Prophet Staat und Religion vereint hat.